Nachprimiz von Neupriester Sebastian Heim in der Basilika Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
„Für einen Primizsegen soll man bereit sein, ein Paar Schuhsohlen durchzulaufen“, sagt der Volksmund. Dementsprechend gut besucht war die Basilika Gößweinstein beim abendlichen Nachprimiz-Gottesdienst des 34jährigen Neupriesters Sebastian Heim.
Den „Segen“ stellte der Neupriester in den Mittelpunkt seiner Predigt. Vielen Menschen durfte er seit seiner Priesterweihe die Hände auflegen und sie segnen. Dabei habe er erfahren, dass dieser Zuspruch vielen Menschen gut tut. Seine Hände, die er beim Segnen auf den Kopf lege, stünden jedoch für die Hände Gottes, die den Menschen seine Nähe spürbar mache wollen. Es gehe um die Geborgenheit und dem Schutz in Gottes Hand. So wie es im Psalm 139 heißt: „Von allen Seiten umgibst du mich, Gott, und hältst deine Hand über mir!“ Dies sei in guten Zeiten vielleicht etwas einfacher zu spüren. Gerade in Zeiten und Situationen, wo es nicht so gut laufe, wo uns Schicksalsschläge träfen und wir Gott nach dem „warum?“ oder „wo ist Gott?“ fragen, bekommen wir die Zusage Gottes: Fürchte dich nicht, ich bin bei dir, ich halte dich und lege meine Hand um dich! „So möge Gott Sie mit seinem Segen begleiten, dass Sie seine Nähe spüren und geborgen sind in seiner Liebe. Sie können gewiss sein, Gott begleitet Sie in allen Höhen und Tiefen Ihres Lebens. Gott hält seine Hand über Dir!“ spendete Neupriester Heim Zuversicht.
Gößweinsteins Pfarrer Pater Ludwig Mazur hatte es sich am Beginn des Gottesdienstes nicht nehmen lassen, den Neupriester in der Basilika sehr herzlich zu begrüßen. Hierbei stellte er die Frage Jesu voran, „für wen haltet ihr mich?“ Die Beantwortung dieser Frage sei das Wichtigste im Leben eines Menschen. Sebastian Heim hat mit seiner Berufung zum Priester darauf geantwortet. Hierzu gratulierte er ihm und wünschte ihm, dass Christus immer die Freude seines Lebens sei. Abschließend bat um die Erteilung des Primizsegens und die Gottesdienstgemeinde um das Gebet für Neupriester Sebastian Heim.
Den Primizgottesdienst feierte Sebastian Heim in Konzelebration mit Hans-Jürgen Wiedow. Der gebürtige Gößweinstein konnte im Jahr 2007 selbst in der Basilika Gößweinstein seine Primiz feiern. Natürlich war deshalb seine Freude besonders groß, dass er in seiner Heimatgemeinde einen Primizgottesdienst mit zelebrieren durfte. Das Tagesevangelium nach Markus von der Heilung des blinden Bettlers Bartimäus wurde von ihm verkündet.
Die Lesung aus dem Buch Jeremia trug Marius Will vor. Statt der Fürbitten wurde auf Wunsch von Neupriester Heim gemeinsam das Gebet um geistliche Berufe aus dem „Gotteslob“ gebetet. Dies begründete er damit, dass er der einzige im Erzbistum Bamberg sei, der in diesem Jahr zum Priester geweiht wurde. Statt des gebeteten Glaubensbekenntnisses erfolgte die Erneuerung des Taufversprechens mit dem Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehn“. Während des Gesangs besprengte Neupriester Heim die Gemeinde mit Weihwasser. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes an der Orgel lag in den Händen von Elisabeth Büttner.
Zur Person:
Sebastian Heim hat zehn Jahre als Altenpfleger in Coburg gearbeitet, bevor er sich entschied, Priester zu werden. Als Ministrant und Pfarrgemeinderat war er zudem schon jahrelang im Gemeindeleben aktiv. Sebastian Heim wurde 1986 in Coburg geboren, nach der Ausbildung zum Altenpfleger arbeitete er in der Caritas-Sozialstation Coburg. 2014/2015 absolvierte er das Propädeutikum in Bamberg und begann danach das Studium im überdiözesanen Priesterseminar in Lantershofen. Sein Pastoralpraktikum absolvierte er seit 2019 im Seelsorgebereich Neubau in Neunkirchen am Brand, im September 2020 empfing er die Diakonenweihe. Aktuell ist Heim als Kaplan im Seelsorgebereich Kulmbach tätig.