Elbersberg: „Max und Vincenz“ feiern 50jähriges Priesterjubiläum
Von Thomas Weichert
ELBERSBERG
In Elbersberg nennt sie jeder nur „Max und Vinzenz“. Am Sonntag kamen beide nun wieder nach Elbersberg um mit den Gläubigen der Pfarrei in einer voll besetzten Pfarrkirche St. Jacobus ihr 50-jähriges Priesterjubiläum zu feiern. Die Rede ist von dem gebürtigen Elbersberger Markus Brendel, der heute in Hollfeld lebt und zuletzt Pfarrer von Scheßlitz war, und seinem Jugendfreund Vincente Zacaron aus Juiz de Fora in Brasilien. Das die beiden heutigen Ruhestandspfarrer in Elbersberg äußerst beliebt sind zeigte der ausgesprochen gute Besuch des Festgottesdienstes.
Die Pfarrer Vincente Zacaron und Markus Brendel (v.l.) zelebrierten gemeinsam den Festgottesdienst zu ihrem 50-jährigen Priesterjubiläum. Foto: Thomas Weichert
Kirchenpfleger Edmund Looshorn brachte es während seiner Laudatio nach der heiligen Messe auf den Punkt. Er sprach von einer Freundschaft für das Leben und von Zweien die sich gesucht und gefunden haben. Vor über 50 Jahren studierten die beiden Geistlichen in Bamberg gemeinsam Theologie. Und schon damals war Vincente Zacaron während der Semesterferien Gast bei der Familie Brendel in Elbersberg. Etwa alle zwei Jahre kam er dann aus Braslien nach Elbersberg um hier seinen Urlaub zu verbringen, aber auch Gottesdienst in St. Jacobus zu halten. Bis heute. Und was lag da näher als dass der heute 77-jährige Brasilianer, der perfekt deutsch spricht, zusammen mit seinem ein Jahr jüngeren Freund aus Deutschland gemeinsam das 50-jährige Primizjubiläum in Elbersberg feiert. Markus Brendel wurde am 29. Juni vor 50 Jahren in Nürnberg zum Priester geweiht, Vincente Zacaron am 19. März 1968 in Bamberg. Ihre Heimatprimiz feierten beide dann vor 50 Jahren in Elbersberg. Nachdem Vincente Zacaron nach seiner Priesterweihe eine Pfarrstelle in seiner brasilianischen Heimat antrat wurde Markus Brendel zunächst Pfarrer in Marktschorgast, dann in Kulmbach und zuletzt in Scheßlitz. Seinen “Unruhestand” verbringt der begeisterte Wanderer heute in Hollfeld wo er regelmäßig als Pfarrer aushilft und Gottesdienste hält. Noch heute hängt ein Bild von Markus Brendel im Sportheim des TSC Elbersberg das ihn als Fußballspieler der ersten Elbersberger Meistermannschaft der Spielsaison 1963/64 zeigt. Darauf ging auch Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) während seines Grußworts scherzhaft ein. „Pfarrer Max hätte von der Geschwindigkeit her im Mittelfeld der Deutschen Fußballnationalmannschaft noch leicht mithalten können.“ Beide Geistliche hätten bei ihrem Wirken in ihren Pfarreien und vor allem auch in Elbersberg bis heute ihre Spuren hinterlassen, so Frühbeißer. Geradezu legendär ist der Ausspruch von Pfarrer Zacaron den er einst im Elbersberger Sportheim kundtat: „Gut ist das Bier zwar nicht, aber es muss getrunken werden.“ Heute haben die Elbersberger ihr eigenes Bier. Und zwar ein echtes Elbersberger Bier das Vincente Zacaron in einem Tragerl geschenkt bekam. „Die Familie Brendel war für mich immer meine Familie in Deutschland“, betonte der Brasilianer und dankte für die Gastfreundschaft die bis heute währt. Drei Antworten habe er von Gott bekommen. Zum einen sollte ein Priester immer zu den Menschen gehen und nicht warten, bis sie zu ihm kommen. Zum anderen sollte ein Pfarrer seine frohe Botschaft verkünden und zum dritten die Menschen heilen und ihnen Hoffnung geben. Nicht körperlich, dafür gäbe es Ärzte, sondern seelisch, so Pfarrer Zacaron. „Wir sind zwar im Ruhestand, haben aber nicht aufgehört etwas für die Menschen zu tun“, ergänzte sein Freund Markus Brendel. Auch sei es für einen Pfarrer im Ruhestand wichtig wenn er eine Heimat hat. Nach dem Gottesdienst und weiteren Grußworten, unter anderem auch der ehemaligen KAB-Sekretärin Helene Seidel aus Kulmbach, spielte die Kapelle Elwiwa zum Stehempfang für die Gläubigen auf.
Info: Pfarrer Vincente Zacaron hält am morgigen Montag, 02.07.2018, um 18 Uhr einen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Jacobus Elbersberg.