Marktgemeinderat Gößweinstein: Kommt ein neuer Arzt nach Gößweinstein ?
GÖSSWEINSTEIN
Es ist eine kleine Sensation: Neben der Apotheke und schräg gegenüber des Aldi-Marktes im Sondergebiet „Nahversorgung Sandbühlen“ will sich offenbar ein Allgemeinarzt niederlassen. Einer entsprechenden Anfrage zur Errichtung einer Allgemeinarztpraxis mit Gesamtspektrum der medizinischen hausärztlichen Versorgung begrüßte der Marktgemeinderat ohne größere Diskussion einstimmig.
Dazu soll nun der dort geltende Bebauungsplan geändert werden, da dieser bisher die Errichtung einer Arztpraxis an hier nicht zulässt. Das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans wird dazu eingeleitet. Peter Helldörfer (CSU) schlug vor, den Bebauungsplan auch gleich mit zu ändern, da dieser nur eine eingeschossige Bauweise mit acht Metern Höhe für ein noch zu errichtendes Ärztehaus zulässt. Dies lehnte Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) jedoch ab, da noch keine konkrete Bauvoranfrage vorliegt und man somit noch nicht wisse, ob ein entsprechendes Gebäude ein- oder zweigeschossig werden soll. Überhaupt hielt sich Zimmermann noch sehr bedeckt, vor allem auch was den Arzt angeht, der dort bauen will. Vom Tisch scheint jedenfalls zu sein, dass neben der Apotheke ein Gebäude mit Bäckereifiliale, Café und Metzgereifiliale entsteht. Überhaupt ging die Ratssitzung mit zehn Tagesordnungspunkten ohne weitere Diskussionen diesmal rasch über die Bühne. Ebenfalls einstimmig und ohne Wortmeldung folgte der Rat der Beschlussempfehlung aus dem Tourismus- und Kulturausschuss einen Antrag zu stellen, damit alle Gößweinsteiner Ortsteile das Prädikat „Luftkurort“ erhalten. Wenn der Antrag durchgeht, wo von auszugehen ist, kann in allen Ortsteilen Kurbeitrag erhoben werden. (Wir berichteten bereits ausführlich). Neu erlassen wurde die Sanierungssatzung für den Hauptort Gößweinstein. Neu in das Sanierungsgebiet aufgenommen wurden der südwestliche Bereich der Pezoldstraße, der östliche Bereich entlang der Viktor-von-Scheffel-Straße und die gesamte Balthasar-Neumann-Straße. Dies hat den Vorteil, dass für diese Bereiche dann auch Fördergelder aus Städtebaumitteln für gemeindliche Vorhaben beantragt werden können und private Hausbesitzer Sanierungen besser steuerlich geltend machen können. Da der ausgeschiedene marktgemeinderat Matthias Wendler (JuF) Vorsitzender des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses war schlug Helldörfer Jürgen Kränzlein (SPD) dafür vor. Dies war ebenso einstimmig wie das Votum für Dietmar Winkler (CSU) der Vorsitzender des haupt- und Finanzausschusses wurde. Unter dem letzten Tagesordnungspunkt „Anfragen“ erinnerte Peter Helldörfer auf seinen vor drei Monaten schriftlich eingereichten Antrag wegen der Bezuschussung von Sportvereinen zur Turnhallenbenutzung und wunderte sich, warum dieser Antrag noch immer nicht auf der Tagesordnung stand. Laut Bürgermeister Zimmermann hatte man in der Verwaltung noch keine Zeit, sich damit zu befassen. „Nach drei Monaten sollte es doch möglich sein das ein einfacher Antrag behandelt wird“, entgegnete jedoch Helldörfer. Außerdem gab Helldörfer eine Bürgerbeschwerde weiter das der Aussichtspunkt Pfaffenstein bei Moritz zugewachsen ist und deshalb keine Rundsicht mehr besteht. Mit dem früheren Bauamtsleiter Ferdinand Haselmeier war ein Bürger zur Sitzung gekommen der sich unter „Bürgeranfragen“ wunderte, warum der Gößweinsteiner Tourismusprospekt nicht mehr zweisprachig ist. Neben Deutsch sollte er zumindest auch in Englisch lesbar sein, so Haselmeier. Vor Jahren hätte man dazu aber schon festgestellt, dass dies sehr schwierig sei, war dann Zimmermanns Antwort auf Kränzleins Nachfrage am Ende der Sitzung.