Neuauflage der Notfall-Mappe des Landkreises Forchheim im Landkreis Bayreuth vorgestellt
Von Thomas Weichert
POTTENSTEIN
„Selbst im Klinikum rechts der Isar in München waren die Ärzte hocherfreut als ich die Notfall-Mappe dabei hatte.“ Dies sagt Marianne Raps aus Pegnitz, eine Patientin der Pottensteiner Internistin und Allgemeinmedizinerin Dr. Gabriele Brütting die Idee hatte eine Notfall-Mappe mit allen wichtigen Informationen schon für die Ersthelfer herauszubringen. Bärbel Matiaske, Dr. Gabriele Brütting, Marianne Raps und Rudolf Eckert (v.l.) sind begeistert von der neuen Notfallmappe. Foto: Thomas Weichert
Aufgegriffen hat diese Idee dann der Landkreis Forchheim, genauer gesagt die Initiative des Arbeitskreises „Sektorenübergreifende Versorgung der „Gesundheitsregion plus Landkreis Forchheim“ und mit der Unterstützung zahlreicher Sponsoren erstmals im Oktober 2017 eine „Notfall-Mappe“ mit einer Auflage von 10000 Exemplaren drucken lassen. Dies kam bei den Patienten der Hausärzte im Landkreis Forchheim und den damals noch nicht fusionierten Kliniken Fränkische Schweiz in Ebermannstadt und dem Klinikum Forchheim so gut an, das diese Notfall-Mappen inzwischen vergriffen sind. Dashalb war es nun Zeit für eine Neuauflage und auch einige Ergänzungen und herausgekommen ist eine neue „Notfall-Mappe“ die nun von der Geschäftsstellenleiterin der „Gesundheitsregion plus“ Bärbel Matiaske und der Initiatorin Gabriele Brütting in deren Hausarztpraxis im SeniVita-Seniorenhaus St. Elisabeth vorgestellt wurde. Weil die Ärztin, die in Kleingesee lebt und dort auch eine Praxis hat, nun in Pottenstein auch praktiziert weitet sich die Forchheimer Notfall-Mappe auch auf den Landkreis Bayreuth aus. Zumindest profitieren davon zunächst Dr. Brüttings Patienten, auch wenn sie nicht im Landkreis Forchheim wohnen. Einer dieser Patienten ist auch Rudolf Eckert aus dem Pottensteiner Ortsteil Leienfels der seit einem Jahr diese Notfall-Mappe hat. „Gebraucht habe ich die Notfall-Mappe zum Glück noch nicht, aber man fühlt sich sicherer wenn man sie zuhause oder auch im Urlaub dabei hat“, sagt Eckert. Passiert etwas und man kann selbst nicht mehr sprechen, sieht schon der Sanitäter als Ersthelfer vor Ort ob der Patient Diabetiker ist, ob und welche Medikamente oder blutverdünnende Mittel eingenommen wurden oder ob es weitere Besonderheiten gibt die schon der Notarzt für eine Notfallbehandlung wissen muss. Oft zählen Sekunden für eine schnelle und vor allem richtige Hilfe schon am Unglücksort. Und da ist es äußerst wichtig das schon der Rettungsdienst und der Notarzt die wichtigsten Informationen über den Patienten haben. „Da die Notfalldaten auf der eGCard noch nicht zur Verfügung stehen, wurde insbesondere bei chronisch erkrankten Menschen, die zu Hause leben, eine Notwendigkeit gesehen, den Notarzt und die Klinik schnell und sicher mittels einer „Notfall-Mappe“ zu informieren“, sagt Bärbel Matiaske. Ein dazu gehörender Aufkleber, der auf den Briefkasten oder die Wohnungstür gehört, ist ebenso wichtig, damit die Sanitäter gleich wissen, dass sie im Haushalt nach einer Notfall-Mappe suchen müssen. Idealer Weise liegt die Notfall-Mappe zuhause gleich neben dem Telefon. Enthalten in der Mappe, falls vorhanden, sollten neben dem Medikamentenplan, auch Kopien des Arztbriefes des letzten Krankenhausaufenthalts, ein aktueller Überleitungsbogen des Hausarztes mit einer Übersicht über die Erkrankungen, ein Allergie-, Impf-, Implantant- oder Mutterpass, der Organspendeausweis, die Patienten- und Betreuungsverfügung und die Vorsorgevollmacht sein. Angekreuzt sollte auch sein ob der Patient sehbehindert oder blind, schwerhörig oder taub ist und ob er raucht und regelmäßig Alkohol trinkt. Wie Gabriele Brütting erklärt, digitalisiert sie inzwischen auch alle Befunde ihrer Patienten. Die neuesten Originalbefunde bekommen Brüttings Patienten mit nach Hause, damit sie diese ebenfalls in die Notfall-Mappe einlegen können. Kooperationspartner der nun mit einer Stückzahl von 20000 Exemplaren neu aufgelegten Notfall-Mappe ist das regionale Ärztenetz „UGEF“ im Landkreis Forchheim, das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz mit den Kliniken in Forchheim und Ebermannstadt, der BRK-Kreisverband Forchheim, die Diakonie Bamberg-Forchheim und der Landkreis Forchheim. Kostenlos erhältlich ist die Notfall-Mappe nebst Aufkleber bei allen Haus- und Fachärzten im Landkreis Forchheim, allen Apotheken im Landkreis Forchheim und bei den Kooperationspartnern. Und nun auch in der Praxis von Ideengeberin Gabriele Brütting in Pottenstein im Landkreis Bayreuth. Wünschenswert für Brütting ist, dass dies Schule macht und sich auch auf andere Landkreise ausweitet.