Keine Resonanz zur Neugründung der Ahorntaler Wählergruppe Neu
Von Thomas Weichert
VOLSBACH Draußen berennen noch die 3500 Wachslichter nach der Lichterprozession, drinnen sitzen gerade einmal drei Gäste. Einer davon ist der 52-jährige gebürtige Volsbacher Hilmar Neu der Ahorntaler Bürgermeister werden will. Pünktlich um 19 Uhr sitzt Neu ganz alleine am großen runden Stammtisch des Gasthauses Neubauer in das er durch öffentlichen Aushang zum zweiten mal zur Neugründung der Ahorntaler Wählergruppe Neu (AWN) und diesmal auch zu seiner eigenen Nominierung als Bürgermeisterkandidat eingeladen hatte.
Hilmar Neu allein auf weiter Flur am Stammtisch im Gasthaus Neubauer. Foto: Thomas Weichert
Mehrere Formfehler bei der ersten Gründungsversammlung seiner Wählergruppe, die seine Bürgermeisterkandidatur in Frage stellen, machten nun diese zweite Versammlung erforderlich. So wurde beim ersten Anlauf zwar zur Gründung der AWN eingeladen, nicht aber zur Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten. Außerdem wurde laut Wahlleiter Dietmar Linhardt nach dieser Versammlung keine Anwesenheitsliste und kein Gründungsprotokoll mit eingereicht. Alles Formfehler, die dazu führen können das Neu am 17. Februar gar nicht als Bürgermeisterkandidat antreten kann. Deshalb nun der zweite Anlauf zur Neugründung der AWN und der Nominierung zum Bürgermeisterkandidaten um die Formfehler des ersten Anlaufs zu heilen. Doch dazu kommt es an diesem Abend, der letzten Möglichkeit vor dem 27. Dezember an dem alle Wahlvorschläge für die Bürgermeisterwahl im Rathaus eingereicht sein müssen, nicht mehr. Neu könnte zwar seine Wählergruppe neu gründen, weil er dafür nur drei Unterschriften von wahlberechtigten Ahorntalern braucht. Mit dem Wirt, dessen Frau, seinem Sohn und den zwei Stammtischbrüdern sind es um 19 Uhr vier Wahlberechtigte die anwesend sind. Wenn sie alle unterschreiben. Eine Viertelstunde später kommt noch ein weiterer Gast der ein Bier bestellt und sich zu den zwei anderen Stammgästen am Nebentisch setzt. Doch auch das würde noch nicht ausreichen einen Bürgermeisterkandidaten zu nominieren. Dazu braucht Neu zehn Unterschriften während der Versammlung. Er wartet noch eine Viertelstunde, doch es kommt niemand mehr. Dann bricht Neu ab, beziehungsweise eröffnet die beiden Versammlungen nicht. An seiner Bürgermeisterkandidatur will er aber dennoch festhalten.
Wahlleiter muss nun entscheiden
Es liege nun am Wahlleiter zu entscheiden, ob er seine Kandidatur trotz der Formfehler zulässt oder ihn „rausschmeißt“. „Es liegt nun am Wahlleiter ob es weitergeht oder nicht“, sagt Neu. Er betont, dass das Protokoll von der ersten Versammlung ja in Arbeit war. „Es ist mir aber nicht vermittelt worden, dass ich das Protokoll gleich mit abgeben muss“, so Neu. Dann habe er aber mit dem Wahlleiter vereinbart das eine neue Versammlung stattfinden soll. Für die Neugründung seiner Wählergruppe gibt es nach seiner Meinung keine Probleme. Diese sei rechtmäßig gegründet worden. Kurioser Weise liegt ja die Unterstützungsliste für seine Bürgermeisterkandidatur im Rathaus auch noch aus. Da sollen sich schon 30 Bürger eingetragen haben. Weiß jedenfalls der Wirt, was Neu jedoch so nicht bestätigen kann. Nein, enttäuscht sei er nicht. „Wenn kein Interesse da ist das er antritt haben es die Ahorntaler auch nicht verdient einen Bürgermeister zu bekommen der die Zeit dafür hat immer am Ball zu blieben“, so der Hauswart einer Hausverwaltung und Vater dreier Kinder. „Ich habe jedenfalls etwas losgetreten und viel Wissen über die kommunale Führungsspitze erfahren, dass ich auch nicht für mich behalten werde“, so Neu weiter. Inzwischen wird unter den wenigen Gästen rege diskutiert. „Der gesamte Gemeinderat und die Verwaltung dazu gehören aufgelöst“, sagt einer der Stammtischbrüder. Und der Wirt stellt fest, dass das Ahorntal einfach nicht zusammenpasst. Volsbach hätte nach seiner Meinung damals nach Glashütten gehört. „Und keiner von den anderen Kandidaten geht ins Wirtshaus, trinkt ein Seidla Bier und unterhält sich mit den Leuten“, sagt ein anderer Gast am Nebentisch als Hilmar Neu bereits zum gemütlichen Teil des Abends übergegangen war.