Erzbischof hält Festgottesdienst zur 300-jährigen Kirchenweihe in Hohenmirsberg
Von Thomas Weichert (Text und Fotos)
HOHENMIRSBERG
Die Hohenmirsberger Kerwa, die diesmal von der Ortsfeuerwehr mit Festzeltbetrieb ausgerichtet wurde, wurde am Sonntag zu einem ganz besonderem Festtag. Denn genau 300 Jahre ist es her, das die Pfarrkirche St. Martinus eingeweiht werden konnte. Erzbischof Dr. Ludwig Schick lies es sich nicht nehmen selbst wieder einmal nach Hohenmirsberg zu kommen um mit den Gläubigen den Pontivikalgottesdienst zum 300-jährigen Kirchenweihejubiläum zu feiern.
Konzelibranten des Festgottesdienstes waren Pfarradministrator Dominik Urban, der neue leitende Pfarrer Norbert Förster, der scheidende leitende Pfarrer Marek Flasinski, Pfarrer Markus Körber aus Mandlau und der ehemalige Hohenmirsberger Pfarrer Thomas Thielscher. Zusammen mit den Dorfbewohnern und angeführt von den Ministranten und Juramusikanten sowie mit Landrat Florian Wiedemann (FW) und Bürgermeister Stefan Frühbeißer zogen die sechs Geistlichen in die Jubiläumskirche ein deren Innenraumsanierung im Jahre 2011 abgeschlossen werden konnte. Bei dem kleinen Festzug dabei auch die Fahnenabordnungen der Feuerwehren Hohenmirsberg und Püttlach sowie eine Abordnung der Soldatenkameradschaft Hohenmirsberg ohne Vereinsfahne. „Wo immer der Bischof sich zeigt, ist das Volk“, begrüßte Pfarrer Flasinski als noch leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs den Bamberger Oberhirten und bat ihn die Führung des Gottesdienstes zu übernehmen. Dies tat Schick gerne, da er immer wieder gerne in das herrlich gelegene Jurahochdorf kommt. Schick erinnerte an den verstorbenen langjährigen Hohenmirsberger Pfarrer Georg Popp, den er öfters besucht hatte. Vor der heiligen Messe betete Schick am Grab des geistlichen Rates, das unmittelbar vor dem Kircheneingang liegt. Während seiner Predigt erinnerte Schick daran, das Hohenmirsberg eine der ältesten Pfarreien im gesamten Erzbistum Bamberg ist. Denn auch schon weit vor 300 Jahren stand eine Vorgängerkirche am jetzigen Platz der Pfarrkirche die dem heiligen Martin geweiht ist. Die Pfarrei Hohenmirsberg wurde als Filiale der Urpfarrei Pottenstein im Jahre 1472 gegründet. Eine Pfarrkirche bestand mit Sicherheit bereits schon vor dem Jahre 1243, in welchem das Gotteshaus in den Besitz des Adeligengeschlechtes derer von Schlüsselberg überging. Die ältesten Teile der heutigen Pfarrkirche St. Martin Hohenmirsberg stammen noch aus der Zeit der Gotik, also auch aus der Zeit der Gründung der Pfarrei Ende des 15. Jahrhunderts. Am auffälligsten weist der mächtige, unverputzte Kirchturm darauf hin. Das Kirchenschiff wurde, wie auch die größten Teile der reichen Innenausstattung, in den Jahren vom 1720 bis 1722 erbaut. Während seiner Predigt hob der Oberhirte Kirchen als Kraft- und Ruheorte hervor. „Kirchen sind Wegweiser zum Himmel, ein Fingerzeig Gottes für die Menschen und ein Kurort für die Seele“, fasste Schick die Bedeutung einer Kirche in wenigen Worten zusammen. Er erinnerte an einen der bedeutensten Pfarrer der katholischen Kirchengeschichte. „Vergesst aber die Seele nicht“, hatte Pfarrer Sebastian Kneipp aus Bad Wörishofen – auch bekannt als „Wasserdoktor“ - bei jedem seiner Vorträge einst hinzugefügt. Und gerade die menschliche Seele werde heute auf eine große Probe gestellt. Schick nannte den Ukrainekrieg, die Energiekrise und den Klimawandel, die die Seele belasten. Dies treibe die Menschen merklich um. Hinzu kämen oftmals noch private Probleme. „Wir spüren, das wir etwas tun müssen. Für den Frieden beten und sparsam mit Energie umgehen“, so Schick. Den Gläubigen in Hohenmirsberg bescheinigte der Erzbischof eine „lebendige Pfarrgemeinde“ zu sein. Die Fürbitten trugen Ministrantinnen und Ministranten vor Lesung handelte von der Offenbarung nach Johannes. Nach dem Festgottesdienst ging es zur weltlichen Kirchweihfeier in das Festzelt der Feuerwehr.