Der Sachstandsbericht und die weitere Vorgehensweise zum Erwerb und dem Umbau zum Rathaus des ehemaligen Gasthofes Rose sorgten für eine recht kontroverse Debatte im Marktgemeinderat. Vor allem ging es um den Architektenwettbewerb für den bis zu 50 Bewerbungen von Architekturbüros zu erwarten sind und für die Kämmerer Peter Thiem nach eigenen Recherchen ein Preisgeld von 42840 Euro geschätzt hat. Außerdem ging es um die Frage warum das Schadstoffgutachten erst nach dem Erwerb des Gebäudes gemacht werden kann und ob Markträtin Tanja Rost (JuF) oder ihre Kollegin Daniela Drummer (FWG) ständige Vertreterin oder sonstige Vertreterin der drei Bürgermeister als Preisrichterin wird.
Den Auftrag zur Betreuung des Architektenwettbewerbs hatte das Büro Babler und Lodde aus Herzogenaurach mit einer Auftragssumme von 32844 Euro bereits erhalten. Wie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) auf Nachfrage von Peter Helldörfer bestätigte, gibt es auf alles 80 Prozent Förderung, auch für den Erwerb des Gasthofes Rose. Zum Architektenwettbewerb hinzu kommt noch der Abriss des alten Rathauses in der Burgstraße und eine Platzneugestaltung dort. Wie hoch das Preisgeld für die drei besten Büros insgesamt sein wird, entscheidet jedoch letztendlich die Architektenkammer. Das Verkehrsgutachten für das Hotelgebäude wird zudem laut Zimmermann bis Ende diesen Monats erwartet. Dieses wird dann Grundlage für den Kaufpreis des gesamten Anwesens des Gasthofes Rose sein. Für Georg Lang (CSU) stellte sich jedoch die Frage, ob man mit dem Architektenwettbewerb nicht den vierten Schritt vor dem zweiten macht. Darüber könne man laut Lang in der Juli-Sitzung auch noch entscheiden. „Wenn man den Sachverhalt nun anschaut werden einigen die Augen über diesen Altbau aufgehen“, so Lang der nach wie vor für einen Neubau anstelle des alten Rathauses ist und dann als einziger auch gegen den Architektenwettbewerb stimmte. Denn wenn man sich für den Kauf der Rose, der im Juli beschlossen werden soll, entschieden habe man laut Lang keine Chance mehr zurückzutreten. Das man keinen Zeitverzug habe, sei nicht richtig, konterte Zimmermann. Denn auch die Fachpreisrichter bräuchten eine gewisse Vorlaufzeit und bei der Regierung seien Termine auch nicht leicht zu bekommen. Dies ließ Lang nicht gelten. Denn ein Zeitverzug zum Architektenwettbewerb entscheidet seiner Meinung nach nicht über die Qualität der Preisrichterjury. „Doch“, war Zimmermanns kurze und knappe Antwort hierzu. Lang gab nicht auf. „Es gibt noch genügend Maßnahmen bei denen sich weitere Verzögerungen ergeben werden“, ließ er nicht locker. Denn in der Vorbereitung sei es extrem wichtig, das die Genauigkeit vor Schnelligkeit geht, so der Ex-Rathauschef. „Wir haben den Architektenwettbewerb bereits beschlossen“, daraufhin Jürgen Kränzlein (SPD), der dies für einen Streit um Kaisers Bart hielt. Das einige Problem das Kränzlein noch sieht ist, das es nicht zum Abschluss des Kaufvertrags kommen könnte. Er regte daher an den letzten Absatz in der Beschlussempfehlung zu streichen. Dazu kam es aber dann nicht. Helldörfer fragte, ob es denn nicht besser wäre die Meinung der Architektenkammer bezüglich des Preisgelds erst abzuwarten. „Darüber brauchen wir nicht befinden weil wir gar keine Wahlmöglichkeit haben“, so Josef Neuner (BMG). „Ich wette das die Zahlen wie sie der Peter vorgeschlagen hat stimmen“, so Bernhard Vogel (SPD) in Richtung Kämmerer Thiem. „Die Preisgelder über die wir reden sind Peanuts und Kinkerlitzchen“, meinte schließlich Rainer Polster (FWG). Denn wegen des Denkmalschutzes seien ohnehin noch Angleichungen erforderlich. „Diese Einlassung von dir ist eher beunruhigend als beruhigend“, so Lang zu seinem Sitznachbarn Polster. Wegen der Frage wer nun ständige Vertreterin der Bürgermeister als Preisrichter wird wurde die Sitzung dann auch noch kurz für eine Besprechung der drei Fraktionsvorsitzendem außerhalb im Flur des Feuerwehrhauses unterbrochen. Das Zünglein an der Wage für diese Entscheidung war schließlich Bernhard Vogel als SPD-Fraktionschef der für Tanja Rost als ständige Vertreterin plädierte weil sie mehr Zeit habe als Daniela Drummer die dann sonstige Vertreterin wurde. tw