„Wischmop“ duellierte sich auf Burg Rabenstein

Von Thomas Weichert

AHORNTAL

Auf Burg Rabenstein begeisterte das Ensemble Duettino mit einem Operettenkonzert, das im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen fiel. Unter dem Titel „Duett mit einem Wischmop“ zeigten die Sopranistin Agnes Hahn-Pautz und der Bariton Hubert Gröbel förmlich alles, was stimmlich und schauspielerisch in ihnen steckt.



Unter Begleitung von Claudia Wagner am Flügel sangen sie zunächst einige beliebte Ohrwürmer aus der Operette „Die Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán. So kamen die Lieder „Komm mit nach Varasdin“, „Sonnenschein, hüll dich ein“, „Einmal möchte ich wieder tanzen“ und „Wenn ich abends schlafen geh“ zu Gehör. Im Solo gab Hubert Gröbel „Die Julischka aus Budapest“ von Fred Raymond und „Ja so ein Mädel, ungarisches Mädel“ von Paul Abraham. Die Sänger ernteten großen Applaus. Nachdem fast die Hälfte dieses ungarischen Konzertabends vorüber war, geschah das „Unglück“. Das Kleid der Sängerin riss und „Emilia Brückert“, die Reinigungsfachkraft des Konzertgebäudes, kam zum Einsatz. Sie überbrückte mit überwältigendem Charme und Witz und brachte die knapp 100 Gäste im großen Renaissancesaal der Burg Rabenstein immer wieder herzlich zum Lachen. Und dann nahmen die Dinge ihren Lauf, wie einstmals in „My Fair Lady“. „Emilia Brückert“ legte nach und nach die fränkische Mundart ab und gab ein perfektes „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“. Von Frederick Loewe sang Hubert Gröbel „Oh lass ein Weib an dich heran“ und andere. Agnes Hahn-Pautz, die Verwandlungskünstlerin des Abends, verzauberte mit ihrer Stimme, Ihrem Schauspiel und ihrem Charme. Hubert Gröbel, ein perfekter Gentleman im Smoking mit großartiger Stimme, war der ideale Gegenpart.

Info: Nächstes Burgkonzert auf Burg Rabenstein: „Four Ladies in Concert“ mit dem Ensemble Saxsession am 22. Juli um 17 Uhr.