Florian Questel ist Ahorntaler Bürgermeisterkandidat
Von Thomas Weichert
KIRCHAHORN
Nun ist es offiziell: Der 38jährige Fachkrankenpfleger Florian Questel aus dem Ahorntaler Weiler Dentlein ist der erste Bürgermeisterkandidat für die Bürgermeisterwahl der Gemeinde Ahorntal am 17. Februar nächsten Jahres. 14 Wahlberechtigte Ahorntaler Bürger wählten Questel einstimmig unter der Wahlleitung von Creußens Stadträtin Renate van de Gabel-Rüppel zum Bürgermeisterkandidaten des kurz vorher gegründeten Ortsvereins Ahorntal von Bündnis 90/Die Grünen.
Neun Mitglieder des Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen hatten zuvor unter der Wahlleitung von Landtagsabgeordneten Tim Pargent den Grünen-Ortsverein Ahorntal gegründet und Questel auch zu dessen Vorsitzenden gewählt. Zweite Vorsitzende ist die 61jährige Sekretärin Monika Friebe die seit acht Jahren Mitglied der Grünen ist und zum Schriftführer wurde ihr Mann Albin Engelhardt-Friebe gewählt. Der 60jährige Schreinermeister ist vor allem im SV Kirchahorn stark engagiert. Laut Engelhardt-Friebe, der die Gründungsversammlung leitete, wollen die Grünen auch mit einer für alle Bürger offenen Wählerliste bei der nächsten Gemeinderatswahl im Jahr 2020 antreten. Wie Willibald König-Zeußel, der Stadtrat in Creußen ist, erklärte, sind die Grünen nun zwar zweitstärkste politische Kraft in Bayern, sind aber aufgrund der geringen Mitgliederzahl vor allem auch auf die Unterstützung von Nichtmitgliedern angewiesen. Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen zählt zum Beispiel nur 55 Mitglieder. Der nun gewählte Bürgermeisterkandidat Florian Questel, der in Bad Windsheim geboren wurde, ist auch stellvertretender Vorstandssprecher des Grünen-Kreisverbands Bayreuth Land. Als er 2006 das erste mal seine spätere Frau Susanne, die er während des Pflegemanagement-Studiums kennen gelernt hatte, im Ahorntal besuchte war er überwältigt von der Landschaft. Er vergleicht das Ahorntal mit dem Auenland aus dem Film „Herr der Ringe“. Einer heilen Welt, in der man sich auf die guten Dinge besinnt. Doch in den letzten Monaten habe es sich gezeigt dass es mit dem Auenland doch weiter her ist, als es noch bis vor kurzem für Außenstehende schien.
Im Ahorntal brennt die Hütte
„Denn im Ahorntal brennt die Hütte und dass, obwohl wir hier eine hervorragend aufgestellte Feuerwehr haben“, so Questel. Sogar Freunde aus Würzburg hätten ihn schon gefragt, was im Ahorntal eigentlich los sei. Questel betont während seiner Rede, dass das Ahorntal nun wieder Stabilität brauche. Es Jemanden brauche der in der Politik sowie in der Führung von Mitarbeitern Erfahrung habe. Jemanden brauche der unvoreingenommen an die Dinge herangeht und Jemanden, dem traditionelle Werte genauso wichtig sind, wie neue und moderne Denkweisen. Questel möchte ein Bürgermeister mit Herz und Versand sein, sowie mit der nötigen Weitsicht um das Ahorntal mit allen zusammen transparent und innovativ in eine sichere Zukunft für alle Generationen zu steuern. Dies könne aber nur dann gelingen, wenn alle gemeinsam an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen, so der zweifache Familienvater. Dies gelte laut Questel für alle Bürger im Ahorntal, für den Gemeinderat, für die Mitarbeiter der Gemeinde und eben auch für den Bürgermeister. Denn im Grunde wollen alle ja nur das Beste für das Ahorntal. Deshalb müssten sich alle wieder auf die Stärken besinnen die das schöne Ahorntal zu bieten habe. In den vergangenen Tagen wurde Questel von sehr vielen Leuten gefragt, ob er sich das wirklich antun möchte. „Ja“, sagt Questel, da er sich im Ahorntal „sauwohl“ fühle. Questel ist aber auch Realist genug und weiß, das es auch Gegenkandidaten bei der Bürgermeisterwahl geben wird. Da kocht bereits die Gerüchteküche im Ahorntal und es soll demnach zahlreiche Bürgermeisterkandidaten geben.
Gute Chancen
Dennoch rechnet sich Questel, der auch im Elternbeirat des Kirchhaorner Kindergartens stark engagiert ist, gute Chancen als bislang Außenstehender in der Gemeindepolitik aus. „Ich möchte eine Alternative sein zu denen, die bisher hier angetreten sind“, so Questel. Auf die Frage von Erhard Haas, ob er es richtig findet das mit einem Rathausneubau und dem Bau des Gemeinschaftshauses in Körzendorf 3 Millionen Euro neue Schulden gemacht werden, antwortet Questel dass die bereits beschlossene Sache ist und nicht mehr rückgängig gemacht werden könne. Das die Gemeindemitarbeiter noch länger im Container arbeiten müssen, könne so nicht bleiben. „Schon im Vorfeld hätte man dies alles anders machen müssen, denn da ist kein Projektmanagement gelaufen“, betont Questel. Er will bei solch großen Investitionen in Zukunft immer die Bürger entscheiden lassen. „Ich habe auch das Gefühl da ist in den letzten Jahren viel unter der Hand gemauschelt worden“, vermutet Questel. Auf die Frage von Thomas Oppel, ob der Container am Kindergarten so bleiben soll, sagt Questel das es dazu derzeit keine Alternative gäbe. Allerdings sollte man baulich etwas verbessern. Hätte die Gemeinde das Raiffeisengebäude gekauft, hätte man heute dieses Problem nicht. Doch das war für den Gemeinderat zu teuer, so Questel, der humorvoll nachschiebt das es mit ihm als Bürgermeister kein Dieselfahrverbot im Ahorntal geben werde.