Aus dem Bauausschuss Gößweinstein – Zieht Rathaus nicht in den Gasthof Rose um ?
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Während einer Diskussion in der Bauausschusssitzung um künftige Leerstände im Zentrum von Gößweinstein sickerte durch dass das Rathaus nun offenbar doch nicht wie geplant in den Gasthof Rose am Marktplatz umzieht. „Im nichtöffentlichen Teil ist informiert worden das es mit der Rose nichts wird“, so eine Aussage von Ex-Bürgermeister Georg Lang (CSU) als es um die Ansiedlung einer Apotheke mit Drogerieabteilung im Gewerbegebiet Sandbühlein ging.
Langs Aussage zum Gasthof Rose wurde lediglich von Jürgen Kränzlein (SPD) damit kommentiert, dass dies nicht ganz richtig sei. Am Ende der Sitzung legte Lang unter „Anfragen“ zu diesen Thema noch einmal nach. „Wenn man als Bürgermeister die Transparenz wie eine Monstranz vor sich herträgt hätte man heute zumindest den Sachstand zur Rose im öffentlichen Teil bekannt geben können“, so Lang der beantragte das in der nächsten Marktgemeinderatssitzung darüber informiert werden soll. Dies nahm dritter Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) kommentarlos zur Kenntnis. Eckert vertrat Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) wegen Urlaubs. Ursache für die Diskussion um Leerstände am Marktplatz war eine Änderung des Bauantrags beim neuen Aldi-Markt mit weiteren Gebäuden in denen eine Bäckereifiliale mit Café und ein Getränkemarkt angesiedelt werden soll.
Apotheke wird gebraucht
Diesen Bauantrag hatte der Bauherr nun wieder zurückgenommen und einen erweiterten Bauantrag eingereicht der neben der Bäckerei und dem Getränkemarkt nun auch noch eine Apotheke mit vorsieht. Ursprünglich waren laut Eckert neben dem neuen Aldi-Markt zwei weitere Gebäude mit je 800 Quadratmetern Verkaufsfläche geplant, jetzt nur noch ein Gebäude mit weniger als 800 Quadratmetern in dem eben auch noch eine Apotheke mit Drogerieabteilung Platz finden soll. „Eine Apotheke brauchen wir, es ist aber schade das immer mehr Geschäfte aus dem Ort raus gezogen werden“, kommentierte dies Konrad Schrüfer (FWG).
Schließt auch das Café am Markt ?
Wenn auch noch das Café am Markt schließt habe man zwar ein Rathaus am Marktplatz, außen herum aber nur noch Leerstände wenn auch noch die Bäckereifiliale und die Apotheke vom Markt weg sind, so Kränzlein. Dieses Problem habe man auch in anderen Gemeinden, so Georg Rodler (CSU) der betonte das sich eine Apotheke eben dort ansiedelt wo die Kundenfrequenz ist. Stimme der Rat dem nicht zu, gingen die Investoren eben wo anders hin, so Rodler. „Eine Apotheke mit Drogerieabteilung braucht eben eine größere Verkaufsfläche“, kommentierte Daniela Drummer (FWG). Nach Meinung von Lang könne man den Innenort nur über den Tourismus aktivieren.
Neuer Gehsteig
Mit der Änderung des Bauantrags am Sandbühlein war außerdem auch noch die Anlegung eines Gehsteigs entlang der Balthasar Neumann Straße verbunden die den neuen Aldi-Markt mit dem bestehenden Edeka-Markt fußläufig verbinden soll. Wie Bauamtsleiter Manfred Neuner dazu informierte, sei vorgesehen dass sich die Gemeinde an den Kosten dieses Gehsteigbaus beteiligt. „Ich sehe nicht ein, das wir für einen Unternehmer einen Gehsteig bauen“, so Konrad Schrüfer dazu. Dieser Meinung schloss sich auch Kränzlein an. Lang sah dies jedoch anders. Denn auf der gegenüberliegenden Seite habe die Gemeinde kostenlos für die Anlieger einen Gehsteig errichtet und damit einen Präzedenzfall geschaffen. Mit welchem Recht sollen nun die Anlieger auf der anderen Seite den Gehsteig bezahlen, fragte Lang. Denn dann hätte man den Gehweg auf der anderen Seite auch schon auf die Anlieger umlegen müssen. Laut Neuner handle es sich jedoch nur um eine Kostenbeteiligung für den Markt am Gehsteigbau und nicht um die Übernahme der Gesamtkosten. Wie hoch diese Kostenbeteiligung allerdings ist, wurde auf Nachfrage aus dem Rat nicht bekannt gegeben.
Einstimmig dafür
Am Ende der Debatte stimmten die Räte einstimmig dem geänderten Bauantrag zu und erteilten die erforderlichen Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans des Bebauungsplans zum Sondergebiet „Nahversorgung Sandbühlein 1“ für eine dritte Betriebseinheit mit Apotheke. Die Bepflanzung muss noch mit dem Markt abgestimmt werden und die Beleuchtung auf dem gesamten Areal sei so zu gestalten das sie für die umgebende Wohnbebauung keine negativen Auswirkungen auslöst. Die Beleuchtung darf eine halbe Stunde vor Geschäftsöffnung eingeschaltet und muss eine halbe Stunde danach ausgeschaltet sein. Auch hierzu gab es noch eine Diskussion, weil Kränzlein eine halbe Stunde nach Geschäftsschluss für recht kurz befand falls Kunden noch länger im Laden sind. Es blieb dann jedoch bei der halben Stunde da die Betreiber selbst dies für ausreichend halten. Weitere Auflagen sind noch die Vorlage eines schalltechnischen Gutachtens für das gesamte Areal und zu treffende Vorkehrungen dass durch das Pultdach des Aldi-Marktes die Anlieger nicht durch Sonneneinstrahlung geblendet werden.
Wird es nun doch nichts mit dem Umzug des Rathauses in den Gasthof Rose am Marktplatz ? Foto: Thomas Weichert