Preisgekrönte Bratwürste aus Hausen und Muggendorf beim Bratwurstgipfel
Von Thomas Weichert
MUGGENDORF/HAUSEN
Damit hatten die Metzgermeister Markus Wagner aus Hausen und Peter und Marc Wehrfritz aus Muggendorf nun wirklich nicht gerechnet: Beim 8. Fränkischen Bratwurstgipfel am letzten Sonntag in Pegnitz wurde Markus Wagner unter den 14 teilnehmenden Metzgereien aus ganz Franken Sieger mit seiner Spargelbratwurst im Schweinsbändel in der Kategorie „Kreativbratwurst“ und Peter und Marc Wehrfritz belegten mit ihrer groben Bratwurst im Bändel in der Kategorie „Klassische Bratwurst“ Platz zwei nach dem Gesamtsieger Stephan Jamm von der Metzgerei Deininger aus dem unterfränkischen Markt Eimersheim.
Die Metzgermeistern Peter Wehrfritz (Muggendorf), Markus Wagner (Hausen) und Marc Wehrfritz (Muggendorf v.l.) mit den preisgekrönten Bratwürsten und dem Siegerpokal
Damit schnitten die beiden teilnehmenden Metzgereien aus dem Landkreis Forchheim ganz hervorragend beim Bratwurstgipfel ab. Entsprechend groß ist natürlich die Freude bei den drei Metzgern der Forchheimer Metzgerinnung für die dies auch eine super Werbung ist. Während Markus Wagner nach 2016, damals mit einer Chilibratwurst, das zweite Mal dabei war, traten Peter und Marc Wehrfritz als Neulinge beim Bratwurstgipfel an. Mit seiner neu kreierten Spargelbratwurst landete Wagner nun auf Platz eins. Im Spargelanbaugebiet um Hausen lag es natürlich nahe einmal eine Spargelbratwurst zu kreieren, sagt Markus Wagner. Dass die Spargelbratwurst die meisten Punkte von den Juroren bekam hätte er vorher jedoch nicht im Traum gedacht. Deswegen hat er die Spargelbratwurst nun fest in seinem Sortiment aufgenommen und auch am heutigen Samstag kann die Siegerbratwurst in seiner Metzgerei in Hausen natürlich gekauft werden. Wie eine normale grobe Bratwurst auch besteht die Spargelbratwurst aus Brät. Allerdings mit klein gehacktem grünen Spargel, ähnlich wie gehackter Petersilie. Fünf bis sechs Probeläufe hatte er vorher schon gebraucht, sagt Markus Wagner. Nachdem er öfters experimentiert hatte mussten Freunde und Bekannte die neu kreierte Spargelbratwurst immer wieder probieren und ein Feedback geben.
Experimentiert
So war es auch bei Peter und Marc Wehfritz von der gleichnamigen Metzgerei aus Muggendorf, die mit einer neu kreierten Kürbisbratwurst antraten. „Vier bis fünf Mal haben wir experimentiert und uns dann für einen fein geraspelten Kürbis entschieden“, sagt Peter Wehrfritz. Kürbis deshalb weil Muggendorf wegen des weithin bekannten Kürbisfests an Erntedank als „Kürbishauptstadt“ gilt. Das Problem war nun im Frühjahr überhaupt frische Kürbisse herzubekommen, da diese bei uns derzeit nicht wachsen und auch nicht in Treibhäusern gezüchtet werden. Die Rettung war schließlich ein einheimischer Obst- und Gemüsehändler der importierte Kürbisse, jedoch nur der Sorte Hokkaido, bestellen konnte. Zweiter Sieger wurden Peter und Marc Wehrfritz dann allerdings mit ihrer Kürbisbratwurst nicht, sondern mit ihrer klassischen groben Bratwurst im Bändel. Und die Entscheidung dabei, auf den ersten Platz zu kommen, war denkbar knapp. Darüber freut sich Seniorchef Peter Wehrfritz fast noch mehr als wäre er mit seiner Kürbisbratwurst zweiter geworden. Beweist es doch, dass seine Bratwürste, die er immer hat, von hervorragender Qualität sind. Die Kürbisbratwürste vom Bratwurstgipfel wird es aber auf jeden Fall beim Kürbisfest in diesem Jahr in Muggendorf geben. Da es aktuell keinen Kürbis gibt haben die beiden Metzgermeister aus Muggendorf für die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft schon zwei neue Bratwurstsorten kreiert. Einmal eine „Stadionbratwurst“, die es bereits am heutigen Samstag pünktlich zum DFB-Pokalfinale in den Metzgereifilialen in Muggendorf, Gößweinstein und Pottenstein gibt, und einmal eine „Bierbratwurst“. Die Stadionbratwurst ist etwas größer als die normale Bratwurst und besteht aus Kalb-, Rind- und Schweinefleisch. Mehr verrät Peter Wehrfritz dazu nicht.
Oberfränkische Bratwurstkönige
Wenn man so will haben die beiden Metzgereien aus dem Landkreis Forchheim auch die Oberfrankenwertung beim Bratwurstgipfel gewonnen. Verdient ist bei dem Bratwurstgipfel allerdings nichts. „Da muss man noch Geld mitbringen“, sagen alle drei Metzgermeister unisono, die insgesamt rund 1400 Bratwurstweckla verkauft haben. Allerdings ist es eine Superwerbung für das Metzgerhandwerk und die Innung, so Peter Wehrfritz. Für Markus Wagner war der Bratwurstgipfel auch super organisiert, auch wenn es diesmal weit weniger Besucher waren als noch im letzten Jahr. Das lag aber vielleicht auch an den fünf Euro Eintritt die erstmals erhoben wurden. Dafür bekam man aber auch einen Gutschein für drei Euro um sich Bratwürste kaufen zu können. Die drei Euro, beziehungsweise 3,50 Euro für ein paar Kreativbratwürste in der Semmel, sind ein fairer Preis, sagen die drei Metzgermeister. Von Eierlikör oder Schokolade in der Bratwurst hält Markus Wagner nicht viel. Auch die gab es beim Bratwurstgipfel. „Man kann eine Bratwurst kreativ gestalten, sollte sie aber nicht verhunzen“, so der Metzgermeister aus Hausen. Ob beide Metzgereien nächstes Jahr beim Bratwurstgipfel wieder dabei sind, wird sich zeigen. „Wenn es terminlich geht auf jeden Fall“, sagt Marc Wehrfritz. Wenn allerdings die 150-Jahrfeier der Feuerwehr Hausen genau auf diesen Termin fällt, kann Feuerwehrmann Markus Wagner nicht.