Bürgerversammlung Löhlitz: Christopher Jahreiß wird neuer Waischenfelder Hausarzt
Von Thomas Weichert
LÖHLITZ
Während der äußerst gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthaus Graf gab Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS) unter anderem bekannt, dass für den Waischenfelder Allgemeinarzt Dr. Karlheinz Och glücklicherweise ein Praxisnachfolger gefunden werden konnte der bereits Mitte November mit seiner Familie nach Waischenfeld zieht. Den Namen des neuen Waischenfelder „Hausarztes“ nannte Pirkelmann allerdings noch nicht.
Der Facharzt für Allgemeinmedizin Christopher Jahreiß übernimmt am 1. April 2018 die Hausarztpraxis von Dr. Karlheinz Och. Foto: privat
Jedoch nach Informationen der Freunde der Fränkischen Schweiz wird der 35jährige Facharzt für Allgemeinmedizin Christopher Jahreiß die Praxis von Dr. Och zum 1. April nächsten Jahres übernehmen. Im ersten Quartal 2018 wird der neue „Waischenfelder Hausarzt“ als Assistent in Ochs Praxis im SeniVita-Seniorenheim St. Anna mitarbeiten um seine neuen Patienten kennen zu lernen. Jahreiß, der in Dresden Medizin studierte, war zuletzt in einer Leipziger Arztpraxis bereits als Allgemeinmediziner tätig. Außerdem konnte Pirkelmann auch mitteilen das eine Nachfolgerin für die Waischenfelder Zahnärztin gefunden werden konnte. Die Löhlitzer Bürger, darunter viele junge Leute die zur Bürgerversammlung gekommen waren, bewegten zwei örtliche Probleme ganz besonders. Zum einen die Quadersteine am neuen Dorfmittelpunkt vor dem Feuerwehrgerätehaus die nach Protesten von Ortsbewohnern inzwischen wieder entfernt wurden und zum anderen der Löhlitzer Bolzplatz den der Freistaat Bayern als Grundstückseigentümer inzwischen versteigert hat. Zu letzterem informierte Pirkelmann das ein auswärtiger Bieter aus Eschenau ein höheres Gebot als die Stadt Waischenfeld für das Grundstück, auf dem sich der „Löhlitzer Sportplatz“ befindet, abgegeben hat. Dies erhitzte während der Versammlung die Gemüter, da es in Löhlitz kein Ersatzgrundstück gibt auf dem man einen Fußballplatz anlegen könnte. Sollte der auswärtige Bieter den Zuschlag bekommen, könne er mit diesem Grundstück laut Pirkelmann aber so gut wie gar nichts anfangen, da er keine Zufahrtsmöglichkeit dazu hat und der Bolzplatz somit auch nicht als Baugrundstück erschlossen werden könnte. Pirkelmann ist daher guter Hoffnung das die Stadt doch noch das Grundstück erwerben kann damit der Bolzplatz erhalten bleibt. Für Emotionen sorgten auch noch einmal die nun wieder entfernten Felsbrocken am Dorfplatz die Mitarbeiter des Stadtbauhofs nach einer Beschwerde des unmittelbaren Anliegers Gerhard Hannich dort postiert hatten. Damit sollte verhindert werden dass die Jugendlichen des Ortes mit ihren Autos und Motorrädern dort parken und den neuen Platz durch ausgelaufenes Motorenöl verunreinigen können. Hannich, der selbst zur Versammlung gekommen war, verteidigte mit Nachdruck diese „Absperrmaßnahme“ die er im Frühjahr mit Bürgermeister Pirkelmann so auch abgesprochen hätte. Josef Nützel hielt jedoch ein Plädoyer für die Dorfjugend die sich laut Nützel schon immer auf diesem Platz getroffen hat. Auch schon vor 30 Jahren, so Nützel, der, wie weitere Löhlitzer auch, absolut nichts davon hielt den „Löhlitzer Jugendtreffpunkt“ mit großen Steinen zu verbarrikadieren.
Kritik am Landratsamt
Hannich kritisierte außerdem das es nach dem erfolgten Ausbau der Kreisstraße in Löhlitz immer noch eine Engstelle gibt die seiner Meinung nach mit beseitigt hätte werden müssen. Dies habe ihm auch der Pressesprecher des Landratsamts, Michael Benz, bestätigt, so Hannich. Das dieses Teilstück im Zuge des Straßenausbaus jedoch nicht mit verbreitert werden konnte, liegt ganz einfach daran das Anlieger dort nicht bereit waren ihren Grund herzugeben. Kritik gab es auch an der Bauabteilung des Landratsamts die für den gewünschten Hausbau zweier Löhlitzer Bürger einen Bebauungsplan fordert. Pirkelmann hält dies jedoch nicht für nötig. „Darüber muss noch gesprochen werden“, so Pirkelmann. Denn man brauche im Landkreis keine Konzepte wenn sich junge Leute nicht ansiedeln können. Ludwig Wolf freute sich zwar das man in Löhlitz nun nach der Dorferneuerung einen schönen Brunnen habe, kritisierte aber das aus diesem kein Wasser läuft da die Zuleitung schadhaft ist. 381500 Euro hatte die Löhlitzer Dorferneuerung gekostet und über das Amt für ländliche Entwicklung bekam die Stadt dafür 221000 Euro an Zuschuss. In die neuen Gehwege entlang der sanierten Kreisstraße investierte die Stadt 66000 Euro. Zur allgemeinen Finanzlage der Stadt erklärte Pirkelmann das die Ausgangslage heuer dafür besser als jemals zuvor sei. Heuer beträgt das Investitionsvolumen rund 4,2 Millionen Euro und dies Schulden können bis zum Jahresende voraussichtlich auf rund 5,5 Millionen Euro reduziert werden. Ein Lob kam von Pirkelmann für Markus Söder (CSU). Seid dem Söder bayerischer Finanzminister ist gehe es den strukturschwachen Gemeinden besser, so Pirkelmann. Nächstes Jahr erwartet er 6,2 Prozent mehr an Schlüsselzuweisungen des Freistaats und eine höhere Einkommensteuerbeteiligung. Auch die Gewerbesteuer entwickelt sich sehr positiv. Pirkelmann rechnet das die Stadt heuer rund 725000 Euro an Gewerbesteuern einnimmt. In den nächsten Jahren sei der Schwerpunkt der Investitionen der Kanalbereich, so Pirkelmann. Daher werde die Abwassergebühr zum Jahr 2019 von bisher 95 Cent auf dann 1,95 Euro pro Kubikmeter ansteigen. Zum laufenden Breitbandausbau erklärte Pirkelmann, dass man hier mit den von der Telekom beauftragten Subunternehmer mehr Ärger als Freude habe. Mitte Dezember soll nun der erste Bauabschnitt, zu dem auch Löhlitz gehört, mit dem schnellen Internet ans Netz gehen. Der zweite Bauabschnitt dann Mitte 2018. „Auf die Baufirmen die in den Ortschaften tätig sind, haben wir keinen Einfluss“, so Pirkelmann.