Spatenstich des Wasserverbunds der Wasserversorger der Wiesentgruppe und der Stadt Ebermannstadt
Von Thomas Weichert
WOHLMUTSHÜLL/TÜCHERSFELD
An der so genannten „Wallerwarte“ oberhalb von Wohlmutshüll fand gestern Nachmittag der Spatenstich für die Baumaßnahme des Wasserverbunds der Wiesentgruppe und der Wasserversorgung der Stadt Ebermannstadt statt. Für die Schaffung ihres zweiten Standbeins investiert die Wiesentgruppe 1,3 Millionen Euro. Der Spatenstich war gleichzeitig der Auftakt zu den Baumaßnahmen zum Anschluss von Tüchersfeld, Kohlstein, Hungenberg und Unterailsfeld an die Wiesentgruppe.
Wie der Verbandsvorsitzende der Wiesentgruppe, Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann betonte geht es präziser ausgedrückt um die Errichtung eines Notverbunds zwischen den beiden Wasserversorgungen der Stadtwerke Ebermannstadt und der Wiesentgruppe. Zimmermann erinnerte daran das bereits vor 26 Jahren im Verbandsrat der Wiesentgruppe der einstimmige Beschluss gefasst wurde einen Bedarfsverbund mit den Stadtwerken Ebermannstadt herzustellen. Ein Jahr später, 1991 schuf die Stadt Ebermannstadt mit den Stadtwerken am Hochbehälter Debert die Voraussetzungen für diesen Verbund. Dann hat es 26 Jahre gedauert in denen diskutiert und verschiedene Alternativen geprüft wurden.
Im Gespräch waren auch Tiefbohrungen der Wiesentgruppe im Forst bei Regenthal oder im Wiesenttal. Um nun den Verbund mit Ebermannstadt herzustellen bedurfte es der Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz das den Notverbund mit Ebermannstadt mit 500.000 Euro und den Anschluss von Tüchersfeld und den Orten der Kohlsteingruppe mit 322.000 Euro bezuschusst. Die neue Anschlusswasserleitung von Rackersberg über Tüchersfeld nach Hungenberg mit zwei Wasserabgabeschächten kostet insgesamt 655.000 Euro. Wie Zimmermann hierzu informierte können dann 425 Bürger der Orte Tüchersfeld, Kohlstein, Hungenberg und Unterailsfeld mit einem Jahreswasserbedarf von rund 18.000 Kubikmetern ab frühestens September diesen Jahres mit dem Trinkwasser der Wiesentgruppe versorgt werden.
Für den Verbund mit der Wasserversorgung von Ebermannstadt muss vom Hochbehälter Debert aus nach Wohlmutshüll eine 200ter Leitung auf einer Strecje von 2080 Metern, davon 300 Meter Steilhang, verlegt werden. Hinzu komm der Einbau eines Überhebepumpwerks mit zwei Kreiselpumpen im Hochbehälter Debert um das Wasser aus Ebermannstadt weiter in den Hochbehälter Moggast und von dort aus in den Hochbehälter Etzdorf pumpen zu können.
Weiterhin muss die fernmeldetechnische Ausrüstung durch eine mit zu verlegende Fernmeldeeinrichtung aufgerüstet werden damit die Daten über den Wasserbezug sowohl in der Zentrale in Ebermannstadt als auch im Wasserwerk der Wiesentgruppe in der Sachsenmühle abrufen zu können. Letztes Jahr konnte die Wiesentgruppe ihr 100-jähriges Bestehen feiern, worauf man stolz sei, so Zimmermann. Der Wasserzweckverband der Wiesentgruppe versorgt derzeit 3660 Einwohner mit durchschnittlich 224000 Kubikmetern Trinkwasser pro Jahr. Mit den Stadtwerken Ebermannstadt habe man nun einen erfahrenen und zuverlässigen Partner gefunden, so Zimmermann. Diese interkommunale Zusammenarbeit wurde in einem Kooperationsvertrag besiegelt und ist partnerschaftlich ausgerichtet.
Wie Zimmermann weiter betonte sei die Wiesentgruppe heute ein moderner Zweckverband mit einer sehr guten technischen Ausstattung, hervorragendem Personal und nach dem Abschluss dieser Baumaßnahmen auch jederzeit versorgungssicher für die Wasserabnehmer. Gekommen waren auch Vertreter der Regierung von Oberfranken, des Landesamts für Umwelt, des Wasserwirtschaftsamts Kronach sowie CSU-Landtagsabgeordneter Michael Hofmann und Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer sowie Vertreter des Ingenieurbüros Seuss und der ausführenden Baufirma HTS Frankenbau GmbH + Co. KG. Alle begrüßten den Beginn der Baumaßnahme und Hofmann freute sich über die hohen Zuschüsse des Freistaats die in den Landkreis Forchheim fließen.
Von links nach rechts: Bauleiter Jürgen Derra, Ing. Norbert Winter, Geschäftsführerin Claudia Schrnagel, Bürgermeisterin Christiane Meyer, Verbandsvorsitzender und Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, Dr. Tobias Zuber vom Landesamt für Umwelt, MdL Michael Hofmann, Michael Richter vom WWA Kronach. Foto: Thomas Weichert