„Wir machen die Fränkische Schweiz zur Bühne“, versprach der bereits vor Corona gegründete Wiesenttaler Verein „Klappstuhl-KulTour“ im Jahr 2019. Die erste „Klappstuhl-KulTour“ Auftaktveranstaltung sollte dann schon letztes Jahr über die Bühne gehen, doch dann kam bekanntlich der erste Lockdown und machte sämtliche Kulturveranstaltungen zunichte.
Am Wochenende war es nun so weit. Die erste Klappstuhl-KulTour-Veranstaltung ging auf dem Hackschnitzellagerplatz der Streitberger Firma Umweltservice Windisch hinter dem Bahnhof über die Bühne und es kamen knapp 80 Zuhörer von denen die meisten ihren Klappstuhl und eigene Getränke bei freiem Eintritt mitgebracht hatten. Zur Auftaktveranstaltung eingeladen hatte der neue Kulturverein den Forchheimer Gitarristen und Songwriter Alex Feser der die Klappstuhl-Gäste zwei Stunden lang mit schlichter und lyrischer aber auch fetziger und rockiger Musik, teilweise aus eigener Feder, begeisterte. Rock und Pop, klassisch und modern und ein ums andere mal spannend arrangiert wechselten sich mit komplexem Bandsound ab, was die ein oder andere Zuhörerin, den ein oder anderen Zuhörer zum Mitwippen anregte. Für Initiatorin und Vereinschefin Petra Göttlicher aus Niederfellendorf war die Auftaktveranstaltung der Klappstuhl-KulTour-Tour ein voller Erfolg. Nach langer Corona bedingter Zwangspause merkte man aber auch den Zuhörern an das sie glücklich waren, endlich wieder einmal ein Livekonzert miterleben zu können. Das man sich am Eingang registrieren und seine Kontaktdaten für eine mögliche Nachverfolgung einer Coronainfektion angeben musste, tat der Stimmung keinen Abbruch und ist offenbar für die Meisten schon ein selbstverständliches Procedere. Gekommen waren auch Bürgermeister Marco Trautner mit seiner Gattin und die Ebermannstädter Rathauschefin Christiane Meyer in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der ILE Fränkische Schweiz – Aktiv, weil der Zusammenschluss der Fränkische-Schweiz-Gemeinden den „Klappstuhl-Verein“ über das auf 100 000 Euro jährlich zur Verfügung stehende „Regionalbudget 2021“ gefördert hat.
Lustige Einlage des Bürgermeisterpaars
Nur dadurch war es laut Göttlicher möglich das der Verein zum Beispiel zehn Senioren-Klappstühle und weiteres Equipment anschaffen konnte. Wie kleine Batterie betriebene Glaslampen zum Ausleihen, da es zu Konzertbeginn schon stockfinster war. Köstlich, und natürlich dazugehörend war die Einlage vom Bürgermeister und seiner besseren Hälfte jeweils einen Holzklappstuhl von VW, der mehr einer Strandliege glich, aufzubauen. Ein Werbegeschenk, wenn man einen neuen VW kauft. Slapstick pur, was sehr zur Erheiterung des Publikums beitrug. Letztendlich nahm das „Bürgermeisterpaar“ in zwei zur Verfügung gestellten „Senioren-Klappstühlen“ platz. Für die „Klappstuhl-Chefin“ hatte Trautner einen Blumenstrauß mitgebracht, als Symbol damit dieses Projekt genauso erblühe wie die Blumen selbst. Es war kurz nach seinem Amtsantritt als die Kultur begeisterte Petra Göttlicher ihn im Rathaus besuchte und von ihrem angedachten Projekt berichtete. Trautner dankte Petra Göttlicher für die Bereicherung der kulturellen Landschaft im Markt Wiesenttal. Seine Ebermannstädter Amtskollegin Christiane Meyer sprach für die 12 Bürgermeister der ILE und bezeichnete die Kultur-Initiative als „tolle glückliche Idee.“ Petra Göttlicher erzählte wie sie auf diese Idee kam. Sie sei schon immer kulturbegeistert gewesen und warum in die Ferne schweifen wenn man diese auch vor Ort in der Fränkischen Schweiz erleben könne. Eintritt kosten die auch noch folgenden und unterschiedlichsten Veranstaltungen in der Regel nicht, weil man jedem den Zugang zur Kunst ermöglichen möchte. Über eine Spende am Ende der Veranstaltungen freut sich aber nicht nur der Verein, sondern auch die Künstler, auf denen auch der Focus liegt. Wir eröffnen damit neue Räume für die Kunst. Egal ob in Gewerberäumen, Ladenlokalen, leerstehenden Gebäuden, Höfen, oder privaten Gärten“, sagt Göttlicher. Jeder kann sich bewerben. Weitere Infos im Netz unter https://www.klappstuhl-kultour.de/