Erzbischof feiert mit Hochstahlern 100jähriges Weihejubiläum ihrer Kirche
Von Thomas Weichert
HOCHSTAHL
Am 17. November 1919 weihte der damalige Bamberger Erzbischof Johann Jakob von Hauck die neu erbaute Hochstahler Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ein. Ganz knapp 100 Jahre später hielt nun am gestrigen Sonntag sein fünfter Nachfolger Erzbischof Ludwig Schick den Festgottesdienst zum 100jährigen Weihejubiläum des Gotteshauses auf das die Hochstahler Katholiken noch heute sehr stolz sind. Wie Schick während seiner Predigt betonte sei das Gotteshaus ein sichtbares Zeichen in der Ortsmitte für den Glauben und für Gott.
„Die Vorfahren wollten das Hochstahl eine Mitte hat die eigentlich Gott ist“, sagte Schick und betonte, dass Mitte auch immer bedeutet, dass Jesus Christus mitten unter uns ist. Schick dankte den Erbauern der Kirche und all jenen, die sie bis heute erhalten haben. Eine Kirche sei auch immer geistlicher Mittelpunkt der in Liebe und Güte einen Ort zusammenhalte. Denn Jesus wolle das die Menschen eine Gemeinschaft bilden und teilen. „Ohne Kirche wären wir wirklich arm dran“, betonte der Bamberger Oberhirte, der wieder gerne nach Hochstahl gekommen war um mit den Hochstahlern dieses Jubiläum mitzufeiern. Schicks erster Besuch in Hochstahl war vor 18 Jahren und galt damals vor allem Pfarrer Hans Stiefler an den man auch an diesem Tag dachte. In Erinnerung wird Schick sein erster Besuch in Hochstahl aber vor allem deshalb bleiben, weil er damals auf dem Heimweg ein Reh totgefahren hatte. Bürgermeister Ludwig Bäuerlein (CSU) begrüßte seinen „Namensvetter Ludwig“ in Hochstahl und fragte sich, warum heute die Kirchen und Wirtshäuser leer sind. Den Grund dafür sah Bäuerlein im Internet. „Das Internet früher war die Plattform der Kirche in der früher sogar der Viehhandel getrieben wurde“, so Bäuerlein. Daher müsse man heute etwas umdenken und die Kirche nach außen hin gestalten. Bäuerlein denkt an Freiluftgottesdienste auf Bierwanderwegen oder der Einbeziehung der Kirchen bei Wandertouren. Das Kirchen und Wirtshäuser und sogar Rathäuser gerade in heutiger Zeit leer seien, sind Themen die alle berühren müssen, so Bäuerlein der zwei Gründe für den damaligen Neubau der Hochstahler Kirche sah. Zum einen wurde sie von jenen aus Dankbarkeit erbaut die aus dem 1. Weltkrieg zurückkehrten, zum anderen aus Trauer für diejenigen, die aus dem Krieg nicht mehr heimkehrten. Bäuerlein wurde hier getauft und hier gefirmt. Erzbischof Schick bestätigte Bäuerlein und den Gläubigen das „die Kirche im Augenblick etwas am abnehmen ist.“ „Da müssen wir gegensteuern“, so Schick. Denn Kirche sei nichts ohne die haupt- und vielen Ehrenamtlichen. Schick dankte vor allem allen die an der Kirche Mitwirken, vom Organisten, dem Kirchenchor, dem Mesner dem Lektor über den Kirchenrat bis hin zu den in Hochstahl zum Glück noch vielen Ministrantinnen und Ministranten. „Denn“, so Schick, „in der Kirche gibt es immer neue Impulse für das Alltagsleben. Und jeder Gottesdienst sei auch eine Zeit der Vergebung gegenüber Anderen. „Wer ständig nach Höherem strebt, der wird einsam sein“, betonte Schick. Hollfeld Pfarrer Bernhard Simon dankte betonte, dass es den Erzbischof auszeichne das er in den kleinen Gemeinden auf dem Land mit den Gläubigen solche Jubiläen mitfeiere. Neben Simon, der nun den Seelsorgebereich Fränkische Schweiz Nord leitet assistierten auch Hochstahls neuer Pfarradministrator Pater Rajesh Lugun und Pastoralreferent Georg Friedmann dem Erzbischof während des Festgottesdienstes. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Blaskapelle Hochstahl und der Gesangverein Liederkranz Hochstahl. Sehr sehenswert und informativ war auch die Ausstellung zur Hochstahler Kirchengeschichte im benachbarten Gemeindehaus wo anschließend ein kleiner Empfang stattfand. Als Erbauer der neuen Hochstahler Kirche gilt der damalige Hochstahler Pfarrer und geistliche Rat Georg Schneidawind. Seit dem 20. November 1789 ist Hochstahl auf Anordnung des damaligen Bamberger Fürstbischofs Ludwig von Erthal eine eigene Pfarrei. Urkundlich erstmals erwähnt wird eine Kirche in Hochstahl im Jahre 1520. Sie dürfte allerdings noch älter sein.