Mit zwei einfühlsamen Reden und mit lustiger Volksmusik der Waischenfelder Burgmadla wurde am Sonntag in der Sport- und Bürgerhalle die neue Bilderausstellung, anlässlich des Jubiläums 900 Jahr Erstnennung von Waischenfeld, eröffnet.
Bürgermeister Thomas Thiem (v.l.) bedankt sich mit Blumen bei den Machern der Bilderausstellung Karin Landmann und Maria Eckert-Rossberg, aufmerksam beobachtet vom Schirmherrn Anton Adelhardt.
Bürgermeister Thomas Thiem (CSU) freute sich darüber, dass es gelungen sei, viele alte Bilder aufzustöbern die zeigen, wie es früher in Waischenfeld aussah und was die Menschen früher beschäftigte. Die meisten Bilder konnte Karin Landmann beisteuern, was auch kein Wunder war, denn ihr Onkel war als Pressefotograf jahrzehntelang in Waischenfeld unterwegs und hat die wichtigsten Ereignisse im Bild festgehalten, die jetzt mit entsprechenden Texten hinterlegt, noch davon künden. Die Texte zu den Bildern hatte Reinhard Löwisch in akribischer Arbeit recherchiert. Zum Beispiel, wie sich die Hochwassserfreilegung auf das Aussehen des Ortes ausgewirkt hat oder was aus dem Ferienpark geworden ist, der vor 40 Jahren, also 1982, in die erste Planungsphase eingetreten war. Thiem freute sich darüber, dass die gelungene Kombination von altem Bild und passendem Text viele Neuigkeiten bereithält, die heute nicht mehr bekannt oder geläufig sind.
Der einstige Waischenfelder Bürgermeister Hans Schroll (l.) begrüßt mit Handschlag zu seinem 70. Geburtstag den früheren Ebermannstädter Landrat Rudolf Eberhard, der dann auch Bayerischer Finanzminister war und nach dem die einstige Rudolf-Eberhard-Halle in Waischenfeld benannt wurde an dessen Stelle heute das Sportheim des FC Bavaria Waischenfeld steht.
Die zweite Rede hielt der Schirmherr der 900 Jahrfeiern, Anton Adelhardt, der in freier lustiger Rede darüber sinnierte, wohin die Weltbevölkerung heutzutage gekommen wäre, hätte es vor 900 Jahren schon die heutigen Kommunikationsmittel gegeben und was sich daraus für Möglichkeiten theoretisch ergeben könnten. So zum Beispiel bei Wirnt von Waischenfeld, der damals extra nach Bamberg reisen musste, um den Klosterbrüdern vom Michelsberg sein Testament in die Feder zu diktieren, das dann in unnachahmlicher und heute schwer lesbarer Handschrift zu Papier gebracht wurde. Hätte das per Whatsapp geschehen können, so wie heute eben eine übliche Nachrichtenübermittlung stattfindet, dann wären viele Ereignisse der damaligen Zeit wahrscheinlich vielen besser bekannt und es gäbe weniger Missverständnisse oder Unklarheiten. Ergänzt wird die Ausstellung um alte Filme aus den 60-er Jahren, die damals Hans Völker, der Waischenfelder Pfarrer, vor allem bei kirchlichen Anlässen gedreht hat. Ergänzt wird diese Filmschau von einem 10-Minuten-Film, der die Auswirkungen des Unwetters vor 40 Jahren, im Juli 1992 eindrucksvoll zeigt.
Die Waischenfelder Burgmadla kurz nach ihrer Gründung vor 50 Jahren
Die Waischenfelder Burgmadla, die es nunmehr auch schon seit 50 Jahren gibt, sorgten mit ihren volkstümlichen und alten Liedern für manche Lachfalte bei den Zuhörern, besonders als sie ihren selbst geschriebenen Text zu den Waischenfelder Hausnamen, die heute nur noch bei den Alten üblicherweise verwendet werden, zum Besten gaben. So entstand eine sehr freundliche, aufgelockerte Stimmung in der abgeteilten Sporthalle, die wunderbar zu den ausgestellten Bildern passte. An die 50 Waischenfelder haben die Ausstellung am Sonntag besucht und beim Betrachten der Bilder ergaben sich Diskussionen, die bei vielen Anwesenden die Erinnerung an frühere Ereignisse wieder ins Gedächtnis zurückbrachten. Die Organisation der Veranstaltung oblag dem Heimat- und Verschönerungsverein, der zudem seine Bilderausstellung, die vor sieben Jahre im Haus von Eisenwaren-Sponsel stattfand, dazustellte, so dass weit über 150 Bilder die Vergangenheit wieder lebendig werden lassen.
Info:
Die Ausstellung ist jeden Sonntag im August zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet. Ausnahme: Am Festsonntag, den 21. August wird die Ausstellung erst nach dem Festumzug, so gegen 14 Uhr geöffnet sein. Er Eintritt ist frei.
Text mit freundlicher Genehmigung von Reinhard Löwisch