Gößweinsteiner und Wallfahrer feiern Dreifaltigkeitsfest mit dem Weihbischof
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Zum Patronatsfest der Basilika Gößweinstein, dem so genannten „Dreifaltigkeitsfest“, pilgert seit Jahrhunderten eine große Anzahl von Wallfahrern zum Gnadenbild der heiligsten Dreifaltigkeit nach Gößweinstein. Insgesamt 22 Wallfahrten aus allen Himmelsrichtungen kamen in diesem Jahr und traditionell feiert der Oberhirte des Erzbistums Bamberg mit den zahlreichen Gläubigen einen Pontifikalgottesdienst.
Am Dreifaltigkeitssonntag kam heuer Weihbischof Herwig Gössl der von Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Kathrin Heckel und Kindern des St. Franziskuskindergartens und dessen Leiterin Irmgard Redel begrüßt wurde. Sie übergaben einen bunten Blumenstrauß. Die festliche musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in den bewährten Händen von Regionalkantor Georg Schäffner an der Orgel. Die Lesungen trug Rita Schäffner und die Fürbitten der Wallfahrtsführer aus Weilersbach vor. Den n seit einigen Jahren ist der Pontifikalgottesdienst auch das Wallfahrtsamt für die Wallfahrt von St. Anna Weilersbach. Am Ende des Gottesdienstes überreichte Ministrant Andreas Thiem einen kleinen Geschenkkorb an den Weibischof. Bei der Prozession durch den Ort begleiteten die Mitglieder des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung und die Vertreter der politischen Gemeinde mit Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) und drittem Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) an der Spitze den Weihbischof vom Pfarrhaus in die Basilika und zurück. Der Musikverein Gößweinstein unter Leitung von Jürgen Hiltl übernahm die musikalische Begleitung und spielte nach dem Auszug am Pfarrhaus noch ein Ständchen. Den Pontifikalgottesdienst feierte Gössl in Konzelebration mit Pfarrer Pater Flavian Michali und Wallfahrtsseelsorger Pater Aurelian. Schon in seinen Begrüßungsworten wies Gössl auf die Bedeutung von Gößweinstein für die Wallfahrt hin. Er zitierte einen Theologen, der gemeint hat, man könne die Dreifaltigkeit abschaffen, es falle keinem auf. „Hier am Gnadenort der Heiligsten Dreifaltigkeit in Gößweinstein würde es sicher jeden auffallen“, so Gössl. Für seine Predigt bezog sich der Weihbischof auf den Titel des Buchs „Gott ist nicht nett“. Dieser Begriff „nett“ sei heute eher negativ besetzt. Er meinte, dass Gott heute in der Verkündigung vielleicht zu klein und naiv geworden ist. Einen kleinen Gott brauche aber niemand. Vielmehr gelte es, die Größe Gottes zu erkennen. Als weiteren Punkt hierzu nannte Gössl unser Zeitalter der Digitalisierung. Damit verbunden sei eine duale Sichtweise. „Manche Menschen übertragen dies in ihr Leben und sehen nur noch schwarz-weiß, Freund-Feind und Kosten-Nutzen.“ Nach diesem Schema würden Urteile über Menschen gebildet, die dann unveränderlich festgelegt bestehen blieben. „Das Leben ist aber grau, meist sogar bunt. Wer nur nach Kosten und Nutzen denkt, erzieht keine Kinder und pflegt keine Alten und Kranke.“ Dies sei aber für unsere Gesellschaft grundlegend wichtig. Letztlich sei Gott nicht nett, sondern die Liebe. Gott liebe alle Menschen, auch die Sünder. Gott helfe aus den Tiefen, wenn auch nicht immer so, wie der einzelne Mensch es wolle. Abschließend stellte Gössl fest: „Diesen Gott brauche ich lebensnotwendig