Gemeindeverbindungsstraße zwischen Hartenreuth und Leutzdorf wird neu gebaut
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Hartenreuth und Leutzdorf ist eine viel befahrene Straße, jedoch inzwischen in sehr schlechtem Zustand. Außerdem für den Begenungsverkehr großer Fahrzeuge auch zu schmal. Es besteht somit dringender Handlungsbedarf die Straße zu verbessern und zu verbreitern. Nächstes Jahr soll sie neu gebaut werden.
Deshalb hat der Markt eine Entwurfsvermessung und Bodenuntersuchung beim Amberger Ingenieurbüro Seuss in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse stellte nun Ingenieur Norbert Winter den Marktgemeinderäten vor. Wenn es nach dem Marktrat geht soll die 1,8 Kilometer lange Straße schon nächstes Jahr erneuert werden. Bis Anfang November müsste dann aber der Zuschussantrag bei der Regierung von Oberfranken eingereicht sein. Dies wiederum würde eine bis dahin fertige Detailplanung voraussetzen für die bisher noch kein Auftrag erteilt wurde. Laut Winter verleitet die bestehende Straße von Leutzdorf aus in Richtung Hartenreuth die Geschwindigkeit sehr schnell zu erhöhen. Im Wald wird es dann nicht nur eng, sondern auch unübersichtlich. Bäume stehen viel zu nahe am Fahrbahnrand und sind eine Gefahr. Ebenso gefährlich das bisher fehlende Bankett und die geringe Straßenbreite von 4,80 Metern. Außerdem ist der Fahrbahnbelag teilweise schon löchrig wie ein Schweizer Käse. Winters Minimalvorschlag ist es, die Straße auf fünf Meter Breite neu zu bauen und ein befahrbares Bankett mit einem Meter anzubauen. Dann hätte man im Begegnungsverkehr eine Gesamtbreite von sechs Metern. Dies wäre anlog ähnlich wie die neue Straße zwischen Kohlstein und Hungenberg. Für die Minimallösung rechnet Winter mit Straßenbaukosten in Höhe von rund 1,29 Millionen Euro und einen Mindeststaatszuschuss von 65 Prozent. Eigenanteil für die Gemeinde somit rund 452000 Euro. Allerdings ohne den nötigen Grunderwerb der je nach Straßenbreite teurer wird. Rechts und links der bestehenden Straße müsste man mit bis zu zwei Metern Grund rechnen die die Gemeinde erwerben müsste. Bei einem Vollausbau auf sechs Meter Breite der Fahrbahn rechnet Winter mit Kosten von rund 1,54 Millionen Euro. Busunternehmer Rainer Polster (FWG) plädierte für einen Ausbau auf sechs Meter. Denn täglich fahren auf dieser Straße bis zu 70 Busse, die sich auch begegnen. Kommt dann noch ein riesiges landwirtschaftliches Fahrzeug, wird es eng und man muss stehen bleiben. Einer der „Landwirtschaftsexperten“ im Rat ist Benno Beck (BMG). Überbreite Fahrzeuge in der Landwirtschaft dürfen bis zu 2,90 Meter breit sein. Begegnen sich zwei dieser Kolosse bräuchte man schon eine befahrbare Breite von sechs Metern. Für Beck herrscht auf dieser Strecke erheblicher Verkehr, besonders mit großen Fahrzeugen. Beck will einen besseren Ausbau, dann hält die Straße auch länger. Bernhard Vogel (SPD) hielt diese Verbindungsstraße jedoch für wenig frequentiert. „Man könnte zurückhaltend planen“, so Vogel. Josef Neuner (BMG), ebenfalls Landwirt, betonte aber im Gegensatz zu Beck, das es nur 14 Tage im Jahr sind an denen große landwirtschaftliche Fahrzeuge diese Verbindung intensiv nutzen. Dann nämlich, wenn siliert wird. Von daher bräuchte man die Straße nicht so breit. Bezüglich Verkehr steht jedoch noch eine Verkehrszählung aus. Diese ist laut Winter auch ein wichtiges Kriterium wie die Straße gebaut werden muss, will man Zuschüsse vom Freistaat. Jürgen Kränzlein (SPD) plädierte auf der gesamten Länge für eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 oder 70 Stundenkilometern. Außerdem für „Schikanen“ an den Ortseinfahrten von Leutzdorf und Hartenreuth. Wegen der Sicherheit der Anwohner und vor allem von Kindern. Für Georg Rodler (CSU) reichen fünf Meter Straßenbreite völlig aus. „Das ist ausreichend für eine Gemeindeverbindungsstraße“, verweis Rodler auf Kohlstein und Hungeberg wo es mit fünf Metern Breite noch nie Probleme gab. Fünf Meter Breite sah auch der Beschlussvorschlag der Verwaltung vor. Polster stellte jedoch den Antrag auf sechs Meter auszubauen. Vogel wandte ein er sehe nun einen Interessenskonflikt. Helldörfer schlug als Kompromiss 5,50 Meter vor was Reinhold Hutzler (FWG) dann beantragte. Für sechs Meter waren nur Polster und Beck. Mit 9:3 Stimmen entschied sich der Rat am Ende, das der Ausbau auf 5,50 Meter Asphaltbreite weiter verfolgt werden soll.