Regionale ADAC-Verkehrstagung für Oberfranken im Akzent Hotel Goldener Stern in Muggendorf
Von Thomas Weichert
MUGGENDORF Das Thema „Verkehrssicherheit“ bildete diesmal den Schwerpunkt bei der regionalen ADAC-Verkehrstagung für Oberfranken im Hotel Goldener Stern http://www.goldner-stern.de/ zu der 25 Teilnehmer aus oberfränkischen ADAC-Ortsclubs gekommen waren. Gastgeber war der örtliche MSC Fränkische Schweiz der durch zweiten Vorsitzenden Andreas kraus vertreten wurde und als Referent konnte Hauptkommissar Peter Hübner vom Polizeipräsidium Oberfranken aus Bayreuth gewonnen werden.
Michael Herbst, Vorstandsmitglied des ADAC Nordbayern und zuständig für Verkehr, Technik und Umwelt verwies in seinem Vortrag darauf, das im vergangenem Jahr die Zahl derer, die bei einem Verkehrsunfall getötet wurden erneut angestiegen sei, da sie nicht angeschnallt waren. Sie stieg von 65 auf 67 Personen, fast jeder vierte getötete Autoinsasse. „Auch 40 Jahre nach Einführung der Gurtpflicht muss wohl der eine oder andere wieder daran erinnert werden, wie wichtig es ist den Sicherheitsgurt zu tragen und wie hoch dessen Schutzwirkung ist“, mahnte Herbst.
Aufprallsimulator
Deshalb habe der ADAC nun auch einen Aufprallsimulator angeschafft, mit dessen Hilfe die Bevölkerung in der Region in den kommenden Jahren für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden soll. Darüber hinaus kommentierte Herbst die Umfrageergebnisse aus dem großen ADAC-Wissenstest. Darin wurden über 1000 Autofahrerinnen und Autofahrer zu ihrem Wissensstand befragt und einem kleinen Praxistest unterzogen.
Die Ergebnisse zeigten erhebliche Mängel bei den Kenntnissen über die Rettungsgasse, den Kreisverkehr oder dem richtigen Verhalten an Bushaltestellen. So wussten 61 Prozent der Befragten nicht, dass auf einer dreistreifigen Fahrbahn die Rettungsgasse zwischen der äußeren linken und der direkt rechts danebenliegenden Fahrspur zu bilden ist.
15 Milliarden für Straßen
Einen Einblick in die Verkehrssicherheitsarbeit des ADAC Nordbayern gab Jürgen Hildebrandt, Abteilungsleiter für Verkehr, Technik und Umwelt. Mit unterschiedlichen Präventionsprogrammen bedient der Automobilclub eine breite Zielgruppe – von Kindern bis Senioren. So konnte der ADAC Nordbayern im vergangenen Jahr insgesamt 35000 Menschen damit erreichen. Neu eingeführt wurde „Aufgepasst mit ADACUS“. Ein bundesweit von den ADAC Regionalclubs angebotenes Verkehrssicherheitsprogramm, das sich an Kinder im letzten Kindergartenjahr und Erstklässler richtet. Herbst forderte, dass Bund und Länder jährlich 15 Milliarden Euro in Straßenverbesserungen und Straßenausbau investieren sollen. Denn durch die Kfz-Steuer werden jährlich 55 Milliarden Euro eingenommen. Daher könne der Kraftfahrer erwarten, dass er ordentliche Straßen vorfindet. Ausgebaut werden müssten zum Beispiel auch LKW-Parkplätze an den Autobahnen, da sich parkende LKWs teilweise bis in die Autobahnausfahrten zurück stauen um die Ruhezeiten einhalten zu können.
4,04 Promille
Peter Hübner informierte, das sich in Oberfranken im Durchschnitt täglich 86 Verkehrsunfälle ereignen, alle 17 Minuten ein Unfall also mit täglich 16 Verletzten und wöchentlich einem Verkehrstoten. Der verursachte Sachschaden bei Verkehrsunfällen in Oberfranken liegt im Schnitt täglich bei rund 170000 Euro. Die Zahl der Verkehrsunfälle durch Alkoholeinfluss ist zwar um 4,95 Prozent im Vergleich von 2014 auf 2015 zurückgegangen, mehr als die Hälfte der 395 erwischten betrunkenen Autofahrer in Oberfranke hatte aber mehr als 1,5 Promille Alkohol im Blut. Den Vogel im letzten Jahr schoss ein 55-jähriger Autofahrer aus Hausen im Landkreis Forchheim ab der mit seinem Wagen ungebremst auf ein geparktes Auto auffuhr. Der Bluttest ergabt den traurigen Spitzenwert von 4,04 Promille Alkohol in seinem Blut.