Schwester Teresa Zukic sorgt für volles Bürgerhaus in Pottenstein
Von Thomas Weichert
POTTENSTEIN
Egal wo Schwester Teresa Zukic in Europa einen Vortrag hält, der Saal ist immer voll. So nun auch im Pottensteiner Bürgerhaus in das die inzwischen europaweit bekannte katholische Ordensfrau auf Einladung des Elisabeth-Vereins Pottenstein gekommen war um aus ihrem Leben zu erzählen. In Pottenstein hatte Schwester Teresa natürlich ein Heimspiel, wirkte sie doch 17 Jahre lang im benachbarten Pegnitz wo sie 1994 ihre eigene Gemeinschaft, die Kleine Kommunität der Geschwister Jesu gründete. Auch viele Pegnitzer waren daher nach Pottenstein gekommen um ihre beliebte Schwester wiederzusehen.
So natürlich auch Pfarrer Franz Reus mit dem Schwester Teresa 100.000 Euro in der Quizshow von Jörg Pilawa gewonnen hatte. Das war sehr aufregend. Ihr bisher aufregendstes Erlebnis war aber ein Frühstück mit Beate Uhse. Schon in Pegnitz ist Schwester Teresa als Skatboard fahrende Nonne bundesweit bekannt geworden und wer erinnert sich dort nicht noch an ihre insgesamt neun Musicals mit Kindern und Jugendlichen in der Herz-Jesu Kirche. Das bekannteste wohl auch heute noch „Ekklesia“. „Von der spirituellen Kraft Menschen zu (er)tragen“, so hieß der Titel ihres Vortrags in Pottenstein, den man durchaus, jedenfalls zeitweise, auch mit einem Kabarett-Nachmittag verwechseln hätte können. Seitdem Jesus in ihr Leben trat ist ihr Leben ein Hobby, sagt die gebürtige Kroatin die einst Kunstturnerin, Basketballerin, Leichtathletin, hessische Pokalmeisterin und Badische Meisterin im Mehrkampf war. Zu dieser Zeit, 1983, Teresa war 19 Jahre alt und ein schlankes Mädchen, las die damalige Atheisten ein Buch einer Freundin. Es war die Bibel. Das Matthäus-Evangelium, daraus die Bergpredigt. Die faszinierte die junge Frau so sehr das sie sich taufen lies, in die katholische Kirche eintrat und beschloss, Nonne zu werden. Heute, über 30 Jahre später, Teresa ist 53 Jahre alt, ist sie durch viele Fernsehauftritte, unter anderem auch bei Beckmann, wohl die bekannteste katholische Ordensfrau in ganz Deutschland. Zusammen mit ihre Mitschwesterin Claudia Fischer sang Schwester Teresa in Pottenstein zwei Lieder. Inzwischen sind es an die 180 Vorträge pro Jahr in allen deutschsprachigen Ländern für die sie mit ihrem Auto auf dem steht „Schwester Teresa im Auftrag von Gott unterwegs“ an die 70000 Kilometer zurücklegt. Meist mit Pfarrer i.R. Reuß. Nach dem Gewinn bei Pilawa stand auf ihrem ersten Auto das sie sich damit kaufte noch „Sponseret bei Gott.“ Zwei Jahre musste musste man beim Elisabeth-Verein warten bis ein Termin frei war. Schwester Teresa begeistert nicht nur Menschen mit ihrer fröhlichen Art, sie versteht es auch ihnen Mut zu machen und vor allem Gottes Botschaft zu vermitteln. „Jeder Mensch ist einzigartig, jeder aber auch irgendwie seltsam“, sagt Teresa deren Fazit lautet: „Lieber in Gemeinschaft Schokoladenkuchen essen als alleine Rosenkohl“. Für sich selber hat sie beschlossen das sie niemand mehr kränken kann. Einer der vielen Ratschläge die sie den Besuchern in Pottenstein mit auf den Weg gibt. Denn es gab auch Neider in ihrem Leben. Als sie bei Pilawa gewann, wurde jeder Schnaps den sie im Wirtshaus trank dem Bischof geschrieben. „Der weiß nun was ich vertrage“, schmunzelt sie und noch bevor sie einen ihrer Witze erzählt muss sie auf der Bühne selbst so laut darüber lachen, dass der ganze Saal schließlich mitlacht. „Lachen ist überhaupt die beste Medizin.“, stellt sie nach dem ABC der Gefühle fest. „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Ihre Lieblingsbibelstelle. Auch Schwester Teresa ist nicht perfekt. Das gibt sie unumwunden zu. Schwieriger als eigene Fehler einzugestehen sei jedoch der Umgang mit den Fehlern der anderen. „Nur wenn Sie vergeben, bleiben Sie seelisch gesund und verletzen andere nicht", gibt Teresa den Besuchern am Ende mit auf den Weg. Schwester Teresa lebt heute in Weisendorf bei Erlangen wo sie als Gemeindeschwester im Seelsorgebereich Seebachgrund tätig ist.
Info: Am 5. März 2017 wird der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün auf Einladung des Elisabeth-Vereins im Pottensteiner Bürgerhaus zu Gast sein.