Leserbrief zum Funkmastbau bei Kohlstein

Leserbrief zum Funkmastbau bei Kohlstein

05.04.2023 23:02

Leserbrief

Wir haben es zwar befürchtet, sind aber trotzdem tief enttäuscht über die Entscheidung des Landratsamtes Forchheim, dass über die Köpfe der Bürger von Kohlstein hinweg die Baugenehmigung für den Sendemast auf einer Freifläche nahe unserer Ortschaft erteilt hat.

Ursprünglich wurde seitens des Bauausschuss der Gemeinde das gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt, nachdem dieser sich bei einem Ortstermin den geplanten Standort angesehen hat. Das Gremium hat die Meinung von uns Bürgern geteilt, dass der Sendemast das Landschaftsbild zerstöre.
Von einer übergeordneten Behörde muss man in einem solchem Fall erwarten können, dass diese Entscheidung ernst genommen wird und sie sich selbst einen Eindruck vor Ort verschafft. Stattdessen wird der Bauausschuss unter Druck gesetzt und zum gemeindlichen Einvernehmen gezwungen, da im Falle einer „Nichterteilung“ des Einvernehmens die Entscheidung durch das Landratsamt ersetzt werden würde.

Keine der Genehmigungsbehörden oder Fachbereiche (Amt für Landwirtschaft, Naturschutz, etc..) hat es für notwendig erachtet, sich die Örtlichkeit anzusehen, was für eine solche Entscheidung, die Jahrzehnte Bestand haben wird, eine Grundvoraussetzung sein sollte.
Dem Landratsamt wurde unter anderem aufgezeigt, dass ein Versetzen des Mastes sogar mehrere Vorteile hätte, was offensichtlich in der „schwarz-weiß“ Entscheidung keine Berücksichtigung fand.

Wir als Bürger sind verärgert und enttäuscht darüber, dass schon Monate vorher alle tangierten Behörden in die Planung eingebunden und um Stellungnahmen gebeten wurden, es aber niemand für nötig erachtet hat uns als unmittelbar Betroffene zu informieren und einzubeziehen. Und dass der Mobilfunkbetreiber sich nicht an den Selbstbindungsbeschluss hält, der eine Kommunikation zwischen Kommune, Betreiber und Bürger vorsieht, wird einfach ignoriert.

Abschließend sei noch erwähnt, die Bewohner aus Kohlstein und den umliegenden Ortschaften sehen die Notwendigkeit einer flächendeckenden Netzanbindung und sind grundsätzlich nicht gegen die Errichtung von Sendemasten. Aber das rigorose Aufstellen mitten in einer intakten Landschaft sollte so nicht hingenommen werden. Es wäre ein Leichtes für den Betreiber den Masten etwa 70 Meter an den Waldrand zu versetzen, wo er dann fast nicht mehr auffallen würde. Aber ohne Rücksicht auf Landschaft und Bevölkerung beruft er sich auf sein „privilegiertes Bauvorhaben“ und dies wird von den verantwortlichen Behörden auch noch mitgetragen.

Wolfgang Endres
Kohlstein

Info: Leserbriefe geben nicht die Meinung des Forenbetreibers wider. Dienen aber der demokratischen Meinungsbildung und werden daher hier gerne veröffentlicht.


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