Abschiedsfeier für MdB Hartmut Koschyk auf der Morschreuther Kerwa
Von Thomas Weichert
MORSCHREUTH
Großer Bahnhof im vollbesetzten Kirchweihfestzelt des Gasthauses Roppelt in Morschreuth für Hartmut Koschyk. Der CSU-Ortsverband Gößweinstein hatte zur Verabschiedung des langjährigen CSU-Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Finanzstaatssekretärs eingeladen und Gößweinsteins CSU-Chef Hans Heckel war überwältigt von der Resonanz. Er dankte Koschyk für dessen unermüdliche Arbeit in den letzten 27 Jahren für die Region und meinte das „Verabschiedung ein blödes Wort ist und sich feiern mit Hartmut Koschyk besser anhört.“ Als Abschiedsgeschenk hatte Heckel die Blasmusik „Ebser Blech-Mix“ bestellt die zünftig aufspielte, da Koschyk ein Freund der fränkisch-böhmischen Blasmusik ist.
Foto: Thomas Weichert
Schon wie Koschyk seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur erklärt hatte, habe die Vorstandschaft des CSU-Orstverbands Gößweinstein beschlossen mit ihm ein kleines Fest zu feiern. Koschyk sei immer bodenständig und ehrlich gewesen und sei immer mit Charme und Freundlichkeit mit der Bevölkerung umgegangen“, so Heckel. Koschyk sei immer umgänglich und weltoffen gewesen. Heckel dankte Koschyk für dessen bürgerliche Art und Weise die er immer an den Tag legte und erinnerte an große Projekte im Markt Gößweinstein die ohne Koschyk nicht so schnell realisiert worden wären. So der Radweg zwischen Behringersmühle und der Sachsenmühle, dem Wahllfahrtsmuseum oder dem Naturbad Gößweinstein. „Da sind die Türen dann schneller aufgegangen“, so Heckel. Als zehn Gemeinden aus dem Landkreis Forchheim zu Koschyks Wahlkreis dazu kamen habe er mit 60,7 Prozent sein bestes Wahlergebnis erzielt, erinnerte Heckel. „Große Reden wollen wir heute aber nicht schwingen, sondern zusammen mit Hartmut feiern“, sagte Heckel. Er schenkte Koschyk die Chroniken von Gößweinstein und Morschreuth. Einige kurze Reden gab es dann aber zwischen den Musikstücken doch. Koschyks Nachfolgerin Silke Launert zeigte sich beeindruckt das so viele „Fans“ von Hartmut Koschyk gekommen waren. Bei ihren Wahlkampfauftritten, selbst mit Ministern, kamen weitaus weniger Menschen. Als Launert in Koschyks Wahlkreis kandidiert hatte, haben die Leute zu ihr gesagt dass es große Fußstapfen sind in die sie treten wird. Und sie müsse spontaner werden. Dies klappt nun schon ganz gut, bestätigte ihr Heckel. Launert nannte Koschyk einen Politiker mit Gespür. Für Forchheims Landrat Hermann Ulm ist Koschyk ein persönliches Vorbild. Beim gemeinsamen Wahlkampf, Ulm als Landratskandidat - Koschyk für den Bundestag - habe sich Ulm Vieles von Koschyk abgeschaut. Ulm zollte Koschyk seine Hochachtung, da er als Bundespolitiker nie den Kontakt mit den Menschen in seiner Heimat verloren habe. „Heute funktioniert unser Motto Näher am Menschen“, sagte CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Michael Hofmann und betonte, das dies in den letzten Wochen bei der CSU nicht immer so war. Hofmann dankte auch Koschyks Frau Gudrun. Denn ohne deren Rückhalt hätte Koschyk als Politiker nicht so aktiv tätig sein können. Hofmann habe auch immer bewundert dass man es Koschyk nie angemerkt habe wenn einmal etwas nicht so gelaufen sei. Koschyk habe immer zu seiner Heimat gestanden. „Politiker deines Kalibers haben wir nicht mehr viele“, rief Hofmann Koschyk zu. Dankesworte kamen auch vom Gößweinsteiner Pfarrer Pater Flavian Michali in dessen Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins „Freunde der Basilika.“ Er dankte Koschyk für die Realisierung des Wallfahrtsmuseums. „Als sich Hartmut Koschyk dafür eingesetzt hat, hat es geklappt. Dafür ein vegelts Gott“, so Pater Flavian. Vom Vorsitzenden des Fördervereins Höhenschwimmbad Gößweinstein, Martin Redel, erhielt Koschyk eine Panoramabild vom Höhenschwimmbad und zwei Jahreskarten. Koschyk sei Ideengeber, Verfechter und Kämpfer für das Naturbad gewesen. „Auch in Zeiten in denen es zweifelhaft war ob wir jemals Wasser ins Becken bekommen“, so Redel. „Wenn in deinem Schloss einmal die Heizung ausfällt dann hast du nun eine warme Wolldecke mit dem Wappen des Marktes Gößweinstein.“ Mit diesen Worten und der besagten Decke dankte 3. Bürgermeister Manfred Eckert Hartmut Koschyk im Namen der Marktgemeinde Gößweinstein und bat ihn dann, sich in das Goldene Buch des Marktes einzutragen. Koschyk selbst bezeichnete das Wallfahrtsmuseum als „Juwel“ und betonte, das ihn das Höhenschwimmbad immer fasziniert habe. „Danke das Sie mir so wunderbar die Ehre geben und ich sage es ganz ehrlich, dass tut mir gut“, so Koschyk unter Applaus und mit Standing Ovations. „Geht in die Wirtshäuser so lange sie noch offen sind, denn die Wirtshäuser sind unsere Seele. Bei uns ist die Welt noch in Ordnung“, rief Koschyk seinen begeisterten Anhängern aus zahlreichen CSU-Ortsverbänden und Vereinen zu und betonte, dass ihm Heimat, Identität und Glaube sehr wichtig sind. Mit Stolz blicke er auf 40 Jahre zurück in denen er in der CSU wirken und mitgestalten konnte. Er dankte für das Vertrauen das ihm in dieser langen langen Zeit entgegengebracht wurde und bat, dieses und auch die Kameradschaft an seine Nachfolgerin Silke Launert zu übertragen. Launert habe bereits einen Pflock eingeschlagen als sie dem Unsinn der Liberalisierung der Prostitution in Deutschland ein Ende setzte. Noch einmal tosender Applaus im Kerwafestzelt.