50 Jahre FC Wichsenstein – Großes Jubiläumsfest am kommenden Wochenende
Von Thomas Weichert
WICHSENSTEIN
Am kommenden Wochenende ist es so weit. Vom Donnerstag, 31. August bis Montag, 4. September, feiert der Fußballclub (FC) Wichsenstein im Rahmen seiner Sportlerkerwa sein 50-jähriges Gründungsjubiläum mit einem umfangreichem Festprogramm und zahlreichen Fußballspielen. Das Fest beginnt am Donnerstag um 18 Uhr mit einem politischen Abend der CSU und Hauptredner ist Manfred Weber, Mitglied des Europäischen Parlaments und stellvertretender Vorsitzender der CSU. Am Freitag ist Beatabend mit der Band „Audiocrime“, am Samstag Unterhaltungsabend mit der Musikgruppe „Belchhulza“ und am Sonntag um 20 Uhr werden die Gäste mit dem Nürnberger Kabarettisten Bernd Händel eine witzig-spritzige und aktuelle Bühnenshow als besonderen Festhöhepunkt erleben. Dem Kabarettabend fiebert bereits Lokalkabarettist Jürgen Roppelt aus Wichsenstein entgegen, der vor Bernd Händel als „Pater Nosta“ humorvoll die 50-jährige Vereinsgeschichte auf die Schippe nimmt. Festabschluss ist dann am Montag ab 18.30 Uhr mit dem Ehrungsabend verdienter und langjähriger Mitglieder.
Die Gründungsmannschaft des FC Wichsenstein
Unter der Federführung von Edmund Hölzel und einigen älteren Sportkameraden wurde die Vorarbeit zur Gründung eines eigenen Sportvereins in Wichsenstein geleistet. Am 11. November 1967 fand dann die Gründungsversammlung im Gasthaus Hutzler statt. Der Gründe für einen Sportverein in Wichsenstein liegen jedoch weiter zurück. Ende der 1950er Jahre kam der Lehrer Joseph Krappmann, ein Ebermannstädter, an die Volksschule in Wichsenstein. Sein besonderes Hobby war das Fußballspiel.Seine Begeisterungsfähigkeit erweckte in den Buben ebenfalls die Fußballleidenschaft. So wuchsen gerade in dieser Zeit viele Talente heran, die noch das Spielen sprichwörtlich "auf der Straße" erlernt haben. Unter der Mitwirkung des damaligen Wichsensteiner Bürgermeisters Beck wurde die erste offizielle Vereinsleitung gewählt. Initiator Edmund Hölzel wurde zum Vorsitzenden berufen, zu seinem Stellvertreter Anton Ebenhack. Das Amt des Kassiers wurde Oskar Bischoff übertragen. Zum Schriftführer wurde Georg Heumann ernannt. Die Mannschaftsleitung übernahm der erfahrene Sportkamerad Erhard Probst. Schwieriger war die Namensgebung. Nach langer Erörterung taufte man den neu gegründeten Verein „Deutsche Jugend-Kraft Wichsenstein“. Durch diese erste Namensgebung hoffte man durch die Kirche unterstützt zu werden. Denn man brauchte ein Spielfeld das im Besitz der Kirchengemeinde St. Erhard war. Schnell wurden es mehr Mitglieder und noch im Gründungsjahr meldete die Vorstandschaft den Verein beim Bayerischen Fußballverband (BFV) an. Zu diesem Zeitpunkt bestand der heutige FC Wichsenstein aus 67 Mitgliedern. Die Suche nach einem Sportplatz erwies sich jedoch als schwierig und die Verhandlungen mit der Kirche zogen sich hin. Die ins Auge gefasste Pfarrwiese "Kalkofen" musste vorerst aufgegeben werden. Eine sofort bespielbare Fläche war auch im gesamten Gemeindebereich nicht aufzutreiben. In Wichsenstein ist man noch heute der damaligen Nachbargemeinde Kleingesee dankbar, dass diese in der Notlage ihren Sportplatz gegen einen Pacht von 200 Mark zur Verfügung stellte. Das erste Spiel wurde gegen Strullendorf Ende Januar 1968 ausgetragen. Noch im Jahre 1968 offerierte der Gastwirt Vogler von der Wolfschlucht sein Grundstück "Steinfeld" in der Gemarkung Zaunsbach als Sportplatz. Der Acker wurde auf die Dauer