Osterbrunnenfest in Waischenfeld zog trotz Kälte viele Besucher an
Von Thomas Weichert
WAISCHENFELD
Bei Freibier, Brezeln, Osterbrot und dem Standkonzert des Waischenfelder Blasmusik feierten die Waischenfelder und zahlreiche Urlaubsgäste am Karsamstag am Osterbrunnen in der Vorstadt wieder das bereits traditionelle Osterbrunnenfest und ließen sich so auf die Osterfeiertage einstimmen. Es ist das einzige Osterbrunnenfest dieser Art in der Fränkischen Schweiz.
Gekommen war auch wieder Klaus Zizold aus Berlin der 80 neue handbemalte Hühnereier mit Waischenfelder Motiven vom Steinernen Beutel bis hin zur Heckelbrauerei mitgebracht hatte. Die meisten der 2600 handbemalten Ostereier stammen von Renate und Klaus Zizold. Zizolds Frau Renate, der er auch einige Eier mit Rosenmotiv gewidmet hat, ist vor drei Jahren überraschend verstorben. Klaus Zizold, der zusammen mit seiner Frau lange Jahre in Waischenfeld lebte, versprach jedoch auch weiterhin jedes Jahr neue Eier zu bemalen und von Berlin zum Osterbrunnenfest in sein geliebtes Waischenfeld zu kommen. So lange es jedenfalls seine Gesundheit zulässt. Besonders begehrt bei den „Trophäensammlern“ sind Zidolds Eier die ein Bierfass und einen schäumenden Bierkrug der Heckel-Bräu zeigen oder andere Waischenfelder Motive. „Die werden oft als Souvenir von den Leuten mitgenommen“, sagt Klaus Zizold.
Ostereier erinnern an Freddy
Auch dem unvergessenen musikalischen Leiter der Waischenfelder Burgmalda, Manfred Friedrich, hat Zizold einige Eier mit Gitarre und Zigarre gewidmet. Heimatvereinschefin Maria Eckert-Rosenberg erinnerte während ihrer Begrüßung an die Tradition des Osterbrunnenschmückens in der Fränkischen Schweiz und auch daran, wie wichtig früher die Trinkwasserbrunnen in den einzelnen Ortschaften zur Wasserversorgung der Bevölkerung waren. Die Gründe für die Entstehung des Brauches des österlichen Brunnenschmückens in der Fränkischen Schweiz sind allerdings unklar liegen aber wohl in der Wasserarmut frührer Zeiten vor allem auf der Jurahochfläche begründet. Als es dort noch keine zentrale Wasserversorgungen gab, musste man das Quellwasser zu Fuß und mit einem Butte auf dem Rücken, vom Tal aus hoch schleppen. Dies war eine schweißtreibende und mühsame Angelegenheit, daher die Verehrung für das kostbare Nass. Nach mündlicher Überlieferung soll erstmals 1909 in Aufseß ein Brunnen mit bunten Eiern geschmückt worden sein. Häufig wird als Grund für das Schmücken der Osterbrunnen die Wasserarmut der Fränkischen Schweiz genannt, durch die der Wasserversorgung ein besonders hoher Stellenwert zukam. Ein weiteres etwas kleineres Osterbrunnenfest in der Hauptstraße schloss sich an, nachdem dort auch wieder die Mitglieder des Fränkische Alpvereins den Ziehbrunnen geschmückt hatten.