Miniwallfahrt der Gößweinsteiner nach Vierzehnheiligen
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
„Zum heilgen Veit von Staffelstein komm ich empor gestiegen und seh‘ die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen“, dichtete einst Joseph Victor von Scheffel im Sommer des Jahres 1859. Das Gedicht ist heute als „Lied der Franken“ weithin bekannt. Den Spuren des großen Biedermeier Dichters, dem heute noch in Gößweinstein ein Denkmal und im gegenüberliegend im gleichnamigen Scheffel Gasthof die Scheffel-Stube gewidmet ist, folgte auch die Pfarrgemeinde „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit Gößweinstein“ bei ihrer diesjährigen Fußwallfahrt nach Vierzehnheiligen.
Auszug der Gößweinsteiner Wallfahrer aus Ützing. Vorne der Tafelträger Wolfgang Singer, rechts dahinter Wallfahrtsführer Georg Schäffner.
Aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Regeln konnte die Wallfahrt allerdings nur in einem kleineren Rahmen stattfinden. Wallfahrtsführer Georg Schäffner hatte deshalb zu einer „Miniwallfahrt“ von Ützing nach Vierzehnheiligen und wieder zurück eingeladen. Dankbar wurde diese Einladung von einer stattlichen Anzahl von Pilgerinnen und Pilgern angenommen. Versehen mit dem Reisesegen durch den früheren Ebermannstädter Dekan Pfarrer Hans Hübner startete die Wallfahrt von der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Ützing. Unter den Klängen der „Gößweinsteiner Wallfahrtsblasmusik“, zu der sich auch in diesem Jahr erfreulich viele junge Bläserinnen und Bläser zusammengefunden hatten, wurde der „mäßig steile Anstieg“ zum Staffelberg in Angriff genommen. Nach einer gebührenden Erholungspause und dem herrlichen Blick über „die Lande um den Main“ durfte natürlich das Singen des Frankenlieds nicht fehlen. Durch Wald und Flur des fränkischen Landes am Obermain ging es mit Gebet und Gesang nach Vierzehnheiligen. Natürlich wurde hierbei auf den vorgeschriebenen Abstand aufgrund der Corona-Regeln geachtet, die leider auch einen gemeinsamen Einzug in die Basilika nicht erlaubten.
Den Wallfahrtsgottesdienst zelebrierte Gößweinsteins Pfarrer Pater Ludwig Mazur. Die Lesung und die Fürbitten trug Kirchenpfleger Georg Lang vor. Am Ende des Gottesdienstes ehrte Wallfahrtsseelsorger Pater Johannes Thum Christine Müller und Wolfgang Singer für jeweils 25 Wallfahrten in den Gnadenort Vierzehnheiligen,
Nach der Rückkehr über den „alten Staffelberg“ nach Ützing empfing Pfarrer Hübner die Wallfahrt wieder und entließ sie mit dem Schlusssegen in den Alltag. Georg Schäffner dankte ihm hierfür und unterstrich dabei das herzliche Wesen von Pfarrer Hübner. Unter großem Applaus dankte Thorsten Grellner Georg Schäffner für die Vorbereitung und Durchführung der wieder bestens gelungenen Wallfahrt. Bei der anschließenden kleinen Runde im Gasthaus „Zum Kutscher“ in Ützing dankte Georg Schäffner den Wallfahrtsbild- und Lautsprecherträgern Wolfgang Singer, Eduard Sebald, Georg Neuner sowie Hans Brendel, der Musik und Vorbeterin Barbara Grellner. Mit besonderer Freude konnte er der jungen Musikantin Laura Grüner die Ehrung für ihre siebenmalige Teilnahme an der Vierzehnheiligen-Wallfahrt überreichen. Mit der Hoffnung, dass wieder eine „normale“ Wallfahrt nach Vierzehnheiligen stattfinden kann, freuten sich viele Wallfahrerinnen und Wallfahrer schon auf das nächste Jahr.