Erste Pläne für neues Rathaus in Kirchahorn vorgestellt – Bebauungsplanänderung beschlossen
Von Thomas Weichert
KIRCHAHORN
Im Sophienweg gegenüber des Feuerwehrhauses und am Ortsrand in Kirchahorn soll bekanntermaßen das neue Rathaus der Gemeinde Ahorntal auf der grünen Wiese gebaut werden. Darüber ist sich der Arbeitskreis für den Rathausneubau nun einig, nicht aber wie das neue Rathaus tatsächlich einmal aussehen soll. Zur jüngsten Gemeinderatssitzung kam nun der Bayreuther Architekt Norbert Kastl um eine erste Vorentwurfsplanung vorzustellen die jedoch nicht bei allen Räten Zustimmung fand.
Architekt Norbert Kastl stellte die Pläne für das neue Rathaus vor. Fotos: Thomas Weichert
Um überhaupt ein neues Rathaus an dieser Stelle bauen zu können, ist zunächst eine Erweiterung und Änderung des Bebauungsplans im Bebauungsgebiet Hohbaumweg II. erforderlich. Dafür gab der Rat am Ende einer doch recht kontroversen Diskussion und nach der Planvorstellung grünes Licht und verwies weitere Details für den Rathausneubau wieder zurück in den Arbeitskreis. Der bisherige Plan des Architekten sieht ein Rathausgebäude mit 29 Metern Länge und 13 Metern Breite vor das komplett unterkellert ist. Und zwar in Längsrichtung zum Sophienweg. Das Gebäude selbst liegt zirka einen Meter über Straßenniveau weshalb man auch ein paar Treppen erklimmen muss um ins Rathausinnere zu gelangen. Zudem gibt es auch noch einen behindertengerechten Eingang, hinten einen Personaleingang und natürlich einen Aufzug um ins Obergeschoss zum Büro des Bürgermeisters, Verwaltungsleiters und des Kämmerers gelangen zu können. Im Erdgeschoss soll der Sitzungsaal und ein Bürgerbüro Platz finden und im Keller befinden sich neben der Heizung mit zunächst geplantem herkömmlichen Heizsystem, die Sanitärräume mit behindertengerechtem WC sowie ein Erste-Hilfe-Raum. Um das Rathaus herum befinden sich 18 Parkplätze, hinten für das Personal, vorne für die Besucher und zur Abgrenzung der weiteren Bebauung sieht Kastls Plan ein Carport als Grenzbau vor. Unten hin zur Staatsstraße führt direkt der neue Radweg am Rathaus vorbei der in die Gesamtplanung mit integriert werden soll. Weiterhin ist die Frage ob das bereits bestehende Regenrückhaltebecken für das dortige Neubaugebiet noch ausreicht wenn das Rathaus gebaut ist. Voraussichtlich muss es jedoch vergrößert werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Aus Sicht des Planers vermittelt sein Vorschlag für das neue Rathaus einen „guten ländlichen Eindruck“. Als erster meldete sich Johannes Knauer (CWU) nach der Planvorstellung zu Wort. „Ich finde es nicht so gut wenn das Tourismusbüro in die Sparkasse kommt. Kann man dafür nicht einen Raum im Rathaus vorsehen“, fragte Knauer. Zweiter Bürgermeister Günther Kaiser (FWA) konnte sich mit dem Plan des Architekten so gar nicht anfreunden. „Die andere Variante hat mir besser gefallen“, so Kaiser, der nachfragte worin denn der Unterschied von der Bausumme von 200000 Euro Mehrkosten liegt. Denn würde man das Rathaus um 180 Grad drehen, kleiner machen und nicht unterkellern, würde das Ganze nur 1,6 anstatt 1,8 Millionen Euro kosten.
Keine Baukostendiskussion
Auf eine Baukostendiskussion lies sich der Architekt mit dem Hinweis, das die Fachplaner noch nicht eingeschaltet sind, jedoch nicht ein. Weniger Fläche bedeutet aber auch weniger Kosten. „Es geht doch darum ob wir es bauen und wie wir es bauen“., so Peter Thiem (FBA) der drauf hinwies, das ursprünglich kein Keller geplant war. Kaiser beharrte jedoch auf seiner Meinung und forderte für die nächste Planvorstellung „Faktkosten“. „Denn wenn überall noch ein Fragezeichen drin ist kann ich nichts entscheiden“, so Kaiser. „Über die Maße müssen wir später noch reden, dann machen wir weiter“, war die Antwort von Thomas Nägel (CWU). „Mir geht es heute nur um das Gebäude und die Parkplätze und ob wir ein Carport planen“, wies Bürgermeister Gerd Hofmann (FBA) weitere Diskussionen, zum Beispiel die kleine Fläche vor dem Feuerwehrhaus in die Planung mit einbezieht, zurück. „Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren“, gab ihm Thiem recht. Stephan Wickles (CWU) kam es zu groß dimensioniert vor. „Das ist ein riesenlanges Teil. Kann man es nicht so machen das es kürzer ausschaut“, fragte Wickles. Auch für Manfred Herzing (FBA) ist es zu groß geplant. Im Arbeitskreis habe man besprochen das man einen kleineren Grundriss haben will, weil es nun ganz unterkellert ist, so Herzing. Nun schlug Monika Grüner-Schürer (FBA) vor, das Ganze zu vertagen und sich zuerst zwei bis drei vergleichbare Rathäuser anzuschauen die kürzlich neu gebaut wurden. Das brachte Nägel nun fast auf die Palme. „Wir kennen die Pläne, wir kommen so keinen Schritt weiter und wenn wir so weitermachen haben wir 2020 noch kein neues Rathaus“, wies Nägel Grüner-Schürers Vorschlag andere Rathäuser zu besichtigen als „kontraproduktiv“ zurück. Thiem fand dies jedoch gar nicht kontraproduktiv, denn vorher war im Plan kein Keller drin, jetzt aber schon. „Ich möchte heute die Bebauungsplanänderung damit wir weiter machen können. Alles andere ist Sache des Arbeitskreises“, beendete Bürgermeister Hofmann schließlich diese Debatte.