Bärnfelser Spielplatz soll doch in der Nähe des Sportheims entstehen
Gemeinderat diskutiert den Antrag des Bärnfelser Sportvereins und sieht von einer Bürgerbefragung ab - Kampfabstimmungen
Von Thomas Weichert
OBERTRUBACH
Ein weiteres Mal beschäftigte den Gemeinderat die Frage der Errichtung eines Spielplatzes im Gemeindeteil Bärnfels. Nachdem vor wenigen Jahren der bisherige Spielplatz dem kleinen Baugebiet „Geseer Teich“ hatte weichen müssen, verfügte die Ortschaft Bärnfels über keinen Kinderspielplatz mehr.
Ende 2021 hatte Ratsmitglied Bernhard Brütting (BW-GO) schließlich die Anpachtung eines Grundstücks in der Lindenstraße einfädeln können, zudem hat er über den FSV Bärnfels Leader-Fördermittel zugesagt bekommen. Einige Wochen später bot der Sportverein TSC Bärnfels der Gemeinde an, ein Grundstück in unmittelbarer Nähe des Sportheims zur Verfügung zu stellen. Nachdem sich der Gemeinderat bereits im Dezember letzten Jahres grundsätzlich für den Standort in der Lindenstraße ausgesprochen hatte, beantragte der TSC im März, diesen Entschluss nochmals zu überdenken und führte dabei an, dass der Standort am Sportheim nicht nur deutlich wirtschaftlicher zu realisieren sei, sondern auch dem Wunsch vieler Bärnfelser Bürger entspreche. Diese Gesichtspunkte wurden im Rahmen einer Ortsbegehung am 26. April und nun in der Sitzung von den Bärnfelser Ratsmitgliedern Stefan Lang (CSU) und Sophia Lang (JB) aufgegriffen und bestätigt. Sophia Lang lobte zudem das Engagement des Sportvereins, der Fördermittel für den Spielplatz akquiriert habe. Bernhard Brütting, Roland Wölfel (beide BW-GO) und Bernd Reichel (BU) warben dafür, mittels eines Fragebogens die Bürgerschaft zu befragen, um dann auf der Grundlage des Befragungsergebnisses zu entscheiden. Einer solchen Befragung skeptisch gegenüber stand Ratsmitglied Thomas Laitsch (DGH), der zu bedenken gab, dass Befragungen, um verlässliche Daten zu erzeugen, die als Grundlage einer Entscheidung dienen können, zeitaufwändig nach gewissen Standards durchgeführt werden müssen. Ausgetragene Zettel entsprächen diesen Standards seiner Ansicht nach nicht. Gemeinderatsmitglied Erwin Eichler (CSU) ermunterte seine Gemeinderatskollegen, den „Mut zu haben, abzustimmen“. „Es seien“, so Eichler weiter, „alle Argumente für und wider beide Optionen ausführlich und sehr sachlich diskutiert und sorgfältig abgewogen worden.“ Nun sollte man als Gemeinderat nach seiner Meinung auch fähig und willens sein, eine Entscheidung zu treffen. Dafür sei man schließlich gewählt worden. Bürgermeister Grüner stellte zunächst die Durchführung einer Bürgerbefragung zur Abstimmung, die der Gemeinderat mit sieben zu acht Stimmen ablehnte. Anschließend beschloss das Gremium entsprechend mit acht zu sieben Stimmen, dem Antrag des TSC Bärnfels zu entsprechen und die Errichtung des Spielplatzes durch den Sportverein auf dem Standort in unmittelbarer Nähe des Sportheims zu unterstützen.