Erste Pegnitzer Jazz-Night spielt über 1000 Euro für Hungerhilfe in Pegnitz ein
Von Thomas Weichert
PEGNITZ
Bis gegen Mitternacht dauerte die erster Pegnitzer Jazz-Night in der mit über 100 Gästen gut besuchten Wiesweiherhalle die als Benefizkonzert für den Verein „Hungerhilfe in Pegnitz“ von der Creußner Jazzband „Swing a`weng“ gestaltet wurde. Für die Jazzmusiker aus Creußen war es insgesamt die 15. Jazz-Night die sonst immer in Creußen stattfand.
Durch die fünf Blöcke des langen Jazzabends, der mit dem Lied „Dob`s Boogie“ des wohl bekanntesten Werks von Posaunist und Bandleader Walter Dobschinski im Boogie-Woogie-Stil begann und mit „Hit the road Jack“ von Percy Mayfield endete führte als Moderator des Abends der Musiker Manfred Fischer. Während des zweiten Blocks durfte auch gerne getanzt werden wovon das Publikum regen Gebrauch machte und sich vier Paare als Dauertänzer erwiesen. Die insgesamt 35 Jazz-Stücke waren gespickt mit vielen Höhepunkten der Jazz-Musikgeschichte. So zum Beispiel das berühmte, in unterschiedlichen Musikstilen interpretiertes Liebeslied Besame mucho der neueren Musikgeschichte das von der mexikanischen Komponistin Consuelo Velázquez (1916–2005) komponiert wurde, die auch den Text dazu verfasste und das 1941 erstmals publiziert und aufgenommen wurde. Dieses Lied entwickelte sich zum internationalen Hit und zum Jazzstandard Rumba. Oder „Summertime“, das eigentlich der Titel der bekanntesten Arie aus der Oper Porgy and Bess von George und Ira Gershwin und DuBose Heyward ist, die 1935 uraufgeführt wurde. Summertime wurde als eigenständiges Lied aus dieser Oper isoliert vermarktet und entwickelte sich zum meistgecoverten Jazz- und Popstandard aller Zeiten. Und natürlich der „St. Loius Blues“ als einer der ersten Blues-Songs der als Pop-Song durch die Interpretationen von Sophie Tucker und Bessie Smith über Louis Armstrong, Glenn Miller, das Boston Pops Orchestra und die „Die 12 Cellisten“ bis hin zu Archie Shepp und Aki Takase ein Erfolgshit und Evergreen wurde der auch in Spielfilmen Verwendung fand. Der Vorsitzende der Hungerhilfe in Pegnitz, die vor zehn Jahren mit zehn Leuten gegründet wurde und heute 61 Mitglieder hat, Gerald Wittke zeigte sich äußerst zufrieden mit dem guten Besuch der ersten Pegnitzer Jazz-Night deren Erlös aus dem Essens- und Getränkeverkauf zu 100 Prozent Schulspeiseprojekt für 100 Grundschulen mit insgesamt 100.000 Schülern im Bürgerkrieg geplagten afrikanischen Land Burundi zugute kommt. Als Reinerlös kamen über 1000 Euro für das Schulspeisungsprojekt herein. Das Essen, von der selbst gemachten afrikanischen Suppe bis hin zum Chilli fand ebenso reisenden Absatz wie die Getränke die noch nachgeordert werden mussten. Seit ihrem Bestehen hat die Hungerhilfe in Pegnitz für dieses Projekt schon 130.000 Euro an Spendengeldern gesammelt die aus solchen und ähnlichen Veranstaltungen erlöst wurden. Nicht nur für die Kinder ist das Schulspeiseprojekt inzwischen eine gute Sache sondern auch für etwa 60 Kleinbauern in Burundi die vom Anbau des Gemüses relativ gut leben können. „Das ist eine gute nachhaltige Entwicklung und Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Wittke und für nur 30 Euro im Jahr kann ein Schulkind ernährt werden. Die Eltern, vornehmlich die Frauen, kochen für die Schulkinder dann das Essen aus dem selbst vor Ort angebauten Gemüse, meist Hülsenfrüchte wie Mais, Bohnen oder Manjuk, aber auch Kohl, Kürbis, Zwiebeln, Karotten, Zucchini oder Lauch. Nicht nur Jungen, auch Mädchen kriegen durch das Schulspeiseprojekt in den Grundschulklassen 1 bis 5 die wichtigste Bildung mit Lesen, Schreiben und Rechnen mit auf den Weg für ihr späteres Leben. Die Schulabbrecherquote konnte dadurch von einst übe 20 Prozent auf zirka 3 Prozent gesenkt werden. In Burundi gibt es nach der Grundschule zwar weiterführende Schulen, aber die kann sich kaum eine Familie leisten, weil sie dafür Schulgeld bezahlen muss.