Gößweinstein nimmt trotz Corona mehr Gewerbesteuern ein
Von Thomas Weichert
Gößweinstein
Etwas mehr als zwei Stunden lang beschäftigten sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses des Marktgemeinderates Gößweinstein mit dem 64 Seiten umfassenden Planwerk des Verwaltungshaushalts, das Kämmerer Johannes Merz aufgestellt hatte. Rund 8,2 Millionen Euro ist der Verwaltungshaushalt schwer.
Im Gegensatz zum Vorjahr ist dies eine Steigerung von rund 600 000 Euro. Beim Stellenplan gab es nur eine geringfügige Veränderung zum Vorjahr. Heuer ist wieder die Stelle eines Marktmeisters für die Jahrmärkte eingeplant, die im letzten Jahr wegen Corona ausgefallen waren. Ob diese allerdings stattfinden können, wird die weitere Corona-Entwicklung erst zeigen müssen.
Erfreulich ist laut Kämmerer zum einen, dass die Zuführung zum Vermögenshaushalt von 710 000 Euro im letzten Jahr auf 813 000 Euro ansteigen soll. Ebenso erfreulich und trotz Corona sogar verwunderlich sei zum anderen, dass die Gewerbesteuereinnahmen mit einer Million Euro um 400 000 Euro höher ausgefallen sind als angesetzt. Wegen Corona hat Kämmerer Merz die Gewerbesteuereinnahmen vorsichtig von 600 000 auf 800 000 Euro nach oben korrigiert. Schlüsselzuweisungen
An Schlüsselzuweisungen des Freistaats Bayern erwartet der Kämmerer rund 1,85 Millionen Euro, 160 000 mehr als 2020. Auch die Einkommenssteuerbeteiligung steigt um rund 100 000 auf rund 2,2 Millionen Euro an. Der Ansatz bei den Grundsteuereinnahmen A und B liegt bei insgesamt 544 000 Euro, für die Hundesteuer bei 20 000 Euro. Hier wurden letztes Jahr 22 935 Euro eingenommen. Der Umsatzsteueranteil liegt bei geschätzten 84 300 Euro.
Rund 1,74 Millionen Euro muss Gößweinstein dieses Jahr als Kreisumlage an den Landkreis Forchheim überweisen. Letztes Jahr waren es rund 1,62 Millionen Euro, also eine leichte Erhöhung der Kreisumlage auf der Ausgabenseite. Einer der größten Posten bei den Ausgaben sind nach den Personalkosten die Betriebskostenförderungen für die Kindergärten, die sich um rund 100 000 auf rund 1,2 Millionen Euro erhöht haben.
Für die Grund- und Mittelschule sind so wie letztes Jahr auch 620 000 Euro eingeplant. Kämmerer Merz rechnet allerdings damit, dass sich diese Zahl nach Verabschiedung des Schulverbandshaushaltes noch ändern wird – und zwar nach oben. Investition in die Kläranlage
Der Anteil für die Versammlungsstätte in der neuen Doppelturnhalle wurde bereits im letzten Jahr komplett abgerechnet. In der Haushaltsstelle „Kläranlage“ stehen 69 000 Euro mehr als letztes Jahr, als diese Zahl noch bei 100 000 Euro lag. Dies habe vor allem damit zu tun, dass Reparaturen in Pumpwerken und eine Kanalsanierung am Basilika-Vorplatz anstehen. Außerdem fallen Planungskosten für die Kanalsanierung in Gößweinstein an, die in den nächsten Jahren angegangen werden müsse.
Für den Straßenunterhalt stehen 226 000 Euro im Plan, rund 100 000 Euro mehr als letztes Jahr. Dies habe vor allem damit zu tun, dass im Zuge des Wasserleitungsbaus und der Verlegung der Wärmeleitungen des Bioheizkraftwerks an der Schule die betroffenen Straßen in Gößweinstein wieder hergerichtet werden müssen.
Großes Thema im letzten Jahr war der sogenannte Finsterweg. Während der September-Sitzung war mit knapper Mehrheit von 8:7 Stimmen beschlossen worden, dass während der Haushaltsberatung 2022 über den Ausbau des Weges, der als Ortsumgehung stark frequentiert wird, beraten und beschlossen werden soll. Für Unterhaltsmaßnahmen des Finsterwegs stehen heuer nun aber nur 5000 Euro in dem Planwerk, das noch vom Gesamtgemeinderat abgesegnet werden muss.