Großeinsatz der Polizei in Plankenfels - Ort hermetisch abgeriegelt
Von Thomas Weichert
PLANKENFELS
Großeinsatz der Polizei in Plankenfels. Der gesamte Ort war heute nachmittag fast vier Stunden lang hermetisch abgeriegelt nachdem sich ein 44-jähriger ortsbekannter Plankenfelser Jäger zusammen mit mehreren slowakischen Staatsbürgern im Haus Schlossanger 4 gleich hinter dem Gasthof Goldenes Lamm der Familie Schreyer verbarrikadiert hatte. Um 18.06 Uhr gibt die Polizei Entwarnung. Der Mann ist zusammen mit einer Frau aus dem Haus gekommen und lies sich widerstandslos festnehmen nachdem auch Einsatzkräfte des SEK aus Nürnberg angerückt waren.
Den ganzen Nachmittag über gab es im Ort und vor allem über das Internet die wildesten Spekulationen. Schüsse seien gefallen, eine Person sei verletzt worden und ein Mann habe eine Frau als Geisel genommen und sich in dem Haus hinter dem Gasthof verbarrikadiert. „Aufgrund der Situation mussten wir von einer Bedrohungslage ausgehen“, erklärt Polizeisprecher Georg Löffler den Freunden der Fränkischen Schweiz nach dem Einsatz vor Ort. Was und ob man dem Plankenfelser überhaupt etwas vorwerfen kann müssen nun erst die Ermittlungen der Kripo und der Staatsanwaltschaft Bayreuth ergeben. Schüsse waren jedenfalls nicht gefallen und verletzt wurde zum Glück auch niemand. Was genau passiert ist weiß bis jetzt noch keiner. „Das müssen erst die Ermittlungen ergeben“, betont Löffler. Fest steht jedenfalls das die Polizei gegen 14 Uhr alarmiert wurde. Die Polizei bündelt immer mehr Kräfte. Ein Mannschaftsbus der Polizei rückt an, auch eine Spezialeinheit und für den Notfall die Malteser aus Waischenfeld mit einem Rettungswagen und einem Mannschaftstransportwagen sowie der Rettungshubschrauber mit Notarzt aus Bayreuth. Niemand darf mehr nach Plankenfels hinein und keiner mehr heraus. Da der Mann Jäger ist werden im Haus Waffen vermutet. Um 17.28 Uhr werden dann auch die zwölf Gäste und acht Familienangehörigen des Gasthofes Schreyer evakuiert. Zuvor mussten sie bereits von der Gaststube in den sicheren Dorfkeller „umziehen“. Dann ins schräg gegenüberliegende Rathaus. „Es ist hier zu gefährlich“, berichtet die Wirtin des Gasthofes. Was genau passiert ist kann sie aber auch nicht sagen. „Es ging aber alles ruhig von statten und gab keine große Aufregung.“ Das Haus in dem sich der Plankenfelser mit den slowakischen Staatsbürgern verbarrikadiert hatte stand in der Vergangenheit nach Informationen unserer Zeitung schon im Fokus von Rauschgiftdelikten. Wie die Polizei inzwischen mitteilte wurden in dem Haus auch auch mehrere Waffen gefunden die sichergestellt wurden. Zurzeit wird der Tatort von der Staatsanwaltschaft Bayreuth und Kripo Bayreuth intensiv auf Spuren untersucht. „Nach wie vor sind die genaueren Umstände der Tat noch unklar und Gegenstand der derzeitigen, umfangreichen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei“, heißt es abschließend in der aktuellsten Mitteilung der Polizei. Alle Spekulationen des heutigen aufreibenden Nachmittags, von einer Schießerei bis hin zu verletzten Personen und einer Geiselnahme, haben sich jedoch offenbar zum Glück als falsch herausgestellt.
Am Samstag teilten die Beamten mit, dass der 44-Jährige wieder auf freiem Fuß sei. Es bestehe derzeit kein Verdacht, der einen Haftbefehl rechtfertigen würde, heißt es in der Mitteilung.