„700 Jahre uns`re Stadt jetzt war und wir erfreu`n euch seit 70 Jahr`mit EBS AHA !“ So lautete das Motto der inzwischen neunten Prunksitzung des Elferrats der Stadt Ebermannstadt in der komplett ausverkauften Stadthalle mit einem unterhaltsamen Programm und vielen Höhepunkten die das Publikum begeisterten. Es gab dabei auch einige Neuerungen.
Jonas Hoeß aus Ebermannstadt und Nicole Kuhn aus Geschwand wurden als neue Sitzungspräsidenten vorgestellt und bilden künftig das Moderatorenduo das humorvoll durch den Faschingsabend führte dessen Programm mit den Finale aller Aktiven nach Mitternacht endete. Die beiden jungen Leute sind keine Unbekannten im Ebser Fasching. Beide sind aktive Büttenredner und somit geradezu prädestiniert auch durch eine Prunksitzung zu führen. Neu ist auch die Juniorengarde die gleich zu Beginn mit ihrem Gardemarsch und später noch mit dem Showtanz „We are the Champions“ aufwartete. Diese neue Garde wurde deshalb ins Leben gerufen weil die bisherigen Garden aus allen Nähten platzten. Nachwuchssorgen haben die Ebser Narren also schon einmal nicht. Sie können locker ein abendfüllendes Programm nur mit eigenen Nummern gestalten. Neu war auch das rote Sakko der Stadtchefin bei dem die Taschen noch zugenäht waren. Bürgermeisterin Christiane Meyer eröffnete, wie immer mit einer launigen und gereimten Büttenrede offiziell den Fasching für die Stadt. „Die Stadt spart eisern für die Brücken, die uns ne` Menge Zaster kosten. Es schreit ja niemand vor Entzücken, wenn im Beton die Eisen rosten.“ Viele Ideen hatte Meyer für die närrische Zeit mitgebracht. So werden in der Hauptstraße die Pflasterfugen mit Konfetti verfüllt und im stillgelegten Milchhof produziert der Elferrat Kamellen für den Faschingszug. Aus dem Bürgergaus wir eine Frohsinns- und Feierberatungsstelle und aus dem Kindergarten in der Peunt ein Lach- und Tanz-Trainigszentrum mit Internat für die fränkischen Kinder-Faschingsgarden. Für den kommenden 11.11. kündigte Meyer eine Sonderfahrt des Elferrats und der Garden mit der Dampfbahn bis Behringersmühle an. Die Bürgermeister an der Strecke übergeben den Ebser Narren dabei nicht nur ihre Rathausschlüssel, sondern auch ihre gut gefüllten Gemeindekassen. Denn der Ebser Stadtsäckel ist wie immer leer. Anschließend sollte dann der Landrat wie immer den Fasching im ganzen Landkreis eröffnen. Doch Hermann Ulm ist noch im Krankenstand weshalb es für ihn die besten Genesungswünsche von Vizepräsidentin Sonja Müller gab. Da die Ebermannstädter jedes Jahr die ersten im Landkreis mit ihrer Prunksitzung sind, konnten auch viele Abordnungen anderer Faschingsvereine dabei sei. So der Heroldsbacher und Effeltricher Fosanochtsverein, die Närrischen Siedler Lichteneiche aus Forchheim, der Neunkirchner Karnevalsverein, und der Narrenkübel aus Gößweinstein. Weit angereist war die Tanzsportgarde aus dem unterfränkischen Veitshöchheim, dem Sitz des Fastnacht Verbands Franken (FVF) von dem Dieter Bräunlein gekommen war. Er verlieh an Allroundtalent Reinhold Eberlein den „Till von Franken“ der die höchste Verbandsauszeichnung ist. Der FVF-Verdienstorden als zweithöchste Verbandsauszeichnung ging an Viktoria Dauer, aktuell Schriftführerin des Vereins. Der „Stadtschreier“, dargestellt von Sonja Müller, ist seit