Dr. Günther Denzler ist nun ein „Gewürfelter Franke“
Von Thomas Weichert
THURNAU
Der frühere Bamberger Landrat und frisch gebackene Altbezirkstagspräsident von Oberfranken, Dr. Günther Denzler, ist nun ein „Gewürfelter Franke“. Verliehen wurde Denzler der „Fränkische Oscar“ anlässlich des traditionellen Martinsgansessens im Kutschenhaus von Schloss Thurnau (Landkreis Kulmbach) von Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, die auch die Laudatio hielt.
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz verlieht Günther Denzler den Frankenwüfel. Foto: Thomas Weichert
Humorvoll, wie es sich für einen gewürfelten Franken gehört, lies die Regierungspräsidentin Denzlers Leben und Wirken für die Menschen in Oberfranken Revue passieren. So sei es eine glückliche Fügung gewesen das dem Stappenbnacher Landwirtsehepaar Denzler nach dem ältesten Sohn und fünf Töchtern doch noch ein Junge geboren wurde. Sonst hätte Günther Denzler wohl den elterlichen Hof übernehmen müssen und wäre wahrscheinlich nie Landrat und Bezirkstagspräsident geworden. Piwernetz bescheinigte Denzler Disziplin, Fleiß und Organisationstalent sowie eine außergewöhnliche Einsatzbereitschaft und Fachkompetenz in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen. Trotz der hohen Ämter habe er aber nie die Bodenhaftung verloren. "Sage, was du denkst, und tue, was du sagst.", so lautet einer der Leitsprüche Denzlers, der sein Denken, Reden und Handeln bis auf den heutigen Tag bestimmt. Selbst politische Konkurrenten schätzten Denzler als aufrichtigen, wahrhaftigen und ehrlichen Kollegen, auf den immer Verlass war. Er sagte seine Meinung gerade heraus mit klarer Kante, aber immer in einer Form das man sich nachher wieder in die Augen schauen konnte. Hartnäckig kämpfte Denzler für einen gerechten Finanzausgleich der Bezirke. Was ihn besonders auszeichnet sei die offene Herzlichkeit und der feinsinnige und hintergründige Humor mit Charme und Niveau. Wie es Hans Max von Aufseß für einen gewürfelten Franken ausdrückte ist Denzler auch ein gewitzter Verhandlungspartner, altfränkisch beharrlich, geschickt und klug und nie den Überblick verlierend. Als Bezirkstagspräsident war er dann auf einmal auch Chef der Landwirtschaftlichen Lehranstalten und somit oberster Bezirkslandwirt, dem in Fragen zu Ackerbau und Viehzucht so schnell keiner etwas vormachen konnte.
Die Goldene Kartoffel
Dafür wurde Denzler sogar mit der „Goldenen Kartoffel“ der Stadt Rehau ausgezeichnet. Außer für die Kartoffeln und Klöß war Denzler aber auch für manigfaltiges oberfränkisches Kulturgut verantwortlich. So für den Mundart-Theatertag, das oberfränkische Volksmusikfest bis hin zur Trachtenberatung und dem Rockmusikwettbewerb „Rock in Oberfranken“. Mit dem „Wischkästla“ als oberfränkisches Wort für das Smartphone stellte Denzler 2015 auch erstmals das Oberfränkische Wort des Jahres vor das seither jedes Jahr mit Spannung neu gekürt wird. Viermal in seiner Amtszeit als Bezirkstagspräsident lud er auch zum Tag der Franken ein und präsentierte dabei eine traditionsbewusste und zugleich moderne, inovationsbereite Zukunftsregion in Europas Mitte. Kurzum: Der Pödeldorfer Günther Denzler habe sich zeit seines Lebens mit Herzblut für seine oberfränkische Heimat eingesetzt und ist daher auch ein würdiger Frankenwürfelträger. Denzler selbst war ganz perplex als er erfuhr dass er in den erlauchten Kreis der „Gewürfelten“ aufgenommen werden soll. Wie er während seiner Dankesrede betonte sei er kein Wendehals gewesen und habe sich immer als verlässlich empfunden. Allerdings sei er kein so guter Witzeerzähler wie Hans Maurer aus Ansbach. Der ehemalige Bayerische Landwirtschaftsminister erhielt den Frankenwürfel für den Regierungsbezirk Mittelfranken und der Regionalleiter des BR-Studios Mainfranken in Würzburg, Eberhards Schellenberger, für Unterfranken.