50 Jahre Kinderhaus St. Josef gefeiert – Dringender Sanierungsbedarf oder gar Neubau

Von Thomas Weichert

UNTERLEINLEITER
Mit einen Festgottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul den Pfarrer Florian Stark hielt begann die 50-Jahrfeier des Kinderhauses St. Josef die dann am Nachmittag im katholischen Kindergarten mit verschiedenen Aktionen fortgesetzt wurde. Großen Anklang bei den Kindern fand der Auftritt eines Zauberers im Turnraum der im Herbst zu einer provisorischen dritten Kindergartengruppe umgestaltet wird. Das Kinderhaus St. Josef platzt aufgrund der Neuanmeldungen nicht nur aus allen Nähten, sondern muss aufgrund erheblicher baulicher Mängel dringend saniert oder gar abgerissen und neu gebaut werden. Wer dies allerdings bezahlen soll steht noch in den Sternen.


Ein Zauberer war der Höhepunkt des Rahmenprogramms der 50-Jahrfeier

Die Vorhaltung von ausreichenden Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen ist eine gemeindliche Pflichtaufgabe. Dies, und dass ein dringender Handlungsbedarf besteht, ist dem Gemeinderat von Unterleinleiter bekannt und bewusst. Zusammen mit dem Träger, der katholischen Kirche, suche man daher bereits nach einer Lösung, betonte Bürgermeister Gerhard Riediger während seiner Festansprache. Von Seiten der Gemeinde wolle man erreichen, dass die Kirche weiterhin der Träger des Kinderhauses St. Josef bleibt. Riediger ist sich aber auch bewusst, dass sich die Gemeinde Unterleinleiter an der Sanierung oder gar einem Neubau erheblich beteiligen muss. „Sicher, das Ganze wird die Schulden der Gemeinde erhöhen, aber es ist eine lohnende Investition in unser aller Zukunft, in eine lebendige Gemeinde“, so Riediger. In den zwei bestehenden Kindergartengruppen und der Kinderkrippe sind es aktuell 47 Kinder. Ab nächstem Kindergartenjahr werden es dann aber laut der bereits bestehenden Anmeldungen mindestens 52 sein. Deshalb braucht man dringend eine dritte Kindergartengruppe, wie die Kindergartenleiterin Carolin Hofmann erklärt. Sie blickte in ihrer Rede auf das Jahr 1967 zurück.

Vor 50 Jahren war alles noch ganz anders

Ein sehr turbulentes Jahr in dem in Deutschland das Farbfernsehen seinen Einzug hielt, der Chirurg Christian Bernard erstmals ein Herz transplantierte, Elvis Presley seine Priscilla heiratete, Markus Söder und Boris Becker geboren wurden und in Unterleinleiter der neu gebaute Kindergarten eröffnet wurde. Damals schon exakt mit 52 Kindern in nur einer Kindergartengruppe aus Unterleinleiter, Dürrbrunn, Heiligenstadt, der Neumühle und Streitberg. Damals gab es die Regelung noch nicht das eine Kindergartengruppe möglichst nicht mehr als 25 Kinder zählen soll. 1997 wurde dann der Modernisierungs- und Erweiterungsbau eingeweiht und seit 2006 ist der Hort zweigruppig. Früher haben sich ein bis zwei „Tanten“ um 40 bis 50 Kinder gekümmert und heute hat das Kinderhaus St. Josef 15 Mitarbeiterinnen, die meisten davon jedoch in Teilzeit. Damals gab es nur einen einzigen Raum für alle Kinder ohne Nischen und Rückzugsmöglichkeiten in dem mit Legos, Bauklötzen, Autos und Puppen gespielt wurde. War ein Kind unartig musste es in der Ecke stehen und zuhause gab es obendrein noch ein Donnerwetter. Auch Kinderkrippen für Unter-Dreijährige gab es damals nicht. Diese Zeiten sind längst vorbei und es hat sich vieles verändert.

Zu viel Bürokratie - zu wenig Erziehung

Nicht nur zum Positiven. Denn laut Hofmann haben die Verwaltungsaufgaben für sie und die Erzieherinnen deutlich zugenommen, was sie für sehr fragwürdig hält. Überhaupt habe sich der Beruf des Erziehers um 180 Grad gedreht, so die Leiterin. Dennoch liebt sie ihren Beruf da es besonders schön sei mit einem netten und engagierten Team im Kinderhaus St. Josef zusammen arbeiten zu können. Sie dankte dem Bürgermeister und seinem Gemeinderat, ihrem Chef Pfarrer Florian Stark der am Nachmittag schon wieder eine Trauung halten musste, Kindergartenbeauftragtem Holger Strehl und vor allem den Familien die ihre Kinder in den Hort geben und ihr diese und ihren Kolleginnen zur Betreuung anvertrauen.


Im idyllischen Garten des Kinderhauses St. Josef lässt sich gut feiern

Der Bericht im Fränkischen Tag: http://www.infranken.de/91364-Unterleinl...t154303,2691318