400 Jahre Leutenbacher Wallfahrt – Erzbischof Schick dankte den Leutenbachern
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Seit genau 400 Jahren pilgern die Leutenbacher in den Dreifaltigkeitsgnadenort Gößweinstein. Zusammen mit Erzbischof Ludwig Schick konnten die Leutenbacher mit einem Jubiläumsgottesdienst in der Basilika zur Heiligen Dreifaltigkeit nun ihr 400-jähriges Jubiläum der Fußwallfahrt von Leutenbach nach Gößweinstein feiern. Flankiert von der 1812 gegründeten Leutenbacher Landwehr in ihren historischen Uniformen zog der Erzbischof mit den Leutenbacher Pilgern in die Basilika ein.
Während seiner Festpredigt danke Schick den Leutenbacher Pilgern für ihre jahrhundertelange Treue im Glauben und das Bekenntnis ihrem Bekenntnis des Glaubens. „Sie dürfen sicher sein, dass aus dieser langen Tradition viel Segen für Leutenbach, seine Familien, die Vereine, die Kinder und Jugendlichen, Jung und Alt sowie die ganze Ortsgemeinschaft ausgegangen ist“, sagte Schick in seiner Predigt. „Wir danken für den Segen, der seit 400 Jahren in Gößweinstein von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit empfangen und nach Leutenbach gebracht wurde.“ Schick rief dazu auf, die Tradition der Wallfahrt an die nächste Generation weiterzugeben. „Denn jede Wallfahrt macht dem Glauben Beine und erneuert unser Vertrauen auf Gott, unsere Hoffnung und unsere Liebe“, so der Erzbischof. Jede Wallfahrt sei für ein zufriedenes und glückliches Leben unabdingbare Voraussetzung. Dabei sollten die biblischen Worte inspirieren: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Schick zitierte auch den deutschen Kulturphilosophen Gottfried von Herder, der im 18. Jahrhundert sagte: „Treue und Glauben sind der Eckstein der menschlichen Gesellschaft.“
Vier Stunden zu Fuß nach Gößweinstein
Die Pilger aus Leutenbach im Dekanat Ebermanstadt gingen um 7 Uhr los und erreichten am Mittag die Basilika in Gößweinstein. Am Nachmittag fand eine Kreuzwegandacht statt, am Abend der Festgottesdienst mit dem Erzbischof der musikalisch vom gemischten Chor aus Leutenbach umrahmt wurde. Konzelibriert wurde der Festgottesdienst von Gößweinsteins Pfarrer Pater Flavian Michali, Leutenbachs Pfarrer Alfred Beißer und Pfarrer i. R. Joseph Graser der in der Pfarrei Leutenbach seinen Lebensabend verbringt und noch heute bei heiligen Messen aushilft.
Wallfahrtsführer Franz Roth hört auf
Auch Leutenbachs Wallfahrtsführer Franz Roth begrüßte seine treuen Leutenbacher Pilger und den Erzbischof. Wie Roth erinnerte ist die Leutenbacher Wallfahrt 1616 erstmalig in den Gößweinsteiner Kirchenbüchern erwähnt worden. „Die Wallfahrt ist ein Akt der Frömmigkeit mit dem Zweck zu Bitten, Buße zu tun, Sühne zu empfangen und Dank zu sagen für so viele Gebetserhörungen“, sagte Roth der selbst sein 25-jähriges Wallfahrerjubiläum nach Gößweinstein feiern konnte und nun als Wallfahrtsführer in den Ruhestand ging. Einen Nachfolger hat er noch nicht. Wallfahrten sei auch ein körperliches und geistiges Tun, das man vor Gott und allen Mitmenschen bekundet, so Roth weiter. Dies verdeutliche auch ein altes Wallfahrtslied in dem es heißt: „All Hitz und Schweiß, all Müdigkeit und andere Wegbeschwerden, der Heiligsten Dreifaltigkeit ein Opfer sollen werden“. „Die Dreifaltigkeit anzurufen ist wie Hände zu spüren, die von Liebe überlaufen oder ist wie der neue Frühling, der Erstarrtes wieder zum blühen bringt“, so Roth. Zahlreiche Pilger aus Leutenbach konnten am Schluss des Festgottesdienstes von Erzbischof Schick mit Ehrenurkunden für langjährige Teilnahme an der Wallfahrt ausgezeichnet werden. Darunter Katharina Roth und Otmar Alt die seit 50 Jahren nach Gößweinstein wallen und Burkhard Maltenberger und Helmut Keilholz die seit 40 Jahren dabei sind. tw