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Weltweit einzigartig: Das Sommermalprojekt von Kindern in Waischenfeld begeistert viele Menschen auf der ganzen Welt
Weltweit einzigartig: Das Sommermalprojekt von Kindern in Waischenfeld begeistert viele Menschen auf der ganzen Welt
Von Thomas Weichert
WAISCHENFELD
Seit 2011 verschönern junge Künstlerinnen und Künstler in den Sommerferien die Ufermauer der Wiesent unterhalb der Fischergasse mit riesigen bunten und leuchtenden Gemälden. Auch heuer kommen zwei neue Motive hinzu die zehn Kinder im Alter von elf bis 13 Jahre im Waischenfelder Rathaus unter Anleitung und Hilfestellung der Kunstforumsmitglieder Elvira Gerhäuser und Erwin Schraudner gemalt haben. Die beiden neuen Motive zeigen Phantasieszenen aus den Grimm-Märchen „Hänsel und Gretel“ und „Rapunzel“.
Bild links zeigt das Gemälde des Grimm-Märchens Hänsel und Gretel dem Leonie Walter, Anna Krautblatter und Elvira Gerhäuser (v.l.) den letzten Schliff geben. Bild rechts zeigt das fertige Gemälde des Märchens Rapunzel die aus dem Steinernen Beutel (dem Wahrzeichen von Waischenfeld) ihr Haar herunterlässt. Demnächst werden auch diese zwei Riesengemälde die Ufermauer an der Wiesent verschönern und sich abends auf der Wasseroberfläche wiederspiegeln. Fotos: Thomas Weichert
Mit den riesigen Bildern dieses Ferienmalprojekts ist so im Laufe der Jahre eine einmalige und viel beachtete Freiluft-Daueraustellung entstanden von der Fotos um die ganze Welt gingen. Seitdem die Acrylgemälde am Abend auch noch beleuchtet sind verzaubern sie das Flüsschen und den Uferbereich geradezu und viele Menschen verweilen daher auch gerne auf dem Stadtparkett vor dem Rathaus II. beim Eisessen und Flanieren. „Nicht nur die jungen Künstler, sondern vor allem auch ihre Eltern und Verwandten, sind stolz auf die entstandenen Kunstwerke. Viele Gäste, die Waischenfeld besuchen, und natürlich auch die Waischenfelder selbst, bestaunen diese Attraktion“, sagt Waischenfelds Künstlerin Elvira Gerhäuser und betont, dass dies das Einzigartige und Besondere daran ist.
Burg Rabeneck ist das erste Motiv
Das erste Bild, das die Burg Rabeneck zeigt, entstand unter der Anleitung des unvergessenen Waischenfelder Malers Herbert Schrüfer. Mit 1,50 auf 1,50 Meter ist es auch das kleinste Bild das an der Ufermauer angebracht wurde. Diese Idee hatte dann wiederum Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS). Ein Jahr später hatte Herbert Schrüfer dann Elvira Gerhäuser gefragt ob sie mit den Kindern ebenfalls eines dieser Riesengemälde malt. Vor allem deshalb weil es immer mehr Kinder wurden die sich an diesem Malprojekt beteiligen wollten. Seitdem sind dann jedes Jahr auch zwei Gemälde entstanden die ganz unterschiedliche Motive zeigen. So zum Beispiel eine Unterwasserwelt oder anlässlich der 700-Jahrfeier der Stadterhebung von Waischenfeld im Jahre 2015 den großen 700-köpfigen Bürgerchor der vor dem Steinernen Beutel gesunden hat. Aber erst seitdem das Ganze beleuchtet ist und sich die Bilder im Wasser der Wiesent widerspiegeln wurde es erst richtig bekannt. „Via facebook gingen Fotos davon um die ganze Welt“, so Gerhäuser. Die Idee, welche Motive im Rahmen des Waischenfelder Ferienprogramms gemalt werden, stammt seit langem von Elvira Gerhäuser. Heuer kam sie eben auf die bekannten Märchen der Gebrüder Grimm. Nächstes Jahr werden noch zwei Bilder mit weiteren Märchenmotiven entstehen. Dann ist die Ufermauer voll.
Ältere Bilder dunkeln und müssen irgendwann neu gemalt werden
Das bedeutet dann aber nicht das dieses Malprojekt beendet sein wird. Denn die Farben der ersten Bilder haben im Laufe der Jahre durch Witterungseinflüsse natürlich gelitten und ihre Brillanz verloren. „Das bedeutet das wir irgendwann wieder neue Bilder malen müssen und somit das schöne Sommermalprogramm fortbestehen wird“, so Gerhäuser. Einen kleinen Rückschlag gab es in den letzten Jahren auch schon. Von der Gemäldeserie der vier Jahreszeiten hatten die Bilder des Frühlings und des Sommers auf einmal zunächst unerklärliche weiße Schlieren und mussten deshalb neu gemalt werden. Des Rätsels Lösung war dann der Bootslack der zur Fixierung verwendet wurde. „Dieser Lack war ganz einfach weg geplatzt“, sagt die Künstlerin nachdem sie sich Rat von einem Handwerksmaler eingeholt hatte. Seitdem wird zur Imprägnierung der Bilder flüssiger Acryl-Klarlack verwendet mit dem es bisher noch keine Probleme gab. Hinter den Kunstwerken der jungen Künstler steckt viel Vorarbeit. So müssen die von der Stadt gestifteten drei mal 1,50 Meter großen Kunststoffplatten zunächst abgeschliffen werden. Dann werden sie mit einem speziellen Primer eingelassen. Denn erst dann ist es möglich das die Acrylfarben darauf auch halten.
Viel Vorarbeit
Über jede Figur oder ein Haus und einen Baum müssen außerdem zuvor kleine Skizzen angefertigt werden die dann in groß von den Kindern auf die Riesenplatte übertragen und dann ausgemalt werden. Die nicht billigen Acrylfarben und die unglaublich vielen Malpinsel die dazu benötigt werden stiften Gerhäuser und Schraudner. „Am Anfang wurden die riesigen Bilder auch noch zu kleinteilig gemalt, weil man die Entfernung über den Fluss nicht berücksichtigt hat“, sagt Elvira Gerhäuser die selbst als erfahrene Künstlerin bei diesem Projekt immer wieder dazulernt. Schon seit fünf Jahren sind die beiden heute zwölf Jahre alten Ebermannstädter Realschülerinnen Anna Krautblatter und Leonie Walter mit großer Begeisterung dabei. Als schon „alte Hasen“ sorgen sie zusammen mit den beiden Künstlern für den letzten Schliff der Bilder. Auch nächstes Jahr werden die beiden Mädchen wieder dabei sein um dann zwei neue Märchengemälde für die Ufermauer zu malen. Waischenfeld ist so richtig bunt geworden.