Inge Kaufmann aus Kunreuth stellt ihre Kunstwerke erstmals in Waischenfeld aus
Von Thomas Weichert (Text und Fotos)
WAISCHENFELD/KUNREUTH
„Es ist die wichtigste Kunstausstellung des ganzen Jahres, weil dadurch der künstlerische Nachwuchs gefördert wird und erstmals Gelegenheit bekommt seine Werke einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen.“ Dies sagt die Waischenfelder Künstlerin Elvira Gerhäuser über die alljährliche Ausstellungsreihe der verborgenen Talente und Nachwuchskünstler die sie einst ins Leben gerufen hat und die als erste Kunstausstellung der Ausstellungssaison in den Räumen der Burggalerie Waischenfeld durch Kunstforumschefin Silke Grasser-Helmdach und Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS) eröffnet wurde.
Inge Kaufmann vor einigen ihrer Kunstwerke.
Sieben verborgene Talente und Nachwuchskünstler präsentieren ihre Werke noch bis zum 19. Mai in Burg Waischenfeld. Eine davon ist die 67-jährige Malerin Inge Kaufmann aus Kunreuth für die die Begeisterung für die Kunst durch einen Kunstkurs gekommen ist, der eigentlich ein Geschenk von ihr für ihren Ehemann Wolfgang war. Zusammen mit ihrem Mann ging sie dann auch zu diesem Malkurs den der Maler Ernst Schmidt in Kunreuth gab. Das war im Jahr 2006. Ihr Mann Wolfgang war damals angetan von Bob Ross, einem amerikanischen Maler und Fernsehmoderator der 1995 starb denn Ross hatte mit seiner Do-it-yourself-Mehode eine eigene Maltechnik entwickelt, eine besondere Form der so genannten „Nass-in-Nass-Malerei“ mit der er unter Verwendung weniger Farben und Hilfsmittel Landschaftsbilder kreierte. „Aber einen Bob Ross hat es schon gegeben und weshalb soll ich mich da anstrengen“, meinte ihr Mann damals als er noch dazu feststellte das seine Frau Inge viel schönere und bessere Landschaftsbilder malte. „Wenn sie das besser kann dann höre ich auf“, hatte ihr Mann dann zu ihr gesagt und Inge Kaufmann malte weiter. Nach dem Malkurs bildete sie sich autodidaktisch weiter, malte vor allem Landschaften in Aquarell und Acryl und ihre Freundin Betty Guhl bestärkte sie weiterzumachen. Ihrer Freundin hat es Inge Kaufmann nun auch hauptsächlich zu verdanken das sie einige ihrer inzwischen unzähligen Bilder erstmals bei einer richtigen Kunstausstellung in Waischenfeld präsentiert. Das Haus der Kaufmanns ist heute voll mit Kunstwerken von Inge Kaufmann die auch schon lange beim Kunreuther Weihnachtsmarkt einen Stand mit ihren Bildern hat. Viele ihrer Bilder hat sie auch schon verkauft. Immer wenn es ihre Zeit erlaubt malt Inge Kaufmann. Ob in ihrer Küche, auf der Terrasse, in ihrem kleinen Malerschuppen oder alljährlich im Urlaub in Kroatien wo sie immer ein Motiv für ihre Leinwand findet. „Malen beruhigt und dabei kann man gut runter fahren“, sagt Inge Kaufmann die, wenn sie malt nichts zu Essen oder zu Trinken braucht. Das so ein Hobby auch Geld kostet, ist natürlich klar. Durch den Verkauf ihrer Kunstwerke bringt sie aber auch wieder Geld herein das sie dann für neue Farben, Pinsel, Leinwände und Bilderrahmen investieren kann. Ihr Mann hat sich in seiner Werkstatt inzwischen auf die Produktion von Gartenmöbeln aus Holz spezialisiert. So haben beide nun ihr Hobby. „Das ist allemal besser als nur vor dem Fernseher zu sitzen“, sagt Inge Kaufmann. Mit ihr stellen auch zwei junge Nachwuchskünstlerinnen aus Waischenfeld und dem Ahornatl aus. So die 20-jährige angehende Produktdesignerin Lena Adelhardt aus dem Waischenfelder Ortsteil Neusig und die 19-jährige Betriebswirtschaftslehrestudentin Jennifer Hösch aus Kirchahorn. Wie die beiden jungen Frauen selbst sagen waren sie vor der Vernissage ziemlich aufgeregt. Denn wie kommen ihre Bilder bei dem fachkundigen Publikum an ? Die Leidenschaft zu Zeichnen war schon immer ein wichtiger Teil im noch jungen Leben von Lena Adelhardt. Hauptsächlich zeichnete sie Bilder für ihre Ausbildungen zur bekleidungstechnischen Assistentin als ersten Lehrberuf und nun als Produktdesignerin und für ihre Freunde. Inzwischen ist sie unglaublich vielfältig geworden. Probiert vieles aus. So zum Beispiel Tape Art, eine Kunstart mit der aus verschiedenfarbigen und verschieden großen Klebebändern ein Bild entsteht. Die nun erste Ausstellung ihrer Werke ist für sie ein großes Erlebnis. „Dabei kann man die Leute beobachten und schauen, wie sie auf meine Bilder reagieren. Das ist schon sehr interessant“, so Lena Adelhardt. Ähnlich empfindet es Jennifer Hösch die auch schon als Kind zu malen begann und mit einem ihrer Bilder zum Thema „Europa hilft Europa“ erfolgreich auf Bundesebene beim 62. Europäischen Wettbewerb teilnahm. Ihr Bild mit dem Thema „Wasser“ stellte das Eismeer dar. 2017 hatte Jennifer Hösch jeden Tag ein Bild im DIN A 6 Format gemalt weil sie auch überlegt hatte Kunst zu studieren. Durch ihr wirtschaftswissenschaftliches Studium ist die Malerei schon alleine aus Zeitgründen viel weniger geworden, jedoch noch ein perfekter Ausgleich dazu. Nun erstmals ihre Werke auszustellen findet sie sehr aufregend. „Man lernt dabei sehr viel und bekommt Meinungen der Ausstellungsbesucher und somit auch ein Rüstzeug für weitere Bilder mit“, sagt sie. Weitere Aussteller sind Patrick Schwarz aus Bayreuth mit seinen Madala-artigen Zeichnungen die in seinem Kopf entstehen. Angela Golembiowski aus dem Hummeltal die gerne experimentiert um neue Gestaltungsmöglichkeiten zu entdecken, Thomas Buchmann aus Kirchenthumbach mit seinem Schwerpunkt der Landschafts- und Naturfotografie, Tina Nargang aus Nürnberg die sehr gerne abstrakte Tiere oder Farbwelten zu Papier bringt und Inge Kaufmann aus Kunreuth er vor allem die Aquarellmalerei sehr am Herzen liegt. Zu sehen in der Ausstellung sind auch einige Bilder von Kindern aus dem Frühlingsmalkurs von Elvira Gerhäuser.