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Erzbischof feiert Festgottesdienst 50 Jahre Kirche Muggendorf und weiht neue Mariengrotte ein
Erzbischof feiert Festgottesdienst 50 Jahre Kirche Muggendorf und weiht neue Mariengrotte ein
Von Thomas Weichert
Muggendorf
Man schrieb den 5. August 1972 als endlich die lang ersehnte Einweihung des modernen Gotteshauses durch den damaligen Weihbischof Martin Wiesend. 50 Jahre später kam nun am Sonntag der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick um in der Gößweinsteiner Filialkirche „Auferstehung Christi“ zusammen mit den Gläubigen beider christlicher Kirchen das 50-jährige Weihejubiläum dieser Kirche mit einem Festgottesdienst zu feiern. Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Segnung der neuen Mariengrotte am Treppenaufgang zum Kircheneingang.
Konzelebranten des Festgottesdienstes waren der Gößweinsteiner Pfarrer Pater Ludwig Mazur und der ehemalige Guardian des Gößweinsteiner Franziskanerklosters Pater Raimund Eglmaier, der aus der Oberpfalz angereist war. ´`Alle Menschen die eine religiöse Antenne haben bauen Stätten zum Beten“, sagte Schick während seiner Predigt und ist überzeugt davon, dass Beten menschlich ist und menschlich macht. Auch Maria habe immer gebetet, weil beten menschlich sei. In den schwierigen Zeiten des Umbruchs – Schick nannte Corona, den Ukrainekrieg und den Klimawandel – sei beten wichtiger denn je. Vielleicht solle man sein Leben anders einrichten, wieder lernen miteinander zu leben und mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen. Schick erinnerte an jene Menschen die die Kirche einst gebaut haben und bis heute mit Leben erfüllen. Er dankte insbesondere Kirchenpflegerin Silvia Roller für ihr großes Engagement sowie der gesamten Kirchenverwaltung. „Ein Jubiläum lässt nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern auch in die Zukunft blicken“, sagte der Bamberger Oberhirte, der allen ein Jubiläum wünschte dass dazu beiträgt unseren Glauben zu festigen. „Kirche soll ein Ort der Nähe Gottes sein“, so Schick, dem es eine große Freude war, den Jubiläumsgottesdienst mit feiern zu können. Peter Ludwig bezeichnete die Gößweinsteiner Filialkirche als eindrucksvolles Gotteshaus der Kirchengeschichte. Er ist davon überzeugt das der christliche Glaube immer noch gelebt wird, auch wenn sich Vieles in den letzten 50 Jahren geändert habe. Der evangelische Pfarrer David Kieslich, der erst wenige Wochen im Amt ist, betonte das er von Anfang an gespürt habe wie eng die Ökumene in Muggendorf gelebt wird. Kieslich betonte das eine Kirche voller Herzblut und Engagement entstanden sei. Landrat Hermann Ulm (CSU), der die Glückwünsche des Landkreises überbrachte, sprach von ökumenischer Verbundenheit und Tradition in Muggendorf. In das Projekt der Mariengrotte, die ein Ort der Ruhe und Besinnung aber auch der Begegnung aller Menschen ist, flossen auch EU-Mittel aus der Leader-Förderung mit ein mit der das ehrenamtliche Engagement gefördert wird. Zweiter Bürgermeister Konrad Rosenzweig (CSU) ließ die Kirchengeschichte Revue passieren und freute sich ebenfalls das die Ökumene im überwiegend evangelischen Markt Wiesenttal gelebt wird, was sich immer wieder bei gemeinsamen Gottesdiensten beider christlichen Konfessionen zeige. Besonders zu erwähnen sei auch die gute Zusammenarbeit beider Kirchen in Muggendorf und mit der Gemeinde. Zur Einweihung der Mariengrotte als meditativer Ruheraum überreichte er Silva Roller eine Spende. Grußworte für die Pfarrei Gößweinstein überbrachte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kathrin Heckel und die Fürbitten verlas Andrea Coler, die betonte das die Kirche in unserem Land eine schwierige Zeit erlebt in der Vertrauen verspielt wurde und sich Menschen deshalb von der Kirche abwenden. Für den Gesang sorgte Stefanie Ott und für die Musik Lukas Schrüfer. Spalier standen die Fahnenabordnungen des Trachtenvereins, Schützenvereins Gesangvereins und der Feuerwehr und zum Einzug wie nach der Segnung der Mariengrotte spielte der evangelische Posaunenchor auf. Das Kunstwerk der Gottesmutter wurde von Steinbildhauer Bernhard Hirschbeck als Weigelshofen geschaffen. Landschaftsgärtner Rainer Wiedow, Zwillingsbruder des Hollfelder Pfarrers Hans-Jürgen Wiedow, spendete seinen Gewinn für Anlage der Mariengrotte in Höhe von 1000 Euro dem Projekt. Ebenso einen Ankerbaum am Aufgang. Mehr als 300 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden für die Mariengrotte geleistet die 22 500 Euro gekostet hat. Wie Roller betonte übersteigen die Gesamtkosten bei weitem das Budget. Spenden sind daher weiterhin gerne gesehen. Anschließend trug sich der Erzbischof in das Goldene Buch des Marktes ein.