Schlachthof Kulmbach wegen Corona-Ausbruch geschlossen
PLANKENFELS/KULMBACH
Nach sieben Corona-Fällen im Team sei der Betrieb nicht mehr möglich, sagt die Stadtverwaltung. Erst nach Weihnachten soll wieder geschlachtet werden. Dies zieht auch Probleme für Landwirte und Direktvermarkter aus der Fränkischen Schweiz nach sich. Einer davon ist Norbert Böhmer aus dem Plankenfelser Ortsteil Schrenkersberg, der seine Tiere in Kulmbach schlachten lässt. Auf die Schnelle musste er Ersatz suchen.
Bayreuth habe abgelehnt. „Die Großen wollen uns Kleine doch gar nicht“, klagt er. Umso wichtiger sei es, dass gerade kleine Schlachthöfe erhalten bleiben und vor allem auch Zuschüsse zum geplanten Neubau in Kulmbach locker gemacht werden. Böhmer weicht nun nach Kronach aus. Auch das sei ein kleiner Schlachthof. „Die haben uns aushilfsweise angenommen und unterstützen die kleinen Direktvermarkter und Metzger, dass auch die auf Weihnachten ihre Tiere schlachten können.“
Der geschlossene Schlachthof beschäftigt inzwischen auch schon die Politik. Bei der Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordneten Anette Kramme haben sich bereits betroffene Bauern gemeldet. „Die Leute berichten mir, sie wüssten nun nicht mehr wohin mit den schlachtreifen Tieren“, berichtet Anette Kramme. Helfen kann aber auch sie nicht. „Dieses akute Problem können wir nicht lösen. Ich kann den Landwirten nur empfehlen, sich an andere Schlachthöfe zu wenden.“