"Schöner Batzen Rathausneubau" im Ahorntal - Haushaltsdebatte im Gemeinderat
Von Thomas Weichert
KIRCHAHORN „Als ganz schönen Batzen der sich aus dem Rat“ bezeichnete Bürgermeister Gerd Hofmann (FBA) den rund 2,91 Millionen schweren Vermögenshaushalt zu Beginn der Haushaltsvorberatung des Etats 2017 während der jüngsten Gemeinderatssitzung bei der sein Stellvertreter Günther Kaiser (FWA) am Schluss den Antrag auf ein Ratsbegehren bezüglich einer Verwaltungsgemeinschaft (VG) gestellt hatte.
Heuer steht für den geplanten Rathausneubau im Hohbaumweg eine Millionen Euro im Plan, nächstes Jahr eine weitere Millionen. Kaiser befürchtet das sich die Gemeinde Ahorntal mit diesem zwei Millionenprojekt übernimmt und dann auf Jahre hin finanziell handlungsunfähig wird. Kaiser ist deshalb nach wie vor als einziger im Gremium gegen einen Rathausneubau und für eine VG mit Waischenfeld. Dies wird inzwischen sogar in Facebook diskutiert und eine neue Idee im sozialen Netzwerk ist nun auch eine VG mit Glashütten und Mistelgau die bereits zu einer VG zusammengeschlossen sind. Neben dem Rathaus ist der Neubau eines Bürgerhauses in Körzendorf anstelle der dortigen alten Dorfschule mit 633.000 Euro das zweitgrößte Projekt der Ahorntaler in diesem Jahr. Im Gegensatz zu einem Rathausneubau gibt es für ein Bürgerhaus jedoch einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 150.000 Euro.
Kindergarten kostet 470000 Euro pro Jahr
Eines der größten Ausgaben der Gemeinde Ahorntal ist der jährliche Betreibskostenzuschuss für den katholischen Kindergarten der heuer mit 470.000 Euro angesetzt ist. Mit 300.000 Euro ist der Dorfladen veranschlagt zu dem es 150.000 Euro Zuschuss geben soll. Die Rathauscontainer (wir berichteten) stehen mit 180.000 Euro im Plan, Kanalsanierungen und Unterhalt kosten 88.000 Euro, der Kinderspielplatz in Körzendorf 30.000 Euro (15.000 Euro Zuschuss) und Ersatzbeschaffungen für die Feuerwehren sind mit 25.000 Euro angesetzt. Hinzu kommt hier noch eine Abgassauganlage für 5.000 Euro. Der Grunderwerb für den weiteren Ausbau des Radwegs durch das Ahorntal in Richtung Oberailsfeld steht mit 19.000 Euro im Plan und für Aus- und Fortbildungen der Mitarbeiter sollen 14.000 Euro ausgegeben werden. Ein Radlader für den Bauhof kostet 23.500 Euro, für die Gemeinschaftsstraßen in Eichig, Reizendorf und Oberailsfeld sind 100.000 Euro eingeplant, für das Baugebiet in Freiahorn 310.000 Euro wobei hier das Meiste durch Erschließungskosten wieder reinkommt und der Kanalkataster inklusive wasserrechtlicher Erlaubnis schlägt mit 200.000 Euro zu Buche.
Mehr Geld für Straßenunterhalt ?
Für den allgemeinen Straßenunterhalt der Gemeindestraßen sind 30.000 Euro vorgesehen. Hier scheiden sich jedoch die Geister. Peter Thiem (FBA) plädierte dafür die Mittel für den Straßenunterhalt deutlich zu erhöhen. Zahlreiche Gemeindestraßen hätten viele Risse. Diese müsse man dringend ausbessern bevor sie im nächsten Winter auffrieren und größer werden, so Thiem. Hier könne die Gemeinde später Geld sparen. Auch Gehsteige hätten Risse bis zu drei Zentimetern groß, so Manfred Herzing (FBA). Er pflichtete seinem Fraktionskollegen bei das man die Straßen und Gehsteige erhalten müsse. „Dies hat meines Erachtens Priorität und da müssen wir dranbleiben bevor alles noch schlechter wird“, so Herzing. „Wir haben seit Jahren Straßen im Plan stehen doch keine ist gemacht worden. So kommen wir nicht weiter“, so auch Kaiser. „Die nächsten zwei drei Jahre müssen wir den Schmalhans anwenden und die Straßen machen wo der Unterbau noch keinen Schaden hat“, pflichte Herzing bei. „Wir haben viel angefangt aber nichts ist richtig fertig geworden“, so auch Marcel Dielesen (CWU). Bürgermeister Hofmann beendete diese Debatte mit dem Hinweis, dies nun im Bauausschuss zu besprechen.
