Leutzdorfer bekommen ein neues Feuerwehrgerätehaus
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Die rund 30 erschienen Bürger aus Leutzdorf applaudierten am Ende einer kontroversen Debatte dem Gößweinsteiner Marktgemeinderat. Denn dieser hatte am Schluss dieser Diskussion einstimmig beschlossen das die Leutzdorfer und Hartenreuther ein neues Feuerwehrgerätehaus am alten Standort neben dem Leutzdorfer Dorfweiher bekommen. Kosten für den Markt Gößweinstein aufgrund hoher Eigenleistungen und einer zu erwartenden Festbetragsförderung des Freistaats rund 150.000 Euro.
Das alte Leutzdorfer FF Haus wird abgerissen. An gleicher Stelle entsteht das neue Gerätehaus.
Leutzdorfs Marktgemeinderat Stefan Richter (CSU) warb zu Beginn der Debatte für ein neues Heim der Feuerwehr. Denn die Leutzdorfer Wehr sei mit den jungen Kommandanten und jungen Leuten gut aufgestellt. Auch Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) war dafür. Für so einen kleinen Ort sind es relativ viele Aktive in einer Feuerwehr, die den Abriss des alten Gerätehauses und den Bau des neuen in Eigenleistung machen. Zimmermann rechnete vor dass der Markt lediglich die geschätzten Materialkosten in Höhe von 183.000 Euro tragen müsse. Als Sicherheit habe die Verwaltung noch 17.000 Euro mehr gerechnet und komme so auf 200.000 Euro. Zieht man die pauschale Stellplatzförderung des Freistaats in Höhe von 57.500 Euro ab, sei es machbar. Ein neues Feuerwehrhaus in Leutzdorf ist laut Zimmermann auch als Gemeinschaftshaus von Bedeutung. Ist die Wehr der doch einzige Verein der die gesamten kulturellen Aktivitäten durchführt. Richter versicherte außerdem das die Wehr auch weiterhin ihre Hauptversammlungen im Gasthof Richter abhalten wird. Eine gastronomische Konkurrenz sei daher nicht zu befürchten. Dies bezweifelte Jürgen Kränzlein (SPD). Denn wenn man ein Vereinsheim baut wird darin auch gefeiert. Auch müsse man sich schon überlegen wie man mit öffentlichen Geldern umgeht und ob man in Leutzdorf überhaupt ein Feuerwehrhaus, Größer noch wie in Behringersmühle, braucht. Zumal die Stützpunktwehr Gößweinstein in unmittelbarer Nähe ist. „Denn vom Büchenstock in Gößweinstein ist es weiter als von Leutzdorf zum Gößweinsteiner Feuerwehrhaus“, so Kränzlein. Den Betrag von nun 200.000 Euro hielt Kränzlein für „propper“. „Bei der Begehung hatten wir 150.000 Euro im Kopf“, betonte er. Zudem habe man heute noch finanztechnische Entscheidungen in Millionenhöhe zu treffen, plädierte eher auf Vertagung dieser Entscheidung. Auch bezweifelte Kränzlein das es am Schluss bei 200.000 Euro bleibt. Auch in Behringersmühle wurde es teurer. Im Bauausschuss sei zudem lediglich einstimmig beschlossen worden eine Planung zu erstellen. Für Kränzlein aber auch positiv das hohe Engagement der Leutzdorfer. „Für mich steht nicht zur Diskussion das in Leutzdorf ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden muss“, betonte Georg Rodler (CSU). Er wollte wissen ob die Verwaltung bei der Planung komplett mit einbezogen wurde und ob die gesetzlichen Vorgaben abgeprüft wurden. „Nicht ganz“, war Zimmermanns Antwort zu Rodlers erster Frage. Benno Beck (BMG) bescheinigte den Leutzdorfern ebenfalls ein hohes Engagement. Eine Konkurrenz zur Gastronomie sah Beck nicht. Denn in Morschreuth sei dies auch nicht der Fall gewesen. Beck riet abzuklären ob man bei der Beheizung sparen kann. Denn Nachbarn hätten Hackschnitzelheizanlagen die nicht ausgelastet sind. So könnten Nachbarn die Wärme liefern und man könnte auf den Einbau einer eigenen Heizung verzichten. „Grundsätzlich bin ich für die kleinen Feuerwehren, die Planung sehe ich aber etwas skeptisch“, betonte Dietmar Winkler (CSU), der auch Kommandant der Behringersmühler Wehr ist. Denn in Behringersmühle hätte man sich so manchen Euro sparen können, was aber nach den Vorschriften nicht ging. Dritter Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) signalisierte Zustimmung. Denn mit dem Feuerwehrhaus Leutzdorf beschäftige man sich schon seit zehn Jahren. Das dringender Handlungsbedarf besteht, war auch für Konrad Schrüfer 8FWG) klar. „Alle sind erschrocken vom katastrophalen Zustand“, so Schrüfer, der betonte das ein Abriss des maroden Gebäudes auch 30.000 Euro kosten würde. Da können wir noch etwas Geld drauflegen dann habt ihr ein schönes Feuerwehrhaus“, so Schrüfer in Richtung der Leutzdorfer. Bernhard Vogel (SPD) betonte, das man durch die Eigenleistung der Leutzdorfer auch Werte für die Gemeinde schaffe. Weiterhin betonte Zimmermann noch das selbst der Grund für die Parkplätze der Gemeinde nichts kosten. „Wir brauchen diese Wehr und wir brauchen engagierte Bürger“, so Zimmermann. „Die Leutzdorfer haben mich überzeugt weshalb ich meine Anregung zurücknehme und auch zustimme“, schloss Kränzlein diese Debatte ab.