Jahren eine feste Programmnummer der so manche kommunalpolitische Kapriolen humorvoll und hintersinnig beleuchtet. So verbergen zum Beispiel die tiefen Löcher in der Hauptstraße ungeahnte Schätze wie zuhauf abgebrochene Absätze von Damenschuhen. Neues Surferparadies mit seinem Kies ist das Eber Stadtparkett, aus dem Feuerstein wurde ein Solarparadies und der Kanal wird deshalb teurer weil es die Firma nicht mehr gibt. Als eine Feuerwehr aus der Oberpfalz in EBS zu Gast war, hat sie kaum einer versanden. Gemeint war die berühmte Faschingslöschtruppe der Altneihauser Feuerwehrkapell`n. Wo liegt eigentlich Ramstertal ? Das weiß nicht nur Landtagsabgeordneter Michael Hofmann (CSU) und Umweltminister Thorsten Glauber (FW) mit Faschingsglitzerjacket, sondern dank der „Ramigos“ aus Ramstertal nun auch der ganze Saal. Die Ramigos (Ulrich Schmitt und Thomas Schweida), beide zwei waschechte Ramstertaler von insgesamt fünf Ramsterlalern die in den drei Ramstertaler Häusern leben, sind übrigens die erfolgreichste Band Ebermannstadts, die einen Wackeldackel als Maskottchen mitgebracht hatten und beide strohblonde Haare haben. Absolut zum Brüllen die beiden und die Gäste lachten Tränen. Die „Aerobic Moms“ waren eine weitere Lachnummer die das Zwerchfell der Gäste strapazierten. Nicht nur mit ihren akrobatisch-tänzerischen Darbietungen, sondern auch mit ihren flotten Sprüchen wie zum körperlichen Fettabbau. Mit Schampoo sollte man sich nicht mehr unter der Dusche die Haare waschen. Denn da steht drauf, das dies für „Fülle“ sorgt. Lieber mit Geschirrspülmittel, denn das beseitigt hartnäckigste Fettrückstände. Was den Eber Fasching aber besonders ausmacht, sind die vielen Tänze der Garden. Angefangen von den kleinsten der Kindergarde mit ihrem Showtanz „Schmetterlinge“ wie sie sich von kleinen Raupen zu wunderschönen Butterlys verwandeln bis hin zur großen Garde die nicht nur mit dem Gardemarsch, sondern dann auch Persiflage auf die schwedische Musikgruppe ABBA erfreute. Die Ebs`ser Sahneschnitten, also das Männerballett, bei dem auch Ehrenpräsident Gerhard Fickert mit seinen 70 Lenzen noch mittanzt, schipperten als Piraten über die Wiesent und lieferten sich auf der Bühne so manchen Degenkampf der am Schluss mit einem Konfettiregen aus der Konfettikanone endete. Der Faschingswagen der „Sahneschnitten“ wird heuer übrigens ein Piratenschiff sein. Die Vizepräsidentin griff danach selbst zum Besen am das Parkett wieder sauber zu fegen. Eine akrobatische Höchstleitung bot Tanzmariechen Gloria Möller. Wie ein Wirbelwind fegte sie über die Tanzfläche und erntete Bravo-Rufe. Nicht zu vergessen auch Peter Sander der von seinen Erlebnissen als Bauarbeiter die Lachmuskeln strapazierte. Alles in Allem wieder einmal eine gelungene und abwechslungsreiche Prunksitzung des Ebser Elferrats die mit dem großen Finale aller Akteure auf der Bühne endete. Es stehen noch viele weitere Veranstaltungen der Narren bevor. So der Seniorennachmittag am 14. Januar in der Stadthalle, der Jugendfasching am 20. Januar im Pfarrheim, der Kinderfasching am 27. Januar in der Aula der Grund- und Mittelschule, der große Ebser Faschingsball am 3. Februar in der Stadthalle und der Faschingsumzug am 11. Februar mit anschließender Open-Air-Faschingsparty auf dem Marktplatz.