von 12 Jahren gepachtet und noch im gleichen Jahr angesät. Am 10. und 11. Mai 1969 wurde der Sportplatz durch Pfarrer Bauer eingeweiht und das erste Pokalturnier in Wichsenstein ausgetragen. Das Gasthaus Vogler sollte bis 1983 auch das Vereinslokal werden. Wunsch vieler Mitglieder war jedoch immer die Schaffung eines eigenständigen Sportgeländes in zentraler Lage. In der Jahreshauptversammlung 1976 entschieden sich die Mitglieder unter ihrem Vorsitzenden Erhard Probst verbindlich zum Erwerb eines geeigneten Geländes für den Bau eines Sportgeländes. Die bereits seit 1974 laufende Verhandlungen mit der Pfründestiftung und mit weiteren Grundbesitzern sowie mit der Gemeinde führten jedoch nicht zum Erfolg. Und so beschloss man auf der Versammlung am im Januar 1978 den Ausbau des bisher genutzten Grundstücks "Steinfeld", sowie die zusätzliche Pachtung eines Ausweichplatzes in der "Heide". Auf letzterem werden noch heute Punktspiele ausgetragen. Nach einem vorliegenden Kostenangebot hätte die Vergrößerung und Herrichtung des alten Platzes 160.000 Mark verschlungen. Nach der Eingemeindung zu Gößweinstein im Jahre 1978 setzte sich jedoch der damalige Gößweinsteiner Bürgermeister Hans Backer außerordentlich für die Belange des FC Wichsenstein ein. Backer knüpfte die Verbindung zu einer US-Pionier-Einheit, die die Erdbewegungen kostengünstig ausführen sollte. Nachdem man im Verein mit dem Ausbau des doch relativ ungünstig gelegenen Platzes "Steinfeld" nicht so recht einverstanden war, unterbreitete Hans Greller dem Verein das Angebot sein zentral gelegenes und über ein Hektar großes Grundstück mit der Bezeichnung "Graßigter Weg" als Sportgelände zur Verfügung zu stellen. Grellners Fläche konnte vorerst für 40 Jahre mit einer anschließender Kaufoption gepachtet werden. Am 8. Mai 1980 rückte dann eine amerikanischen Einheit der Johnson – Barracks aus Fürth mit schweren Gerät an. Den Einsatz führte der in Wichsenstein unvergessene Frank Perry. Leider gingen die Erdbewegungsarbeiten nicht planmäßig voran. Schuld war der stark verregnete Sommer. Umfangreiche Sprengungen kamen dazwischen. Die US-Einheit war gezwungen, die Arbeiten vorübergehend einzustellen. Im Herbst 1980 setzte sie nochmals an und konnte dann in der Zeit vom 16. Juni bis 2. Juli 1981 endgültig die Erdbewegungen abschließen. Rund 40.000 Kubikmeter Erdreich wurden von dem Amerikanern abgetragen und eingeebnet. Kaum war diese Maßnahme abgeschlossen und ein imposantes Sportgelände geschaffen, drängte man im Verein auf die Errichtung einer Unterkunft. Die Genehmigung zum Baubeginn des mit 230.000 DM bezifferten Sportheims wurde durch den BLSV1983 erteilt. In beispielhafter Eigenleistung wurde nunmehr das Heim unter der Bauleitung von Georg Hutzler erstellt. Das Richtfest konnte bereits Anfang September 1983 gefeiert werden. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Hans Backer konnte die neue Wichsensteiner Sportanlage schließlich am 23. Juni 1984 von Pfarrer Bartolomäus Götz eingeweiht werden. 1994 wurde das Sportheim fast um das Doppelte vergrößert und dem damaligen Vorsitzenden Gerhard Schwalb ist es zu verdanken das nun auch ein zweiter Sportplatz mit Flutlichtanlage gebaut werden konnte. Heute hat der FC Wichsenstein unter dem Vorsitz von Sebastian Hutzler 296 Vereinsmitglieder, eine erste Mannschaft, eine Damenmannschaft, vier Jugendmannschaften, zwei Mädchenmannschaften, eine Volleyballmannschaft und eine zweite Mannschaft in Spielgemeinschaft mit Muggendorf und Gößweinstein. tw