In teilweise etwas erschöpfte, aber doch glückliche Augen konnte Pfarrer Matthias Steffel blicken der aus Leups bei Pegnitz stammt. Und es waren sehr viele Augen. „Rund 500 Wallfahrer waren aus der Seelsorgeeinheit „Unterer Aischgrund“ nach Gößweinstein gekommen um das 200-jährige Wallfahrtsjubiläum in den Dreifaltigkeitsgnadenort zu feiern.
Bild links: Wallfahrtsführer Bernhard Steger entzündete die Jubiläumskerze in der Basilika Gößweinstein. Bild rechts: Die große Ministrantenschar zieht in die Basilika ein
„Das zeigt, dass wir sogar die Basilika füllen können, wenn wir nur zusammenhalten,“ rief Pfarrer Steffel der Wallfahrerschar zur Begrüßung in der Basilika zu. Der Gößweinsteiner Wallfahrtsseelsorger Franziskanerpater Aurelian geleitete die Wallfahrt zu den Klängen des Musikvereins Pautzfeld, der die Wallfahrt seit 35 Jahren musikalisch begleitet, in die Basilika. Er zollte den Wallfahrern, die teilweise seit zehn Stunden zu Fuß unterwegs waren, Respekt und Anerkennung für ihr Glaubenszeugnis und wünschte ihnen die Erhörung ihrer Gebete. Am 3. Juli 1818 erbat sich die Pfarrei Pautzfeld bei der Regierung des Obermain-Kreises die Erlaubnis zur Wallfahrt nach Gößweinstein. Seit 2005 wurde daraus die Wallfahrt der gesamten Seelsorgeeinheit Unterer Aischgrund, bestehend aus den Pfarreien St. Sebastian Hallerndorf, Mariae Himmelfahrt Pautzfeld mit Kreuzerhöhung Schlammersdorf, St. Peter und Paul Schnaid und St. Bartholomäus Willersdorf. Als Zeichen dieser Einheit wurden die Fürbitten im Gottesdienst von Vertretern aus diesen Pfarreien vorgetragen. Für Hallerndorf von Alfons Nützel, für Schlammersdorf von Emma Sawinsky, für Pautzfeld von Martin Harsch, für Schnaid von Monika Geyer, für Willersdorf von Peter Kotzer und nicht zuletzt für die Großgemeinde Hallerndorf von Bürgermeister Torsten Gunselmann. Zudem erfolgte die Jubiläumswallfahrt in diesem Jahr mit einem Großaufgebot von 29 am Altardienst beteiligten, aber insgesamt 100 teilnehmenden Ministranten aus allen Pfarreien. Dazu noch die Fahnenabordnungen der Vereine. Auch dies war ein deutlich sichtbares Zeichen der Einheit der Seelsorgeeinheit Unterer Aischgrund. Als Opfer wurde in der Basilika eine gestaltete Jubiläumskerze dargebracht, die Bernhard Steger, der 37 Jahre als Wallfahrtsführer Verantwortung trug, zu Beginn des Gottesdienstes entzündete.
Auch Erzbischof gratuliert
Um dieses freudige Jubiläum zu dokumentieren wurde eigens eine Festschrift aufgelegt. Sie beinhaltet die wesentlichen Informationen zur Geschichte der Pfarrei Pautzfeld, zur Wallfahrt und zum Gnadenbild der Allerheiligsten Dreifaltigkeit samt Basilika in Gößweinstein. Und natürlich Grußworte, unter anderem von Erzbischofs Ludwig Schick. „Beim Wallfahren erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders intensiv den Wert und die Wohltaten des christlichen Glaubens,“ so die Botschaft des Bamberger Oberhirten. „Nehmen Sie Ihre Kinder und Jugendlichen mit, damit die Wallfahrt von Pautzfeld nach Gößweinstein und mit ihr das christliche Leben mit allen seinen Segnungen erhalten bleibt.“ Sogar ein eigenes Pautzfelder Wallfahrtslied zur Gößweinstein-Wallfahrt wurde kreiert und im Gottesdienst uraufgeführt. Der Text stammt von Pfarrer Steffel, die Melodie von Heike Nagengast-Beck. Im Refrain heißt es darin: „Heiligste Dreifaltigkeit, steh uns bei zu aller Zeit“. Text und Melodie sind auch in der Festschrift enthalten und wurden auf kleinen Bildchen für das Gebetbuch verteilt. Bürgermeister Gunselmann sinnierte in seinen abschließenden Dankesworten an die Wallfahrer darüber, wie viel Leid, Kummer, Not und Sorgen nach Gößweinstein zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit getragen wurden. Und so bat er darum, dass auch jetzt und in Zukunft die Gebete erhört werden. Sein besonderer Dank galt Wallfahrtsführer Martin Harsch und Pfarrer Matthias Steffel, denen er gemeinsam mit stellvertretendem Bürgermeister Sebastian Schwarzmann ein Geschenkkörbchen überreichte. Mit dem gemeinsam gebeteten Kreuzweg zum Hohen Kreuz und der abschließenden Segensandacht an der Mariengrotte, fand eine großartige Jubiläumswallfahrt schließlich ihr Ende.