Kirchehrenbacher bekommen digitalen Dorfplatz – Ein Angebot der Gemeinde an seine Bürger
Von Thomas Weichert
KIRCHEHRENBACH
Analog der Nachbarbargemeinde Weilersbach bekommt nun auch die Gemeinde Kirchehrenbach eine so genannte „Bürger-App“, also einen digitalen Dorfplatz, an der sich alle Gemeindebürger aber auch Auswärtige, die in einem Kirchehrenbacher Verein Mitglied sind, mit ihrem Realnamen anmelden und mit Beiträgen beteiligen können.
Also eine Art Facebook, aber eben nur auf Kirchehrenbach beschränkt. Der Einführung dieser Gemeinde-App, die durch die Züricher Forma Crossiety zu Verfügung gestellt und auch betreut wird, stimmten die Gemeinderäte während ihrer jüngsten Sitzung nach kurzer Diskussion einstimmig zu. Um dem digitalen Dorfplatz erstes Leben einzuhauchen werden sich Johannes Kormann (FW), Laurenz Kuhmann (SPD) und Bastian Holzschuh (CSU) kümmern. Sie werden dann auch die Ansprechpartner für die Mitglieder dieser Internetgruppe sein. Im Vorfeld hatte es ein Treffen mit Vereinsvertretern und Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) gegeben, um in Erfahrung zu bringen, ob sich die Vereine an dieser App beteiligen. Es kamen 13 Personen auch aus den großen Vereinen, die sich mehrheitlich dafür aussprachen, dass das Ganze gemacht werden soll, informierte die Rathauschefin. „Das Ganze bringt aber nichts, wenn wir selbst nichts reinstellen“, betonte Gebhardt und ihr Mann Rainer Gebhardt (SPD) fragte, ob man dies nicht auf die gesamte Verwaltungsgemeinschaft ausweiten könne. Wie Kormann dazu betonte, sei dies alles ausbaufähig und Leutenbach könnte zum Beispiel einen eigenen Dorfplatz bekommen, ohne dass es teurer wird, weil sich ja erfahrungsgemäß nicht alle Gemeindebürger anmelden. Pro Gemeindebürger kostet die App einen Euro pro Jahr, was für Kirchehrenbach aktuell 2219 Euro wären. Auch wenn sich nicht alle Bürger anmelden, dies aber ja könnten. In Weilersbach läuft die App seit einem halben Jahr. Dort haben sich inzwischen rund 400 Weilersbacher angemeldet, was 22 Prozent der Bevölkerung entspricht. Wie die Rathauschefin betonte, müsse das Ganze natürlich mit der Zeit wachsen. Nicht nur Vereine, Interessengemeinschaften, Handel und Gewerbe, Gastronomie und Schulgruppen können mitmachen. Sondern jeder, sofern er sich mit seinem Realnamen registriert. Auch die örtlichen Parteien und Wählergruppen können sich beteiligen und ihre Veranstaltungen einstellen, sofern sie über die App keinen Wahlkampf betreiben. Dafür sorgt laut Gebhardt ein eigener Ehrenkodex, den sich die Parteien selbst geben. Wie Kormann betonte, werden von einem Communitymanager die jeweiligen Beiträge auch dahingehend überprüft, ob sie den Regeln entsprechen. Vereine, Firmen und Vermieter könnten auch ihre eigene Homepage mit der App verlinken. Johannes Bail (CSU) betonte, das andere Informationswege nach Einführung der App nicht ausgeschlossen sein dürfen, da nicht jeder einen Internetzugang hat oder sich die App herunterlädt. „Das Mitteilungsblatt bleibt natürlich erhalten“, beruhigte ihn die Bürgermeisterin. Der Vetrag läuft zunächst drei Jahre und kann danach natürlich verlängert werden.