Gößweinstein: Erste Winter-Barfuß-Wanderung ein voller Erfolg
Von Thomas Weichert (Text und Fotos)
GÖSSWEINSTEIN „Barfußlaufen ist normal.“ Dies sagt Yvonne Dikomey aus Kleinsendelbach die über die Tourist-Info Gößweinstein nach dem Erfolg der ersten Barfußwanderung im Sommer nun die erste Winter-Barfußwanderung angeboten hat. Man kann es eigentlich kaum glauben, dass sich 17 Teilnehmer mit Dikomey hinauf auf den Kreuzberg auf den Weg machten um „eiskalte“ Erfahrungen an den Füßen.
Schnee lag am Wochenende zwar noch keiner, aber es herrschten durchaus schon winterliche Temperaturen. Yvonne Dikomey ist ausgebildete Wanderführerin des Fränkischen Schweiz Vereins und was liegt da näher als ausgefallene Wandertouren anzubieten. Aber wie kommt man überhaupt auf die Idee Barfuß zu wandern, und das auch noch im Winter ? Ganz einfach, sagt Dikomey die schon als Dorfmädel so oft als sie wollte Barfuß laufen durfte und dies auch tat. Begonnen hat es dann eigentlich erst wieder vor ein paar Jahren als sie 300 Kilometer in Flip Flops kreuz und quer durchs Allgäu spaziert spaziert ist. Als sie dann die Flip Flops in einer schmalen Schlucht auszog hatte es sehr stark geregnet und dort stand dann ein Schild: „Bei Regen nur mit festen Schuhen“. Die hatte sie aber nicht dabei und so zog sie die Flip Flops aus und lief mit ihren nackten Füßen durch den Matsch. „Das war einfach nur geil“, sagt Dikomey die dann immer öfters bei ihren Wanderungen auf die Schuhe verzichtete. Denn Barfuß laufen tat einfach nur gut. Irgendwann wollte sie dann genauer wissen was dahinter steckt und so beschäftigte sie sich mit der Anatomie und Physiologie des menschlichen Fußes. Und so fand sie heraus das es nicht normal ist, das ein Mensch Schuhe trägt. Denn dazu ist er gar nicht geboren. „Nackte Füße sind im Gelände viel griffiger wie Schuhe, Barfußlaufen härtet ab, macht klar im Kopf und härtet ab. Man lernt tatsächlich mit den Füßen zu sehen und Barfußlaufen ist gesund weil es die gesamte Körperhaltung positiv beeinflusst und Muskeln aktiviert die sonst gar nicht beansprucht werden. Deshalb kann man nach einer Barfuß-Tour schon mal Muskelkater in den Füßen bekommen. Barfußlaufen hilft aber auch gegen Stress und Depressionen, sagt Dikomey. Und es ist eine Kneippkur für die Füße, nur ohne Wasser. Barfuß laufen hilft aber auch gegen Schlaflosigkeit, chronische Schmerzen und Entzündungen, Erschöpfung, Angstgefühle, vorzeitiges Altern und gegen die Zivilisationskrankheiten. Allerdings sollte man es am Anfang mit dem barfuß laufen auch nicht übertreiben. So rät Dikomey bei Wanderungen immer Schuhe mitzunehmen, denn man soll ja an dem Ganzen auch noch Spaß haben. „Die Füße müssen sich erst einmal gewöhnen und zu Beginn ist weniger oft mehr. Ihr selbst seid dabei der Maßstab“, rät sei den Teilnehmern der Barfuß-Wanderung. Barfuß laufen im Winter hat zudem einen noch viel besseren Kneipp-Effekt als im Sommer. Es muss auch keiner Angst haben das er Frostbeulen an den Füßen bekommt da Etappenweise gelaufen wird. Deshalb sollte man warme Wollsocken dabei haben damit die Fußheizung zwischen den Abschnitten gut arbeiten kann. Jeder muss aber auch selbst auf seinen Körper hören um zu erkennen, wann es genug ist mit dem barfuß laufen. Theoretische Grundlagen des Barfußgehens sind ebenso Bestandteil der Wanderung wie praktische Übungen zur Wahrnehmung. Außerdem eine abwechslungsreiche Strecke mit vielen Aussichtspunkten von denen man einen herlichen Blick auf Gößweinstein aus verschiedenen Richtungen hat. Die Barfuß-Wanderung, die über die Tourist-Info Gößweinstein angeboten wird, dauert mit einigen Pausen zweieinhalb Stunden. Gerade im Entstehen ist ein mobiler Barfußpfad. Dieser wird in Indoor-Workshops, Präsentationen und Vorträgen zum Einsatz kommen, aber auch zum ausleihen sein.