Fast jedes Dorf in der Fränkischen Schweiz hat inzwischen einen Dorfbrunnen der zu Ostern zum Osterbrunnen geschmückt wird. Morschreuth in der Marktgemeinde Gößweinstein ist jedoch eines der wenigen Dörfer die keinen Brunnen hat, dafür aber nun einen knapp neun Meter hohe Tanne als Osterbaum am Dorfplatz in der Ortsmitte die eigentlich als Weihnachtsbaum dorthin gepflanzt wurde. Weil die Lichterketten mit den 360 elektrischen Lichtern vom letzten Weihnachten noch immer an der Tanne hingen, kamen einige Mitglieder der Dorfgemeinschaft Morschreuth, allen voran Sandra Müller, nun aus einer Laune heraus auf die Idee den Weihnachtsbaum kurzerhand in einen Osterbaum umzufunktionieren und den Platz davor österlich zu schmücken.
Hans Heckel, der Vorsitzende des eingetragenen Vereins Dorfgemeinschaft Morschreuth war von dieser Idee begeistert und setzte sie nun mit einigen seiner Mitglieder in die Tat um. Er besorgte und bestellte 400 bunte Plastikostereier die nun den Morschreuther Weihnachtsbaum zum Osterbaum machten. „Echte Eier auszublasen und anzumalen, dafür hatten wir keine Zeit mehr, weil die Idee ja spontan erst kürzlich bei einer gemütlichen Runde entstanden ist“, sagt Heckel. Der Morschreuther Osterbaum soll aber keine einmalige Aktion bleiben, sondern auch nächstes Jahr wieder mit bunten Ostereiern geschmückt werden. Dann natürlich auch mit echten und handbemalten Hühnereiern. So einfach ist das aber gar nicht eine solch hohe Tanne rundherum und gleichmäßig verteilt mit Ostereiern zu behängen. Deshalb hatte Heckel für die Schmückaktion eigens einen Kranwagen einer Firma besorgt. Die Tradition, zu Ostern bemalte Eier an die Bäume zu hängen, ist nicht abwegig und hat sogar einen frühen Ursprung als das Schmücken eines Osterbrunnens. Denn in der christlichen Religionslehre steht der Osterbaum nicht nur für den Frühlingsbeginn sondern bezeichnet den Zeitpunkt von Tod und Auferstehung Jesu Christi. Ein Osterbaum, und noch dazu ein so hoher mit Weihnachtsbeleuchtung, dürfte jedoch bisher einzigartig, wenn vielleicht nicht auf der ganzen Welt, aber zumindest in der Region sein. Deshalb wäre der Morschreuhter Osterbaum vielleicht sogar einen Eintrag in das Guinnes Buch der Rekorde wert. Doch darüber hat man in Morschreuth, jedenfalls bisher, noch nicht nachgedacht. Als Zeichen des Lichts für die Welt und damit auch dieses Licht nach Morschreuth kommt, wird der Morschreuther wird der Morschreuther Osterbaum zur Auferstehung Christi dann nur in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag beleuchtet sein. Zuvor wird am Karsamstag am Osterbaum aber noch gefeiert. Und zwar mit vor Ort frischen selbstgebackenen fränkischen Küchla zu denen auch Kaffee ausgeschenkt wird. Die Idee mit dem live Küchlabacken hatte Maria Roppelt und natürlich kommen alle Einnamen des ersten Morschreuther Osterbaumfestes der Kasse der Dorfgemeinschaft zugute aus der dann wieder neuer Osterschmuck gekauft werden kann. Irgendwie ist er schon eine kleine Sensation, der Morschreuther Osterbaum. Angesichts der Tatsache das es in der Fränkischen Schweiz eigentlich nur Osterbrunnen gibt.