Treffen der Wallfahrtsführer in Gößweinstein – Klosterkirche öffnet heuer nicht mehr
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Mit einem feierlichen Gottesdienst begann das Treffen der Wallfahrtsleiter und Wallfahrtsleiterinnen in der Basilika Zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Gößweinstein. Wallfahrtsseelsorger Pater Aurelian Ziaja zelebrierte die Messe, die von den Wallfahrtsleitern aus Stadtschwarzach, Alois Fröhling und Klaus Schömig, durch das Vortragen der Lesungen und der Fürbitten mitgestaltet wurde. „Das Fasten, der Verzicht hat die innere Erneuerung als Ziel,“ gab Pater Aurelian dabei zu bedenken. „Ähnlich ist es auch bei der Wallfahrt“, so der Geistliche.
Die Wallfahrtsführer in der päpstlichen Basilika zu Gößweinstein
Im Pfarr- und Wallfahrtszentrum Gößweinstein warteten schon frisch gebrühter Kaffee, Kuchen, Getränke und belegte Brötchen auf die Wallfahrtsleiter als sie von Pfarrer Pater Flavian Michali begrüßt wurden der auch die Grüße von Erzbischof Ludwig Schick überbrachte. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kathrin Heckel sehnte sich in ihrer Begrüßung schon danach, dass sie früh morgens von den Wallfahrern wieder mit dem Lied „Beim frühen Morgenlicht“ geweckt wird. „Unsere Wallfahrer und Gäste können in Gößweinstein jetzt, zwar nicht ganz wie in Rom, aber doch italienisches Flair genießen,“ zeigte sich 3. Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) aufgrund der neu eröffneten Pizzeria am Marktplatz erfreut. Kirchenpfleger Georg Lang versicherte den Wallfahrtsleitern, dass vor Ort große Anstrengungen für die Wallfahrer unternommen werden. Gleichzeitig bat er auch darum, dass Unzulänglichkeiten in einem christlich geschwisterlichen Miteinander gelöst werden. Außerdem legte er ihnen die noch bis zum 30. Juni laufende Sonderausstellung über die „Friedensfrauen“ ans Herz im Wallfahrtsmuseum. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Fragen und Anregungen der Wallfahrtsleiter. Hierfür waren auch Mesner Reinhold Hutzler sowie Elke Hübner und Peter Sebald vom Pfarrbüro anwesend. Diese konnten viele Detailfragen klären. Pater Aurelian verwies darauf, dass die Gottesdienste nachmittags jetzt nur noch um 16, 17.30 und 19 Uhr stattfinden können. Mit der Änderung vom Stundentakt auf eineinhalb Stunden soll für die Wallfahrtsgruppen ein würdevollerer Übergang von einem zum nächsten Gottesdienst gewährleistet werden. Seitens der Wallfahrtsleiter wurde der Verkehr im Ortskern als teilweise gefährlich angesehen, gerade im Begegnungsverkehr mit Bussen und Lastwägen an den Engstellen. Auf die Frage nach dem Bau einer Umgehung konnte Eckert keine zeitnahe Lösung in Aussicht stellen. „Priorität hat der Umbau des Pfarrhauses zum Rathaus. Hier steht allerdings die Stellungnahme zu den Zuschüssen noch aus“, schilderte Eckert den Sachstand. Wichtig ist den Wallfahrtsleitern auch die Nutzung der Klosterkirche. Daher wollten sie wissen, wann diese wieder nutzbar ist. Hierzu teilte Kirchenpfleger Georg Lang mit, dass die Kirchenverwaltung das Ziel hat, die Sanierung der Klosterkirche abzuschließen. Allerdings sieht auch die Bauabteilung des Erzbischöflichen Ordinariats den Umbau des Pfarrhauses vorrangig an. Daher ist jetzt schnellstmöglich zu klären, ob seitens der Kirchenverwaltung das Geld für den Abschluss der Sanierungsmaßnahme vorab noch aufgebracht werden kann. Eine Nutzung in diesem Jahr ist jedenfalls nicht möglich. Basilikaorganist Georg Schäffner hatte einen Film des Bayerischen Fernsehens aus dem Jahr 1973 mitgebracht, den der damalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hans Backer anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Erhebung der Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit Gößweinstein zur Päpstlichen Basilika minor initiiert hatte. Der Film zeigt die Wallfahrt aus Bad Staffelstein, die aufgrund des Gelübdes beim großen Brand im Jahr 1684 alljährlich nach Gößweinstein kommt, beim Pontifikalgottesdienst mit Weihbischof Martin Wiesent. In dem Film kommen Prof. Dr. Luchesius Spätling, ofm, der den Antrag formuliert und dessen Einsatz grundlegend für die Erhebung war, der damalige Bürgermeister Hans Brendel und der damalige Burgherr Gilbert von Sohlern zu Wort. In diesem Zusammenhang dankte Georg Schäffner insbesondere Hans Backer posthum für sein Engagement zur Innensanierung der Basilika und der Gründung des Wallfahrtsmuseums. Pater Aurelian gab den Wallfahrtlseitern mit auf den Weg: „Wir freuen uns als Seelsorger die Wallfahrten ein- und ausbegleiten zu dürfen. Wir sehen da die Freude in den Augen. Sie setzen ein Zeichen auch bei denen, die dem Glauben nicht nahe stehen.“ Dies unterstreicht vielleicht auch der sicherlich am weitesten, nämlich aus Köln, angereiste Wallfahrtsführer Robert Göller, der trotz der großen Entfernung noch immer für seine Heimatpfarrei Hirschaid dieses Amt ausübt.