Bachmuschel betonallergisch ?
Die Dorferneuerung in Oberailsfeld steht erst in den Jahren 2019 bis 2020 im Finanzplan. Dies ist aber nicht in Stein gehauen und wenn das schon 2018 funktioniert dann müssen wir im Herbst 2017 ausschreiben, so Bürgermeister Hofmann der in diesem Zusammenhang informierte das der Brückenkopf an der Staatsstraße bei der Neumühle nun doch erweitert wird. „Brücke“ war das Stichwort für Johannes Knauer (CWU) der beklagte das die marode Brücke der Staatsstraße nach Freiahorn über den Asbach noch immer nicht erneuert wurde. Diese Strecke gilt als Autobahnzubringer aus dem Ahorntal. Schuld daran sei nun auf einmal die Bachmuschel. Diese würde den Beton angeblich nicht vertragen der beim Brückenbau verwendet wird, so Knauer. „Der Bachmuschel passiert doch nichts wenn über den Bach eine Brücke gebaut wird“, wunderte sich auch dritter Bürgermeister Stefan Neubig (FWA). Neubig verwies dann auf das lange beschlossene Feuerwehrkonzept mit dem Rücklagen für Ersatzbeschaffungen gebildet werden sollten. Die brauche man jedoch nicht mehr. „Der Bedarf ist gedeckt und die Kommandanten sind zufrieden“, dazu Herzing der kritisierte das sich die Feuerwehr Volsbach ein mit Diesel betriebenes Feuerwehrauto angeschafft hat. Nun braucht man in Volsbach eventuell wegen des Diesels auch noch eine Abgassauganlage. Für Herzing war die Umentscheidung von Benziner auf Diesel nicht nötig. Dies wies Neubig entschieden zurück da weder von Benziner noch Diesel die Rede war. Zu den Wehren erklärte der Rathauschef schließlich das diese alle gut ausgestattet sind. „Da sollte der Gemeinderat aufatmen“, so Hofmann.
Pro-Kopfverschuldung steigt
Thiem verwies darauf das sich heuer, wenn es nach Plan geht, die Pro-Kopfverschuldung auf 1200 Euro erhöht. „Bloß dass das jedem klar ist“, so Thiem. Am Schluss der Haushaltsdebatte wurde die Verwaltung einstimmig beauftragt anhand der nun festgezurrten Vorgaben den Haushaltsplan zu erstellen. Unter dem Punkt Anfragen regte Matthias Brendel (CWU) an, den Parkplatz zwischen der katholischen Kirche und dem Anwesen Wickles in Kirchahorn nach Willi Zeilmann zu bennen. „Dies wäre eine Würdigung die man ihm zuteil kommen lassen sollte“, so Brendel. Knauer monierte das der Verkehrsspiegel in Freiahorn noch immer fehlt. Dies sei wirklich gefährlich. Kaiser schlug vor entlang des Radwegs einige Hundetoiletten aufzustellen. In Sachen Radweg gab es auch eine erfreuliche Mitteilung. Die Schäden daran sollen heuer von der Baufirma endlich behoben werden.
Die marode Brücke bei Freiahorn die nun angeblich wegen der Bachmuschel nicht erneuert werden kann und das alte Schulhaus in Körzendorf das einem neuen Bürgerhaus weichen soll. Fotos: Thomas Weichert
Thomas
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"Unter dem Punkt Anfragen regte Matthias Brendel (CWU) an, den Parkplatz zwischen der katholischen Kirche und dem Anwesen Wickles in Kirchahorn nach Willi Zeilmann zu bennen. „Dies wäre eine Würdigung die man ihm zuteil kommen lassen sollte“, so Brendel. " Der Vorschlag kam von mir.