Rund 500 Gäste kamen in eine voll besetzte Sport- und Bürgerhalle um den einmaligen Indischen Abend mit indischen Tänzen, indischer Musik und indischer Folklore der Pfarrei Waischenfeld mitzuerleben. Mit diesem Ansturm hatten die Veranstalter, die die Halle zunächst für 200 Gäste bestuhlt hatten, nicht gerechnet. Als Entertainer führte Waischenfelds Stadtpfarrer Pater Rajesh Lugun, der aus einem Dorf in Ostindien stammt, nicht nur selbst durch den Abend sondern tanzte und sang auf der Bühne vor einem begeisterten Publikum selbst mit. Zu essen gab es indische Köstlichkeiten nach den Rezepten von Pater Lugun die er auch selbst mitkochte. Der Erlös des Abends kommt der Priesterausbildung seiner Provinz in Indien zugute für die Pater Lugun in Europa zuständig ist.
Frauen aus Waischenfeld hatten sich als Inderinnen verkleidet und legten mit Pater Lugun einen indischen Hochzeitstanz auf das Parkett. Auch die kleinen und großen Ministranten hatten mit ihrem Pfarrer indische Tänze einstudiert bei denen Pater Lugun ebenfalls selbst „mitrockte“. So einen Pfarrer, der die Menschen vor Begeisterung mitreißt hat Waischenfeld bisher noch nicht erlebt. Der Abend begann mit einem indischen Abendlob in der Stadtkapelle und in der Bürgerhalle wurden die vielen Gäste, nachdem ihnen nach indischer Tradition von indisch gewandeten Ministranten die Hände gewaschen und mit einem Blumenkranz geschmückt wurden, von Pater Lagun mit „Namaste“ begrüßt was auf deutsch so viel wie „Grüß Gott“ heißt.
Gäste aus Sri Lanka
„Beatrice“ aus Sri Lanka erfreute zusammen mit ihrer Tochter mit einem indischen Tanz und Pater Lugun tanzte nicht nur mit sondern sang selbst ein indisches Liebenslied für Verliebte. Er zeigte den Gästen auch Bilder aus seiner Heimat und einem Film von seiner Priesterweihe die in seinem Dorf in der indischen Provinz Nagpur einst stattgefunden hatte. Viele helfende Hände hatten diesen in Waischenfeld sicher lange unvergesslichen Abend mitgestaltet, allen voran Ralph Buus der laut Lugun ein schnelleres Organisationstalent hat wie ein Flugzeug fliegen kann. Mit solchen und ähnlichen Kommentaren hatte der Pater aus Indien den ganzen Abend über nicht nur die Lacher auf seiner Seite, sondern die Menschen klatschten immer wieder begeistert Beifall.
Pater Lugun hat die Herzen der Menschen im Sturm erobert
Wie Bürgermeister Edmund Pirkelmann während seiner Grußworte betonte, habe Pater Lugun die Herzen der Menschen in Waischenfeld und im gesamten Seelsorgeverbund Fränkische Schweiz Nord in nur einem Jahr seines Wirkens als Pfarrer von Waischenfeld und Nankendorf im Sturm erobert. Vor allem verstehe es Lugun die Kinder und Jugendlichen zu begeistern. „Es geht weiter in Waischenfeld und ich wünsche Ihnen das Sie noch lange in Waischenfeld bleiben“, so Pirkelmann der scherzte das man Pfarrer Lugun auch für eine politische Veranstaltung engagieren könne. Weiter wünschte sich Pirkelmann das Lugun seinen Verwandten und Bekannten in Indien auch unsere Heimat die Fränkische Schweiz vorstellt. Auch Kirchenpfleger Baptist Knörl war überwältigt. Beim Einführungsgottesdienst vor einem Jahr hätten schon viele mitgefeiert, heute sind es noch einige mehr. „Das zeigt sehr gut das Sie die Herzen der Menschen erreicht haben“, so Knörl zu Lugun. Inzwischen sei der Pater aus Indien ja auch im Pfarrhaus angekommen das erst renoviert werden musste.
Ohne Pfarrer aus dem Ausland noch viel mehr Pfarreien ohne Priester
Wie Knörl betonte würden in Deutschland noch viel mehr Pfarreien keinen Priester mehr haben wenn es die ausländischen Geistlichen nicht gäbe. Daher sei der Priesternachwuchs auch in Indien, einem Land mit über einer Milliarde Einwohnern in dem nur 2,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Christien sind, sehr wichtig, so Knörl der dazu aufrief das Projekt von Lugun auch finanziell zu unterstützen. Waischenfelder Firmen hatten für diesen Abend das Essen und die Getränke spendiert und es gab wohl kaum einen Gast der nichts in die Spendenbox einwarf.
Indisches Essen
Zu essen gab es übrigens indisches Chicken-Curry und Egg-Curry, Sabji, Raita und als Nachspeise Upama, groben Gries mit Nüssen und braunem Zucker. Ganz so scharf hatten die vielen Helferinnen das Essen dann doch nicht zubereitet. „Wer richtig scharf indisch essen will muss mich besuchen“, so Pater Lugun, dessen Orden der Missionare des Franz von Sales sich vor allem der Priesterausbildung in Indien verschrieben haben. In Indien dauert diese Ausbildung zum Priester zehn bis 12 Jahre und in den ersten zwei Jahren lernen die Noviziaten hauptsächlich Englisch. Für Pater Lugun ist es wünschenswert das die Priester sich bemühen auf die Menschen zuzugehen und so gut wie möglich ihre Berufung leben. Gekommen waren auch weitere Geistliche aus der Umgebung wie Pater Richard Brütting aus Forchheim der aus dem Waischenfelder Stadtteil Seelig stammt. Auch Brütting zeigte sich sehr begeistert von diesem einmaligen Indischen Abend in Waischenfeld.