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Neu in Egloffstein: Büchertauschbörse im Rathaus – Besuch von Staatssekretärin Anette Kramme
Neu in Egloffstein: Büchertauschbörse im Rathaus – Besuch von Staatssekretärin Anette Kramme in Egloffstein
Von Thomas Weichert
EGLOFFSTEIN
Anette Kramme liebt Krimis. Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete, die seit Dezember 2013 Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales ist, zeigte sich bei ihrem Besuch im Rathaus begeistert von der brandneu eingerichteten Büchertauschbörse die in zwei weißen Regalen vor dem Sitzungssaal untergebracht wurde und ihre Wahl fiel gleich auf einen Kriminalroman. Kramme kam auf Initiative ihres Parteifreunds Hans-Jürgen Distler, der sie bereits vor dem Rathaus mit einem Blumenstrauß empfing, zu einer Stippvisite nach Egloffstein. Denn Distler bereut in Forchheim bei dem Projekt beim Verein „for ju“ junge Flüchtlinge die eine Bildungsreise in den Reichstag nach Berlin unternehmen. Und dafür gibt es einen Fahrtkostenzuschuss aus dem Budget von Kramme.
Da Kramme aus terminlichen Gründen die jungen Flüchtlinge aus Forchheim in Berlin nicht selbst durch den Reichstag führen kann entschloss sie sich kurzerhand der Heimatgemeinde Distlers einen Besuch abzustatten und sic so auch über die Sorgen und Nöte in Egloffstein zu informieren. Wie Kramme betonte befinde sie sich auch noch nicht im Wahlkampf. Dieser beginne für sie erst nach der letzten Sitzungswoche des Bundestags vor den Sommerferien.
Übernachtungszahlen angestiegen
Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) legte den Schwerpunkt seiner Ausführungen auf den Tourismus in Egloffstein. Erfreulich für Förtsch ist, dass die Übernachtungszahlen im Markt Egloffstein im letzten Jahr um 17 Prozent zugenommen haben. Rund 40.000 Übernachtungen wurden in 2016 in den 340 Gästebetten des Marktes gezählt. „Das ist sehr viel“. Freute sich Förtsch der nichts von der These hält das die Übernachtungszahlen deshalb zugenommen haben weil die Arbeiter der ICE-Neubautrasse alle in Egloffstein übernachten. Laut Förtsch profitiert Egloffstein vor allem von der Messe in Nürnberg, Viele Messebesucher würden in Egloffstein übernachten weil es hier ganz einfach günstiger ist als im Hotel in Nürnberg. Außerdem trage die EU feindliche Politik des türkischen Staatspräsidenten Erdogan dazu bei das der gesamte nahe Osten touristisch untergegangen sei und deshalb eben auch mehr Gäste nach Egloffstein kämen.
Große Sorgen um Zukunft des Gasthofes Zur Post
Große Sorge bereitet dem Egloffsteiner Rathauschef jedoch die nicht gerade rosige Zukunft des Gasthofes Zur Post. In dem 40-Bettenhaus, laut Förtsch das touristische Aushängeschild im Trubachtal schlechthin, musste bereits eine Etage aus Barndschutzgründen geschlossen werden und das Hotel selbst wird bereits im Internet zum Verkauf angeboten. „Das renommierte Haus steht auf Messers schneide“, resümierte er. Den CSU regierten Freistaat Bayern lobte der Dorfbürgermeister, wie er sich selbst bezeichnete. Denn der Freistaat würde seine Kommunen finanziell relativ gut unterstützen und das starke Nord-Südgefälle sei heute nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor Jahren. Weiterhin verwies Förtsch auf stabile Einwohnerzahlen in Egloffstein. Entgegen einer Negativprognose von früher besage nun eine aktuelle Prognose bis zum jahr 2024 Einwohnerwachstum von vier Prozent voraus. Dies führt Förtsch auf die gute Infrastruktur und die günstigen Wohnbaupreise in Egloffstein zurück. Der Abgeordneten gab er aber auch mit auf den Weg dass die Kommunen und die Bürger unter eine Bürokratie- und Vorschriftenflut leiden. Dies führe zu Auswüchsen, zum Beispiel bei zu vielen Schutzgebietsverordnungen. Kramme hielt die Elektromobilität für den einzig gangbaren Weg für das flache Land nachdem sie erfahren hatte, das Förtsch als Zweitwagen ein E-Auto fährt.
Haas-Schnaps für das Arbeitsministerium
Weiterhin teilte Kramme mit das sie durchgesetzt habe, dass die Brennerei Haas aus Pretzfeld das Arbeitsministerium in Berlin beliefert. Den Schnaps aus Pretzfeld trinken aber nicht etwa die Mitarbeiter des Ministeriums, sondern er ist Präsent für Staatsgäste und bei Bewirtungen im Ministerium sehr beliebt. Da Kramme als Geschenk nach dem Eintrag ins Goldene Buch eine Schachtel Pralinen der Egloffsteiner Konditorei Wirth bekam, meinte Förtsch ob diese nicht auch ins Arbeitsministerium geliefert werden können. Anschließend wurde noch die Kindertagestätte besucht wo Kramme von Kindergartenleiterin Elke Razock-Falk und den Kindern mit einem Lied begrüßt wurde. Kramme zeigte sich außerordentlich begeistert vom Egloffsteiner Kindergarten und dem modernen und hellem Baustil des gut ausgebuchten Horts. tw
Bilder: Kramme beim Eintrag ins Goldene Buch des Marktes Egloffstein, neben ihr Bürgermeister Stefan Förtsch, dahinter v.l. 2. Bgm. Nikolaus Thäter, Hans-Jürgen Distler und Marktgemeinderat Manuel Vogel
Kramme im Kindergarten mit Kindern davor.
Kramme vor der neuen Büchertauschbörse im Rathaus mit Bürgermeister Förtsch. Fotos: Thomas Weichert