Bürgerversammlungen in Unterleinleiter und Dürrbrunn
Von Thomas Weichert
„In Unterlada ist alles in bester Ordnung.“ So könnte das Fazit der beiden Bürgerversammlungen lauten die Bürgermeister Gerhard Riediger (NWG) kürzlich in Unterleinleiter und Dürrbrunn hielt. Einziger Kritikpunkt in Unterleinleiter, wo 22 Bürger und zahlreiche Gemeinderäte gekommen waren, war die Verschmutzung der Wege durch Hundekot. Einen Tag später im Gasthaus „Lange Meile“ in Dürrbrunn, hier kamen 17 Teilnehmer, wurde von Rainer Schriefer lediglich die probeweise eingeführte 30er-Zone durch den gesamten Ort kritisiert.
Die derzeit größte kommunale Baumaßnahme in Unterleinleiter ist die Sanierung der Grundschule. Foto: Thomas Weichert
Wie Schriefer betonte sei er nicht gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer in Dürrbrunn, sondern um eine 30er Zone in der der automatisch rechts vor links gilt. Die Schilder dafür seien von der Gemeinde ohne vorherige Information der Bürger aufgestellt worden, kritisierte Schriefer der nun befürchtet das die 30er Zone eine feste Einrichtung bleibt. Ihm würde es lieber gewesen man hätte die Ortsdurchfahrt zwar auf 30 Stundenkilometer begrenzt, jedoch so dass man weiterhin auf der Durchgangsstraße Vorfahrt hat. Die nun eingeführte Rechts-vor-links-Regelung führe nämlich zu Verunsicherungen besonders bei Hofeinfahrten. Schriefer sah Unfälle voraus programmiert und halten würde sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung kaum jemand „Man muss einfach sagen dass es gar nichts gebracht hat“, kommentierte Gemeinderat Josef Geck (NWG) die Einführung der 30er Zone. Geck und 3. Bürgermeister Ewald Rascher (FWG) befanden jedoch das sich die meisten schon an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. „Wir werden dass noch einmal im Gemeinderat besprechen“, sicherte Riediger zu. Der Bürgermeister selbst hält ein „Blinkschild“, also ein elektronisches Tempomessgerät, für besser weil der erzieherische Wert höher ist. Michael Ochs wies auf das Problem des Banketts am Ortsverbindungsweg nach Tiefenstürmig hin. Nach Starkregen werde dort der Schotter immer ausgeschwemmt. Außerdem wurde in Dürrbrunn bekannt, dass die Feuerwehr Dürrbrunn nun eine Kinderfeuerwehr mit momentan 17 Kindern, auch aus Unterleinleiter, hat. Der Bürger stellte dazu erfreut fest dass das neue Feuerwehrauto der Dürrbrunner Wehr einen Motivationsschub gegeben hat und bescheinige den Dürrbrunnern eine großartige Leistung bei der Fahrzeugsegnung. Denn Dürrbrunnen versprach Riediger das auch in ihrem Ort, wie schon in Unterleinleiter geschehen, der Kinderspielplatz gemacht wird. Zu den Bürgerversammlungen hatte sich Riediger gut vorbereitet und zu seinen Ausführungen blieben keine Fragen offen. Finanziell, im Vergleich zu den Forchheimer Gemeinden die „am Speckgürtel hocken“, sei Unterleinleiter gut aufgestellt, so Riediger. So konnte der Schuldenstand Mai letzten Jahres um zirka 125.000 Euro auf aktuell 737.181 Euro reduziert werden. Zieht man davon noch die aktuellen Rücklagen in Höhe von 116.261 Euro ab, sind es noch weniger. Mit 593 Euro Prokopfverschuldung steht Unterleinleiter an 19. Stelle der Gemeinden im Vergleich zu den 29 Landkreisgemeinden. Die Steuerkraft der Unterleinleiter ist allerdings von 659 Euro auf 572 Euro im Vergleich zu letztem Jahr leicht gesunken. Sorge bereitet Riediger die zwar vorhandenen aber doch fehlenden Bauplätze in der Gemeinde. So gibt es in Unterleinleiter und Dürrbrunn 79 unbebaute Grundstücke was insgesamt sieben Hektar Bauland wären. Bis auf vier sind alle bebaubaren Grundstücke jedoch in privater Hand und niemand will derzeit Bauland verkaufen, obwohl es Bauanfragen im Rathaus gibt. Zudem gibt es 79 Baulücken in beiden Ortschaften. „Das größte Problem ist dass die Grundstücke nicht verfügbar sind“, so Riediger der nun alle potentiellen Grundbesitzer von Bauland anschreiben will. Größte Baumaßnahme in der Gemeinde ist die derzeit laufende energetische Sanierung des Grundschulgebäudes in Unterleinleiter mit Gesamtkosten von 934.302 Euro. Dafür gibt es jedoch hohe Zuschüsse und der Gemeindeanteil liegt somit bei lediglich 188.624 Euro. Am meisten im Magen liegt dem Bürgermeister das „große Schimmelproblem“ im katholischen Kindergarten in Unterleinleiter. Wo der Schimmel im Gebäude genau sitzt konnte noch nicht geklärt werden. Auch nicht die Frage ob Sanierung oder Neubau. Zum Glück habe man aber vernünftige Eltern. „Ansonsten hätten wir schon größere Schwierigkeiten“, so Riediger. Ein wesentlich kleineres Problem hingegen stellt die bereits erfolgte Sanierung der Mauer am Schützenhaus in Unterleinleiter dar. Hier ging Riediger davon aus dass es sich lediglich um eine Ersatzmauer handelt. Da diese aber nun höher geworden ist sei es ein kompletter Neubau geworden. So jedenfalls die Rechtsaufsicht im Landratsamt die nun nachträglich einen Plan und eine Statik fordert. tw