Radwegedebatte im Gemeinderat Kunreuth – Effeltricher Vorstoß wird unterstützt
Von Thomas Weichert
KUNREUTH
Der Gemeinderat von Kunreuth schließt sich der Initiative des Effeltricher Bürgermeisters Peter Lepper (FW) an, einen Radweg von Effeltrich über Gaiganz nach Kunreuth und eventuell weiter nach Mittelehrenbach als interkommunalen Radweg zu bauen. Möglich macht dies die „Radoffensive Bayern“ bei der sich bayerische Kommunen via Internet noch bis zum 28. Februar mit ihren Projektideen bewerben können um in den Genuss einer Förderung von 80 bis 90 Prozent zu kommen.
Die hohen Fördermittel gäbe es aber nur, wenn der Radweg entlang der Staatsstraße 2242 gebaut würde. Dafür sprachen sich unter anderem Sandra Schmitt (JB), Matthias Kügel (CSU/Bürgerblock) und Edwin Rank (CSU/Bürgerblock) aus. Nach Ranks Meinung mache es keinen Sinn die Radwege auf bestehenden Flurbereinigungswegen, die auch von großen landwirtschaftlichen Fahrzeugen benutzt werden, auszuweisen. „Ein Radweg entlang der Straße ist aus mehreren Gründen besser und erfordert keinesfalls eine Breite von neun Metern“, so Rank. Bürgermeister Ernst Strian (DEM) konnte sich dafür aber nicht so recht erwärmen. Einen neuen Radweg entlang der Staatsstraße zu bauen würde eine Gesamtfläche von 5 Hektar verbrauchen. Strian ist eher für einen Radwegeausbau auf bereits bestehenden Feldwegen als für die Lösung des Staatlichen Bauamts. Für Kunreuth sei dies einfach, weil die Flurgrenze nach Effeltrich bei der Ausfahrt „Badanger“ auf die Staatsstraße mündet. Alternativ wären so auch Radwegeverbindungen zwischen Effeltrich und Geiganz über Ermreus nach Kunreuth oder Weingarts möglich wenn man auf bestehende Wege ausweicht und diese auch dem Radverkehr widmet. Ein Trassenast sollte auf jeden Fall über Kunreuth führen da man von hier aus den Anschluss an den bestehenden Weg nach Forchheim schaffen könnte, so Strian. Als machbar hält der Rathauschef eine Radwegverbindung über Ermreus und Weingarts. Was dabei offen bleibe wäre die Schulwegverbindung Kunreuth – Mittelehrenbach, die ebenso wünschenswert ist. Und zwar als Fortführung der über die Pfaffenleite entlang des Haags und dann weiter auf Feldwegen am Sportplatz vorbei bis zur Schule in Mittelehrenbach. Dann könnte auch Weingarts am Haag leicht angeschlossen werden. Der Bau eines Radwegs zwischen Kunreuth und Mittelehrenbach entlang der Staatsstraße als Erweiterung des Radwegs von Effeltrich hält Rank ebenso für sehr begrüßenswert und sinnvoll. „Ebenso wäre mir ein großes Anliegen, dass ein Radweg zwischen Weingarts und Kunreuth entlang der ST 2236 als Verlängerung der vorhandenen Radwegs Gosberg – Kunreuth gebaut wird oder zumindest der vorhandene Flurbereinigungsweg zwischen Kunreuth am Kindergarten und Weingarts zu diesem Zweck besser ausgebaut beziehungsweise instandgesetzt wird, um ihn dann auch als Radweg nutzen zu können“, schrieb Rank dem Bürgermeister schon im Vorfeld der Sitzung. Den Zeitraum bis zum Ende das Bewerbungsschlusses am 28. Februar bezeichnet Rank nun als „sehr „sportlich“. Für Strian ist es einfach die Frage ob man sich heutzutage durch den Bau völlig neuer Radwege, die dann auch noch asphaltiert sein müssen, einen Flächenverbrauch noch leisten will. „Wer kommt für den Unterhalt auf wenn wir eigene Radwege auf Feldwegen ausweisen“, wollte Kügel wissen. „Die Baulast hat dann die Gemeinde und ist somit auch für den Unterhalt zuständig“, so Strians Antwort. „Für mich erschließt sich nicht, noch einen Weg neben einem schon bestehendem Weg zu bauen“, betonte der Bürgermeister. Philipp Ochs (JB) riet auch, den bestehenden Schotterweg zwischen Weingarts und Kunreuth so zu befestigen, dass man darauf vernünftig mit dem Rad fahren kann. Dort liegt derzeit großer Schotter von dem Bernd Wohlhöfer (Bürgerliste Ermreus) ein Lied singen konnte. „Da habe ich mir einen schönen Platten gefahren“, so Wohlhöfner, der den Radwegebau als sehr wichtig befand. „Wir müssen jetzt nicht mehr machen als den Effeltrichern zu sagen, wir unterstützen es“, schloss Strian schließlich die Diskussion ab. Dem Kollegen Lepper wird nun mitgeteilt das der Gemeinderat Kunreuth dessen Initiative gut findet und es begrüßen würde, wenn die Trassenführungen auf bestehenden Wegestücken verlaufen könnten, die eine einfache Verbindung des Orte mit Rad oder zu Fuß erlauben. Auf einen Ausbau als „Radschnellfahrweg“ soll wegen Nutzungs- und Sicherheitsaspekten verzichtet werden und der technische Ausbau soll so erfolgen, dass einfache Maßnahmen zur Ausbesserung der Wege möglich sind und auf den Winterdienst verzichtet werden kann. Bereits im März 2020 hatte man in Kunreuth über 250 Unterschriften für einen Radwegebau zwischen Effeltrich und Kunreuth gesammelt und an Landtagsabgeordnete übergeben.