Neues beim Mittelaltermarkt auf Burg Rabenstein - Große Hitze machte zu schaffen
Von Thomas Weichert (Text und Fotos)
AHORNTAL
Die Bruthitze am Wochenende hatte auch Auswirkungen auf den zweiten Mittelaltermarkt in diesem Jahr auf Burg Rabenstein. An den Nachmittagen der drei Tage dauernden Großveranstaltung kamen deshalb weniger Besucher als sonst. Burgherrin Sabine Deß zeigte sich aber dennoch mit dem Besuch zufrieden. Denn die Aktivitäten verlagerten sich mehr in die Abendstunden.
Mächtig schwitzen die mittelalterlichen Kämpfer in ihren Rüstungen während der Feldschlacht an den Nachmittagen auf der Turnierwiese. Neu bei diesem Markt war die Medicus-Show mit der Mittelaltergruppe „Malleus Medicinae“ die zeigten wie früher Zähne gezogen wurden. Auch neu, aber vielleicht etwas bizarr, der Pestumzug mit dieser Gruppe. Auch bei der Feuershow an den Abenden gab es neue Attraktionen. „Bernd von Ammenberg“, der bürgerlich Bernd Rzepka heißt und aus Amberg in der Oberpfalz kommt, war diesmal schon im vierzehnten Jahr dabei. Diesmal erfreute er die Besucher mit den Klängen seiner transportablen Drehleier die einem Originalinstrument aus dem 15. Jahrhundert von Kurt Reichmann aus Frankfurt am Main nachgebaut wurde. 2000 Euro hat der begeisterte Musiker für dieses Instrument ausgegeben. Früher machte Rzepka Rockmusik mit seiner E-Gitarre. Als seine Kinder dann größer waren war er im Jahr 2000 das erste mal auf einem Mittelaltermarkt und begeistert von den Dudelsackspielern dort. Soi schloss er sich schließlich den „Spielleut` von Ammenberg“ an und machte selbst mittelalterliche Musik. Beim Mittelaltermakt auf Burg Rabenstein bietet er nun historische Tanzkurse an und ist auch der Minnesänger vom Dienst. Absolut stolz ist er auf seine „Minneherrin“ „Saskia von Ammenberg“ die richtig Saskia Surkus heißt und die er einer Mittelalterhochzeit, bei der er als Musiker aufgetreten war, erobert hat. Für ein Amberger Wirtshaus hat er auch schon eine Schandgeige gebaut lacht der begeisterte Mittelalterfan. So ein Mittelalterfan ist auch Thilo Figler aus Drügendorf im Landkreis Forchheim. Er ist wieder mit seinem Stand mit Silber- und Bronzegusskunstgegenständen gekommen. Mitgebracht hat er diesmal einen Kolkraben der auf den Namen „Arkur“ hört, was so viel wie Adam und Eva aus der nordischen Mythologie bedeutet. Mit seinem zahmen Raben hat sich der Jäger und Falkner einen Jugendtraum erfüllt. Sein Rabe stammt natürlich aus einer Zucht und ist erst zweieinhalb Monate alt. „Denn Wildtiere dürfen nicht in Gefangenschaft gehalten werden“, weiß Figel. In Deutschland waren die prächtigen Tiere, die als Singvögel gelten, ausgerottet. Zum Glück konnten sie aber wieder erfolgreich ausgewildert werden und so gibt es in der Fränkischen Schweiz laut Figel wieder 15 Brutpaare. Der älteste Rabe der Welt ist übrigens 44 Jahre alt und bewacht den Tower von London. Neu bei diesem Markt war auch der „Tafelaufbau der Lagergruppen“ mit anschließendem großen Gelage inklusive Wildschwein vom Spieß. Für die musikalische Unterhaltung sorgte diesmal die Mittelaltergruppe Fabula únd wem es zu heiß wurde konnte sich im Badhaus abkühlen das immer gut frequentiert war.